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Porsche-Penske: Das Momentum und die magische 20

Von Gerhard Kuntschik
Der Porsche 963 in Katar

Der Porsche 963 in Katar

Am Wochenende geht die Sportwagen-WM (FIA WEC) in die Saison 2024. Porsche hat in den Trainingsläufen bislang geglänzt. Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach und Roger Penske blicken auf das 963-Engagement.

Porsche Penske Motorsport beginnt nach dem IMSA-Start nun auch im World Endurance Championship die zweite gemeinsame Saison – mit viel Zuversicht, wie die Teamleader Thomas Laudenbach und Roger Penske vor dem Zehnstundenrennen in Lusail (Katar) bestätigen. Das Samstag über 1812 Kilometer führen wird – 1812, weil der 18. 12. der Nationalfeiertag Katars ist.

«Wir hatten 2023 Höhen und Tiefen. Seither war der Winter einer mit harter Arbeit, bei der wir die Schlüsse aus den Erfahrungen des Vorjahres zogen. Wir können mit dem Start der Saison in Daytona hoch zufrieden sein. Wir hatten bei vier Autos keine größeren technischen Probleme, das war sehr ermutigend nach der vorigen Saison», sagt Porsches Sportchef. Und zum guten Trainingsstart in Katar ergänzt er: «Ich gebe nicht zu viel auf unsere Trainingszeiten, auch wenn wir von den Fahrern wissen, dass sich das Auto gut anfühlt. Es gab 2023 mehrere Gründe, warum wir im WEC noch nicht siegfähig waren, und ich hoffe, dass sich das jetzt geändert hat – dass sich unser Einsatz bezahlt macht. Das Momentum ist durch Daytona jetzt bei uns.»

Das sieht auch Roger Penske so: «Im Vorjahr haben wir die Basis in Mannheim erst aufgebaut. Wir haben neue Mitarbeiter eingestellt und wir mussten ein neues, hoch technologisches Produkt verstehen lernen. Im Fokus war Standfestigkeit, und die haben wir zuletzt in Daytona bewiesen. Das Verständnis für die Wagendynamik ist jetzt ein komplett anderes als vor einem Jahr. Dass wir Daytona nach 24 Stunden mit acht Zehntel Vorsprung gewannen, zeigt, dass wir in einem richtigen Rennen bestehen konnten. Wir haben zwei Organisationen in eine Firma zusammengebracht. Wir können in den USA testen und in Europa, vom Austausch der Daten profitieren das IMSA- und das WEC-Team.»

Interessant ist Laudenbachs heutige Meinung zum Thema Kundenautos: «Die Entscheidung, Kundenteams auszustatten, war langfristig gedacht. Das machte es für uns im ersten Jahr schwierig. Aus heutiger Sicht zurückblickend würde ich sagen, wir würden mit Kunden im ersten Jahr noch nicht zusammenarbeiten. Aber jetzt macht sich der Weg, den wir gingen, bezahlt. Aus heutiger Sicht würde ich Kundenautos erst im zweiten Jahr zur Verfügung stellen. Nichtsdestotrotz sind wir stolz, was wir mit ihnen schon erreichten. Ich würde sagen, du musst investieren, wenn du später ernten willst. Ich glaube, dass wir jetzt zu ernten beginnen.»

Dass Le Mans wieder einmal besondere Bedeutung hat, unterstreichen beide Chefs. «Wir wollen Rennen gewinnen. Wenn wir nur eines wählen dürften, klar wäre es Le Mans. Ich hoffe, dass wir dort unseren Fortschritt am besten zeigen können», meint Laudenbach. Penske sagt dazu im Mediengespräch in Lusail: «Der Fokus wird immer auf Le Mans liegen. In Daytona geht es auch über 24 Stunden, und das war ein guter Test. Damit sind die Erwartungen natürlich größer geworden. Jetzt sind wir einmal in Katar, da geht es über zehn Stunden, in denen du am Ende der letzten vorn sein musst, da zählen Trainings- oder Qualifikationsbestzeiten nichts mehr.»

Im dritten Porsche Penske für Le Mans sind neben Mathieu Jaminet noch zwei Fahrer nicht bestimmt, da gibt es keine Eile. Eine Chance wie in Daytona für Indy-Sieger Josef Newgarden? «Der hat einen harten Job bei den Indycars zu erledigen. In Le Mans wäre er Neuling, wir haben eine Menge erfahrene Piloten im Kader und sind keine Fahrschule», sagt Penske schmunzelnd. In der IMSA werde es kein drittes Auto geben, das sei unrealistisch, ergänzte er.

Das Thema BoP (Balance of Performance) ist die stete heiße Kartoffel im WEC. Laudenbach mit Grinsen: «Mir ist nicht gestattet, dazu Fragen zu beantworten…» Penske trocken: «Ich weiß gar nicht, worum es da geht…»

Und schließlich geistert der Blick nach vorn um die Zahl 20: «Ich möchte der Marke Porsche zum 20. Sieg in Le Mans verhelfen», sagt Laudenbach. Penske entgegnet: «20 ist die magische Zahl. Wir wollen heuer das Indy 500 zum 20. Mal gewinnen…» Und der Porsche-Sportchef: «Gut, und wir wollen 2025 zum 20. Mal in Daytona siegen…»

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