Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sieg und Crash: Molina erst der Held, dann der Depp

Von Andreas Reiners
Miguel Molina erlebte auf dem Lausitzring binnen 24 Stunden die ganze Bandbreite der DTM. Erst war er der gefeierte Held, dann der Depp.

Noch am Samstag hatte er eine nahezu perfekte Leistung abgeliefert. Der Spanier hatte sich vor dem fünften Saisonrennen die Pole Position gesichert. Und im Anschluss klargestellt: «Das lasse ich mir nicht nehmen.» Den Worten ließ er Taten folgen und feierte den zweiten DTM-Sieg seiner Karriere. Molina war überglücklich, dass er endlich mal wieder zeigen konnte, was in ihm steckt.

24 Stunden später war das schon wieder hinfällig. Molina bewies selbst, wie eng es in der Tourenwagenserie zugeht und wie schnell es gehen kann: Samstag noch auf der Pole, reichte es am Sonntag nur zu Startplatz 14.

Und nach acht Runden war das sechste Saisonrennen dann auch endgültig gelaufen. In einem Zweikampf mit Augusto Farfus um Platz 17 ging so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Der BMW-Pilot war auf der Start-Ziel-Geraden weit nach links gezogen und hatte die Tür für den Audi-Konkurrenten, der seinen verstellbaren Heckflügel aktiviert hatte, kompromisslos zugemacht.

Bei dem Versuch, statt links nun rechts an Farfus vorbeizugehen, fuhr Molina dem Brasilianer ins Heck. Der flog spektakulär ab, drehte sich die Gerade entlang mehrmals und landete schließlich in der Auslaufzone.

«Ich glaube, dass er viel zu spät auf der Bremse war. Es war ein extrem harter Treffer, er hat es komplett falsch eingeschätzt. Es ist wirklich schade, denn wir hatten einen guten Kampf», sagte Farfus, für den das Rennen natürlich beendet war. Für Molina im Grunde auch, er bekam für den Crash eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, auch die Front seines Audis war beschädigt. Am Ende wurde er 19. From «Hero to zero» also.

Molina sieht sich allerdings nicht als Alleinschuldiger. «Augusto drückte mich gegen die Wand, ich habe lange gebremst und als ich ausweichen wollte, hat er gebremst. Ich konnte nichts machen. Ich denke, die Schuld liegt bei 50:50. Ich fand es aber unnötig, mich derart zu blocken, denn ich hatte DRS und hätte ihn leicht überholen können», sagte Molina.

Farfus hatte vor allem Angst, dass er während des Kreiselns in Richtung Auslaufzone noch in ein anderes Auto hineinrauscht. «Zum Glück sind die Autos sehr sicher und die Fahrer sehr gut. Keiner hat mich getroffen», meinte Farfus. Wer nun wieder mit Clown- oder Pappnasen-Sprüchen gerechnet hat, wird enttäuscht. Beide kommen gut miteinander aus und haben das Thema unter vier Augen ad Acta gelegt.

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