Valentino Rossi sucht das Glück

Zu alt? Per-Olof Serenius (66) in der WM unerwünscht

Von Jan Sievers
Per-Olof Serenius gehört nach wie vor zu den besten Schweden

Per-Olof Serenius gehört nach wie vor zu den besten Schweden

Obwohl er zu den besten Schweden gehört, wird Per-Olof Serenius bei der Eisspeedway-Weltmeisterschaft 2015 außen vor gelassen. Der zweifache Weltmeister muss zu Hause schmoren.

Der bald 67-jährige Per-Olof Serenius wird in diesem Jahr seine Karriere als Eisspeedway-Fahrer beenden und ist dennoch schnell wie eh und je. Das Rennen um den Santa Cup hat der Feuerwehrmann aus Gävle gewonnen und auch beim Liga-Auftakt in Strömsund zeigte er seine Klasse. Kein Schwede konnte «Posa» schlagen, lediglich gegen Weltmeister Daniil Ivanov und Ex-Weltmeister Vitali Khomitsevich musste die rasende Legende Punkte abgeben.

Doch trotz seiner beeindruckender Form ist Serenius nicht für die WM nominiert worden und das obwohl es zunächst hieß, dass die WM-Nominierungen anhand der Ergebnisse des Santa Cups getätigt werden.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Serenius und der schwedische Team-Manager Ola Westlund keine Freunde sind. Im letzten Jahr lud der Drei-Kronen-Boss Serenius nicht einmal mehr ins Trainingslager der Nationalmannschaft ein. Westlunds Marschroute lautete, dem Nachwuchs eine Chance zu geben und nicht einem 66-Jährigen, dessen sportliches Karriere-Ende absehbar ist.

Als kleines Friedensangebot durfte Serenius am Anfang dieser Saison wieder in Reihen des A-Kaders mittrainieren, den er sportlich zusammen mit Stefan Svensson anführt.??

Kurzerhand wurden nach dem Serenius-Sieg beim Santa-Cup die Nominierungen für die drei schwedischen WM-Plätze bei der Quali in Hallstavik (17. Januar) um drei Tage verschoben. Wenig überraschend erschien der schwedische Oldie nicht auf der Startliste, stattdessen die hoffnungsvollen Youngster Ove Ledström, Niclas Svensson und Jimmy Olsen, denen ohne Zweifel die Zukunft gehören wird.

Nicht mal als Reservist bekommt der Altmeister eine Chance in Hallstavik dabei zu sein und das, obwohl er in seiner fast 40-jährigen Rennfahrerkarriere vier WM-Titel nach Schweden holte, zwei im Einzel und zwei im Team, und immer noch zu den Besten seines Landes gehört.

Immer wieder ist zu hören, dass es für die Außenwirkung des Sports nicht gut sein kann, wenn ein 66-jähriger Mann bei einem Rennen vorne mitfahren kann. In welcher Sportart kann ansonsten einer, der auf die 70 zugeht, die jungen austrainierten Sportler schlagen?

In sicher nicht vielen. Dennoch sei die Frage erlaubt, ob Serenius trotz seiner starken Leistungen im gestandenen Alter bei der WM außen vor gelassen werden sollte, wenn die anderen offensichtlich mit ihren Bikes nicht so schnell wie er ums Eisoval jagen können?

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