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6h Mexiko: Porsche LMP1 fahren locker zum Doppelsieg

Von Martina Müller
Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley gewinnen den fünften Lauf der FIA WEC in Mexiko. Toyota kann den Speed der Porsche nicht mitgehen. Nach Strafe für Ferrari triumphiert Aston Martin in der GTE-Klasse.

Es war ein äußerst spannungsarmes 6-Stunden-Rennen in Mexiko, dessen Geschichte an der Spitze des Feldes schnell erzählt ist: Die beiden aus der ersten Startreihe losgefahrenen Porsche 919 Hybrid setzten sich gleich in der ersten Kurve von der Konkurrenz ab und überquerten in gleicher Reihenfolge auch die Ziellinie. Dabei achtete die Porsche-Teamführung penibel darauf, dass der in der Meisterschaft führenden Wagen von Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley sich immer vor den Teamkollegen Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy befand und folglich auch als Sieger abgewinkt werden würde. «Das ist ein sehr schöner Tag für unser Porsche LMP1 Team und ein richtig gutes Wochenende. Der 919 war immer schnell. Die Strategie hat gepasst und es hat unheimlich Spaß gemacht. Am Ende konnte ich aufgrund des großen Vorsprungs sogar etwas haushalten», bilanzierte Timo Bernhard.

Lediglich zwei 'Mini-Dramen' musste die Porsche-Equipe überstehen. Am siegreichen 919 Hybrid gab es einen Defekt am 'Fuel-Flow-Meter', der den maximal erlaubten Benzindurchfluss misst. Doch der notwendige Tausch des Bauteils wurde während eines Routine-Boxenstopps durchgeführt und verlängerte die Standzeit um nur circa zehn Sekunden. Im anderen Wagen wurde Nick Tandy einmal mit 63,9 km/h in der Boxengasse geblitzt. Da in der FIA WEC dort jedoch maximal 60 km/h gestattet sind, musste eine Durchfahrtsstrafe absolviert werden.

«Das ist natürlich ein super Resultat für Porsche, besser geht es nicht. Dass Toyota heute nicht den Hauch einer Chance haben würde, hatten wir so nicht erwartet. Ansonsten ging es heute auf der Strecke im Überrundungsverkehr ganz schön zur Sache, da mussten wir sehr aufpassen», erklärte Neel Jani.

In ähnlicher Team-Formation wie die beiden Porsche fuhren auch die Toyota TS050 Hybrid um den 4,304 Kilometer langen zentralamerikanischen Kurs – nur eben weit hinter dem Spitzenduo. Schon kurz nach Rennmitte waren beide Toyota überrundet. «Es war ein sehr enttäuschendes Rennen. Wir kamen hierher, um zu gewinnen und unsere Chancen in beiden WM-Wertungen zu verbessern, doch wir konnten Porsche nicht herausfordern», zeigte sich der neue Team Präsident Hisatake Murata sehr enttäuscht.

Auf der langen Geraden konnten die Toyota den Speed der Porsche zwar mitgehen, doch letztendlich fehlte es den japanischen Boliden an Anpressdruck. Doch gerade dieser ist in der dünnen Luft auf der über 2300 Meter hoch gelegenen Strecke unabdingbar. «Wir haben alles versucht, mit den Führenden mitzuhalten, aber wir hatten heute keine Chance und das ist sehr frustrierend. Am Ende ging es nurmehr darum, so schnell wir möglich zu sein und das beste zu hoffen. Aber der Regen blieb aus und Porsche rutschte glatt durch», merkte Mike Conway an, der zusammen mit Kamui Kobayashi und José María López auf Rang vier fuhr. Davor platzierten sich die in der Meisterschaft besser positionierten Teamkollegen Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima auf Rang drei.

Strafe für Ferrari in der GTE-Kategorie

In der GTE-Klasse feierte der Aston Martin Vantage von Nicki Thiim/Marco Sørensen seinen ersten Saisonsieg. Das dänische Duo kämpfte über das ganze Rennen hart gegen den Ferrari 488 GTE von Davide Rigon/Sam Bird. Auch durch unterschiedliche Taktiken beim Boxenstopp-Rhythmus wechselte die Führung während der 6-Stunden-Distanz einige Male.

Für die Entscheidung sorgte dann eine 10-Sekunden-Strafe für den Ferrari, nachdem Rigon während einer 'Full-Course-Yellow' kurzzeitig nicht die erlaubten 80 km/h eingehalten hatte. Zwar sah der Ferrari als Erster die schwarzweiß-karierte Flagge, doch nach Anwendung der Strafe triumphierte der Aston Martin mit 9,1 Sekunden Vorsprung. «Es tut mir sehr leid, wie die Dinge heute gelaufen sind. Die Strafe kostete uns heute den Sieg, auf den wir seit dem Qualifying gebaut hatten», bedauerte Ferrari-Pilot Rigon. Rang drei in der Klasse ging an den Porsche 911 RSR von Richard Lietz/Frédéric Makowiecki vor dem Ford GT von Andy Priaulx/Harry Tincknell.

Zu Rennmitte gab es eine Kollision zwischen dem Ferrari 488 GTE von James Calado/Alessandro Pier Guidi und dem Ford von Olivier Pla/Stefan Mücke. Als Folge musste beim Ford ein Schaden an der Spurstange behoben werden, was den Wagen zurück warf und nur Siebter werden ließ. Der Ferrari hatte einen Reifenschaden davon getragen. Jedoch konnte Calado sofort in die Box fahren, sodass kaum Zeit verloren ging. Ein späteres Problem an der Benzinpumpe brachte letztendlich Platz sechs.

Das nächste Rennen der FIA WEC findet am 16. September in Austin/Texas statt.

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