MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

6h Silverstone: Kampf um die GTE-WM-Krone beginnt

Von Martina Müller
Die Hersteller Aston Martin, Ferrari, Ford und Porsche wollen in der FIA WEC den neu eingeführten WM-Titel bei den GTE-Rennwagen gewinnen. Schon beim Saisonauftakt in Silverstone wird ein enger Fight erwartet.

Die Saison 2017 ist eine ganz besondere für die GTE-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC). Denn die 'seriennahen' Rennwagen bekamen im Winter vom Weltverband FIA analog zu den Prototypen den WM-Status verliehen. Das bringt natürlich eine ganze Menge Prestige und soll in Zukunft auch weitere Hersteller anlocken. Doch bevor BMW 2018 hinzukommen wird, steht in diesem Jahr nochmals ein Vierkampf in der so spektakulären Kategorie an. Dafür wurde auch das Verfahren der Balance of Performance (BoP) weiterentwickelt. Ab 2017 soll ein Computerprogramm die Einstufung der verschiedenen Fahrzeuge berechnen. Ob das funktioniert, wird sich erst zeigen müssen. Im Vergleich zu 2016, als in neun Rennen zehn Mal neu ausbalanciert wurde, kann es aber in dieser Beziehung eigentlich tatsächlich nur besser werden.

Als letztjähriger Meister geht Aston Martin in die Saison. Der V8 Vantage GTE ist der älteste Wagen in Feld und soll erst 2018 von einem Nachfolger ersetzt werden. Außerdem treten die Briten als einziges Pro-Team mit Dunlop-Reifen an. Eine Wahl, die sich bereits 2016 als richtig herausgestellt hatte, da die Pneus aus Hanau auf das Auto maßgeschneidert wurden. Die Dänen Nicki Thiim/Marco Sørensen werden die Saison mit Richie Stanaway beginnen. Im zweiten Wagen stößt Reifenentwicklungsfahrer Daniel Serra zunächst zu Darren Turner und Jonathan Adam.

Bei Ferrari gibt es vor allem hinter den Lenkrad eine große Neuerung. Denn Speerspitze Gianmaria Bruni wird nicht mehr für der italienischen Hersteller auflaufen, da er zu Porsche in die IMSA-Serie gewechselt ist. Der Römer wird von Alessandro Pier Guidi ersetzt, der zusammen mit James Calado in einem der beiden 488 GTE von AF Corse sitzt. Dazu kommt mit Davide Rigon und Sam Bird jenes Gespann, das 2016 in Silverstone den Klassensieg feierte.

Bei Ford kann 2017 nur der Titel zählen. Schon in Le Mans 2016 und beim Saisonauftakt der IMSA-Serie waren die amerikanischen Flundern der Konkurrenz überlegen. Spannend wird der Auftritt von LMP2-Superstar Luis Felipe Derani sein, der bis inklusive Le Mans an der Seite von Andy Priaulx und Harry Tincknell fahren wird. Olivier Pla, Stefan Mücke und Billy Johnson teilen sich den zweiten GT.

Porsche setzt 2017 auf einen komplett neuen 911 RSR, der sogar von einen Mittelmotor angetrieben wird. Dass das für einen 911 unübliche Konzept funktioniert, haben bereits die ersten Rennen in der IMSA bewiesen. Im Cockpit bieten die Weissacher mit Richard Lietz, Frédéric Makowiecki, Michael Christensen und Kévin Estre eine exquisite Besatzung auf.

Vor allem bei der Reifenabnutzung wird der vor die Hinterachse gerückte Motor hilfreich sein, da nun eine ausgeglichenere Fahrzeugbalance herrscht. Gerade 2017 stehen die Reifen besonders im Fokus. Der Grund: Wie in der LMP1 dürfen auch in der GTE Pro nur noch vier Sätze für Qualifikation und Rennen verwendet werden. Das könnte ein entscheidender Faktor im Kampf um die WM-Krone sein.

Über das Kräfteverhältnis lässt sich aktuell noch nicht viel sagen. Und das nicht nur aufgrund dessen, dass beim Prologue in Monza alle vier Hersteller mehr gecruist als gefahren sind, sondern vor allem wegen des neuen angesprochenen BoP-Systems. Dieses lässt jedoch ein Vollgas-Rennen in Silverstone erwarten. Denn: Die 24 Stunden von Le Mans, die als unbestrittenes Highlight der Serie gelten, werden bei der Einstufung unabhängig betrachtet. Somit sollte das in den letzten Jahren vorherrschende künstliche Langsamfahren im Vorfeld des Klassikers an der französischen Sarthe (17./18. Juni) wohl endlich der Vergangenheit angehören.


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