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Max Neukirchner schwärmt: «Da ist die Hölle los»

Von Ivo Schützbach
2013 fuhr Max Neukirchner seine letzte komplette Saison in der Superbike-WM. Nach seinem Rücktritt Ende 2017 blieb er der Szene als Riding-Coach, Teammanager und aufmerksamer Beobachter erhalten.

Mit seinen Siegen in Misano und Imola 2008 sowie insgesamt zehn Podestplätzen in der Superbike-WM ist Max Neukirchner der mit Abstand erfolgreichste Deutsche. Zwischen 2005 und 2014 eroberte er auf Honda, Ducati und Suzuki 848 WM-Punkte.

Seine beste Saison erlebte Max 2008, als er hinter Troy Bayliss, Troy Corser, Noriyuki Haga und Carlos Checa WM-Fünfter wurde. 2009 gehörte Neukirchner im Team Suzuki Alstare Brux zum erweiterten Favoritenkreis auf den WM-Titel, hatte aber in Monza einen schweren Unfall. Der heute 35-Jährige bog damals als Erster in die Schikane nach Start-Ziel ein, im hinteren Feld kam der Australier Brendan Roberts neben die Strecke und stürzte. Sein Bike schlidderte auf dem nassen Gras am gesamten Feld vorbei, torpedierte den Führenden Neukirchner und zerschmetterte seinen Oberschenkel.

Das war der Wendepunkt in seiner Karriere, Neukirchner fand nie mehr zu seiner Weltklasse-Form zurück, brachte in der IDM Superbike und Endurance-WM aber noch über Jahre starke Leistungen. Ende 2017 erklärte «Max76» seinen Rücktritt, kommenden April erwartet Frau Stephanie das erste gemeinsame Kind.

Neukirchner kümmert sich mit viel Hingabe um Rennstreckentrainings, die er mit seiner Top Superbike GmbH ausrichtet und wo er als Organisator und Riding-Coach fungiert. Als Coach unterstützt er zudem einige Rennfahrer, im Yamaha Austria Racing Team hilft er als Teammanager. Und er verfolgt weiterhin aufmerksam die Rennsportszene.

2014 bestritt der Sachse in Magny-Cours seinen letzten Superbike-WM-Lauf, damals wurde er als Wildcard-Fahrer auf der 3C-Ducati beachtlicher Sechster. Geändert hat sich für ihn im SBK-Paddock in den letzten vier Jahren nicht viel: «Was ich super finde, ist der Bereich für die Fans, das ist noch mal besser geworden. Es wird mehr versucht, das Publikum zu unterhalten. Aber man merkt, dass nicht mehr so viel los ist wie früher. Ich glaube, dass sich in den kommenden Jahren die Langstrecken-WM immer mehr entwickeln wird. Sie ist für die Zuschauer interessanter, die Party geht über 24 Stunden. Es kommt immer mehr im Fernsehen, für die Marken wird es immer interessanter. Für die Fans vor Ort ist das Unterhaltungsprogramm besser. Bei den beiden 24-Stunden-Rennen ist die Hölle los, in Suzuka auch. Vielleicht ist mein Eindruck aber auch nur so, weil ich die letzten Jahre viel mit der Langstrecke zu tun hatte. Eurosport pusht extrem, weil sie Promoter der Endurance-WM sind. Mir kommt es so vor, als würden sie deshalb weniger von der Superbike-WM zeigen.»


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