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Romanics 2014: Jonny Walker (KTM) König der Karpaten

Von Kay Hettich
Die Top-3 der Red Bull Romaniacs 2014

Die Top-3 der Red Bull Romaniacs 2014

Wachablösung bei den Romaniacs: Nach fünf Renntagen krönt sich KTM-Werksfahrer Jonny Walker zum neuen Champion und stösst den vierfachen Sieger Graham Jarvis vom Thron. Der letzte Tagessieg geht an Paul Bolton.

Mit einer herausragenden Performance krönte sich der 23-jährige Jonny Walker zum neuen Champion der Red Bull Romaniacs 2014. Bei seiner ersten Teilnahme 2013 verpasste der KTM-Werksfahrer das Podium, mit einem sensationellen Sieg beim Erzbergrodeo kam er aber in diesem Jahr bestens vorbereitet und motiviert nach Rumänien «Ich habe sehr hart für dieses Rennen trainiert und mein Fokus ist ein völlig anderer als im letzten Jahr», sagte Walker zu Beginn der Rallye – und hat offensichtlich die richtige Schwerpunkte gelegt! Walker wurde Dritter beim Prolog, gewann 2 der 4 Offroad-Renntage und fuhr beim vierten und letzten Offroad-Tag ungefährdet als Gesamt-Erster durchs Ziel.

Während Graham Jarvis als entthronter König der Karpaten schwer mit dem Versuch beschäftigt war, Jonny Walker einzuholen, wurde er selbst zum Gejagten. Paul Bolton, der 11 Minuten nach Jarvis gestartet war, tauchte plötzlich am Heck von Grahams Husqvarna auf. Nach einer kurzen Hatz konnte sich der entfesselnd fahrende Bolton absetzen. «Natürlich habe ich alles gegeben, um die Red Bull Romaniacs ein fünftes Mal zu gewinnen», sagte Jarvis im Ziel. «Jonny war aber einfach unschlagbar und ist der verdiente Sieger. Ihm liegen die schnellen Passagen besser als mir.»

Der letzte Tag der Red Bull Romaniacs 2014 startete nach heftigen Gewittern in der letzten Nacht mit dichtem Nebel, der vielen Fahrern Navigationsprobleme bereitete. Die Topfahrer passierten die einzelnen Streckenabschnitte aber trotzdem problemlos innerhalb der vorgegebenen Zeitlimits. Die Fahrer der Gold- und Silver-Klasse bekamen ihr gewohntes morgendliches Workout – beinahe jeder Teilnehmer musste vom Bike, um mit Schieben und Heben nach oben zu gelangen.

Die Überraschung des Tages war Paul Bolton. Nachdem der Brite bereits am Morgen Wade Young überholte, lieferte er an manchen Sektionen absolute Bestzeiten. Die «Black Mamba» passierte Bolton sogar schneller als Walker und Jarvis! «Ich hatte heute extrem viel Spass und genoss jeden Kilometer», sagte der 34-Jährige im Ziel. Zur Hälfte des Renntages konnte Bolton bereits einen komfortablen Vorsprung auf Graham Jarvis aufbauen und galt schon früh als Kandidat für den letztes Tagessieg. Im Zielbereich wurde es jedoch noch arg knapp, als Bolton wertvolle Minuten am finalen Mega-Steilhang verlor. Letztendlich reichte der Vorsprung aber und Bolton gewann den vierten Renntag vor Walker und Jarvis. Insgesamt wurde er vierter vor Andreas Lettenbichler auf dem fünften Platz.

Wie Jonny Walker kam auch Wade Young in Topform zu seiner zweiten Red Bull Romaniacs. Der junge Südafrikaner lieferte bereits am zweiten Offroad-Renntag Bestzeiten in manchen Sektionen und positionierte sich in Schlagdistanz zu Walker und Jarvis. Der jüngste Sieger der Root-of-Africa Rallye schien unbegrenzte Energien zu besitzen und erstaunte seine Konkurrenten immer wieder, als er seine KTM in nahezu unfahrbaren Sektionen einfach herumhiefte. «Das Rennen war wirklich beeindruckend. Ich habe mich am ersten Tag mit den Bedingungen vertraut gemacht und konnte am zweiten Tag dann ordentlich angreifen und viel Zeit gut machen. Am dritten Offroad-Tag konnte ich, trotzdem mir fast das Benzin ausgegangen war, weiter gute Zeiten abliefern. Heute dauerte es etwas, bis ich meinen Rhythmus fand», meinte Young glücklich über seinen Podiumsplatz im Ziel. Wade wurde in der Tageswertung am zweiten und dritten Renntag jeweils Dritter und lag auch insgesamt auf Platz 3.

Sieger in der Silver-Teamwertung wurden Zdenek Cyprian, eine tschechische Enduro-Legende, und sein 16-jähriger Sohn David. David Cyprian ist damit nicht nur der jüngste Red Bull Romaniacs Podium-Finisher aller Zeiten, er ist auch der jüngste Sieger der weltweit einzigartigen Hard Enduro Rallye. «Ich dachte ehrlich gesagt, dass die Silver-Klasse schwieriger wäre. Nächstes Jahr werde ich mein Glück in der Gold-Klasse versuchen», kündigte der motivierte Youngster im Ziel an.

Die täglichen Top 3 und Gesamt-Top 5:
Prolog: Bolton, Jarvis, Walker
Offroad Tag 1: Walker, Jarvis, Bolton
Offroad Tag 2: Jarvis, Walker, Young
Offroad Tag 3: Walker, Jarvis, Young
Offroad Tag 4: Bolton, Walker, Jarvis
Gesamt: Walker, Jarvis, Young, Bolton, Lettenbichler

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