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Suzuki Endurance: Die verlorengegangene Dominanz

Von Helmut Ohner
Mit 15 Weltmeistertiteln ist das Suzuki Endurance Racing Team nach wie vor unerreicht im Langstrecken-Rennsport. Doch seit einem Jahr fährt die Mannschaft um Teamchef Dominique Méliand nur noch hinterher.

Allein von 2005 bis heute krönte sich das Suzuki Endurance Racing Team (SERT) zehnmal zum Weltmeister im Langstreckenrennsport. Schon davor durfte sich der mittlerweile längst zur Legende gewordenen Teamchef Dominique Méliand über fünf WM-Titel seiner Fahrer freuen. Keine andere Mannschaft dominierte diese spezielle Art des Motorsports wie SERT.Im Vorjahr musste die in Le Mans stationierte Mannschaft zwei herbe Rückschläge verkraften.

Zuerst verunglückte Anthony Delhalle am 9. März 2017 bei Testfahrten auf dem Circuit Paul Armagnac in Nogaro tödlich. Vielleicht war dieses Drama mitverantwortlich, dass sich die Herzbeschwerden bei Méliand derart verschlechterten, dass er sich einer Operation unterziehen musste und das gesamte Jahr nicht mehr an den Kommandostand an der Rennstrecke zurückkehren konnte.

Nach einem fulminanten Sieg von Philippe Vincent, Anthony Delhalle und Etienne Masson beim Bol d’Or 2016, der den Auftakt der WM-Saison 2016/2017 bildete, kam man nur noch beim Acht-Stunden-Rennen auf dem Slovakia Ring als Zweitplatzierter in die Nähe des Sieges. Davor war man beim Langstreckenklassiker in Le Mans Vierter und beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben enttäuschender Neunter geworden war.

Mit dem 18. Rang beim abschließenden Acht-Stunden-Rennen in Suzuka beendete man die WM-Saison hinter GMT94 Yamaha zwar an der zweiten Stelle, die jahrelange Dominanz war allerdings verlorengegangen. «Der Tod von Delhalle hat der Mannschaft sichtlich zugesetzt. Wenn man sie an der Rennstrecke beobachtet kann man das deutlich erkennen», glaubt Mandy Kainz, Teamchef von YART-Yamaha, die Ursache für den Rückfall ausgemacht zu haben.

Auch beim Rennen auf dem Slovakia Ring, der dritten Station der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2017/2018, konnten Philippe – über eine lange Zeit der wohl schnellste Langstrecken-Pilot –, Masson und der zum Team gestoßene Gregg Black in keiner Phase ein ernstes Wort im Kampf um den Sieg mitreden. Nachdem man wie schon in Le Mans Probleme mit den Bremsen hatte, sahen sie an der siebenten Stelle die Zielflagge.

Die Chance auf den 16. Weltmeistertitel ist nach drei von fünf Rennen nur noch theoretischer Natur. Mit Oschersleben Anfang Juni und Suzuka Ende Juli stehen nur noch zwei Rennen auf dem Programm und der Rückstand auf den WM-Führenden F.C.C. TSR Honda France beträgt beachtliche 61 Punkte, auf den Zweitplatzierten GMT94 Yamaha 60. Bei den beiden letzten Läufen werden bei zwei Siegen nur noch 75 Zähler vergeben.

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