MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

314,9 km/h: LMP2 fast mit Topspeed der alten LMP1

Von Martina Müller
Der Ligier JS P217 von IDEC Sport in Monza

Der Ligier JS P217 von IDEC Sport in Monza

In Monza ging in dieser Nacht der zweitägige ELMS-Prologue zu Ende. Dabei hatte ein Ligier JS P217 die beste Rundenzeit erzielt und ein Oreca 07 die Höchstgeschwindigkeit. SPEEDWEEK.com vergleicht mit 2008.

Mit dem Prologue genannten Testtag startete die European Le Mans Series (ELMS) im königlichen Park zu Monza mit Vollgas in die Saison 2017. Und es war ein vielversprechender Auftakt in eine neue Epoche. Denn mit der neuen Fahrzeug-Generation in der LMP2-Klasse steht die Serie an der Spitze des Feldes vor einem spektakulären Neubeginn. Tatsächlich waren sogar sage und schreibe 13 der über 600-PS-starken Prototypen im 'Autodromo Nazionale' unterwegs, was für den ersten gemeinsamen Test-Auftritt nach einem Reglementswechsel einen sehr guten Wert darstellt. Nach zwei Tagen und fünf Sessions hatte letztendlich Olivier Pla im Ligier JS P217 von IDEC Sport Racing mit 1:36,461 Minuten die Bestzeit erzielt.

Diese Marke bietet nun erstmals eine valide Möglichkeit, die Performance der neuen LMP2 vergleichen zu können. Dafür macht es Sinn, auf den letzten offiziellen LMP-Auftritt auf der 5,793 Kilometer langen Strecke in Norditalien zu schauen, der im April 2008 stattfand. Damals erzielte Nicolas Minassian im Peugeot-LMP1-Diesel mit 1:31,470 Minuten die Pole-Position. Damit lag er circa fünf Sekunden von der diesjährigen Bestzeit entfernt. Anders sieht jedoch der Vergleich zum besten privaten LMP1 aus. Im Charouz-Lola kam Stefan Mücke auf 1:34,170 Min. Der danach folgende Courage von Olivier Panis schaffte 1:35,303 Min.

Lässt man den Porsche RS Spyder (der seinerzeit der LMP2-Überflieger war) mal außen vor, dann kam der beste andere kleine Prototyp 2008 auf eine Quali-Zeit von 1:38,180 Min. (Andrea Belicchi im Sebah-Lola). Damit war er ca. 1,7 Sekunden langsamer als die Bestmarke des 2017er Ligier.

Neben den Rundenzeiten lohnt auch der Blick auf die Topspeed-Werte, bei denen in dieser Woche drei Oreca 07 vorne lagen. Die beiden Wagen von Graff schafften 314,9 und 312,1 km/h; G-Drive Racing 311,2 km/h. Hier offenbart der Vergleich mit 2008 erstaunliches: In der Qualifikation setzten damals die beiden Audi R10 mit 322 und 318 km/h die Bestwerte. Die Peugeot kamen auf 315 und 313 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit des aktuellen Oreca befand sich somit genau zwischen den französischen Diesel-Raketen. Schnellster LMP2 in der Radarfalle des Qualifyings 2008 war der RML-Lola mit 293 km/h.

Gerade in Bezug auf die Topspeeds, darf jedoch nicht außer acht gelassen werden, dass die 2017er LMP2-Generation nur noch eine Fahrzeugbreite von 1,90 Meter aufweist, und somit zehn Zentimeter schmaler ist als damals. Dieser Fakt reduziert den Luftwiederstand der Fahrzeuge natürlich um ein erhebliches Maß, was als Folge der Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden enorm hilft. Für die 24 Stunden von Le Mans (17./18. Juni) werden im Paddock LMP2-Speeds von um die 335/340 km/h erwartet.

Hier die Zeiten aus Monza genauso wie die Topspeed-Werte.

Das erste Rennen der ELMS findet am 15. April in Silverstone statt.

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