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Porsche 911 RSR: Rettung in letzter Sekunde

Von Oliver Runschke
In Bahrain bei der Musik: Die Werks-Porsche

In Bahrain bei der Musik: Die Werks-Porsche

Porsche hat den 911 RSR mit einem umfangreichen Update im letztmöglichen Moment noch konkurrenzfähig bekommen.

Beim Porsche-Werksteam war die Erleichterung beim Finale der Sportwagen-WM FIA WEC in Bahrain am Wochenende gross: Auf den letzten Drücker hatte Porsche den neuen 911 RSR wettbewerbsfähig gemacht. Der Druck war enorm: Zum einen muss Porsche mit dem Baustand Bahrain im kommenden Jahr in der WEC antreten, die Performance im mittleren Osten war also auch Gradmesser für die kommenden zwölf Monate. Zudem wollen die Schwaben den RSR an Kunden verkaufen und das wäre mit dem vor Bahrain gezeigtem Speed ein eher schwieriges Unterfangen.

Das Porsche AG Team Manthey brachte zwei neue Porsche RSR mit in den mittleren Osten. Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen sprach von rund 30% Änderungen, doch dieses Drittel greift sehr tief. Die Weiterentwicklung des 911 RSR, die nach Le Mans begann und im September erstmals auf der Strecke getestet wurde, kann man auch als neues Auto bezeichnen. Immerhin wurde nicht nur die Aerodynamik überarbeitet, sondern auch der Kräftig neu konstruiert und das Fahrwerk optimiert. Für den um 80 Millimeter breiteren Heckflügel musste Porsche einen weiteren Waiver beantragen. «Das Regelbuch besagt das sich die Breite des Heckflügels an der  Breite des Serienfahrzeugs bemisst», erklärt Kristen. «Die Rennversionen sind allerdings mittlerweile alle von der Breite am vom Reglement maximal erlaubtem Mass, daher gehört diese Regeln ohnehin angepasst.»

Zwei Dinge standen bei Porsche ganz oben im Lastenheft. Die aerodynamische Balance des RSR wieder herzustellen und durch Modifikationen am Fahrwerk den Reifenverschleiss zu verbessern. Bei der Aerodynamik geriet bei Porsche in diesem Jahr einiges durcheinander. Vor dem Saisonstart homologierte Porsche für den 991 eine vermeintlich bessere als die getestete und für gut befundene Aerodynamik. Mit der letztlich homologierten Variante war der RSR aber nicht mehr in der aerodynamischen Balance. Wirklich erfolgreich war der Porsche nur im low-downforce-Trimm in Le Mans und genau dort setzte Porsche nun beim Aero-Update an und tauschte Downforce gegen Topspeed.

Die Pole von Marc Lieb und Richard Lietz und der zweite Platz von Jörg Bergmeister und Patrick Pilet in Bahrain waren enorm wichtig, schliesslich muss Porsche im kommenden Jahr in der WEC nicht nur mit Baustand Bahrain gegen die Konkurrenz antreten, die Schwaben wollen den 911 RSR auch an Kunden verkaufen. Ein Schnäppchen wird der Elfer nicht: 850.000 Euro, so sagt man im Fahrerlager, ruft Porsche für den RSR auf. Damit wäre der RSR mit grossen Abstand der weitaus teuerste GTE-Renner. Für so viel Geld will die geneigte Kundschaft auch Performance sehen.

Die Performance war im Rennen besser als zuvor als in den Sechs-Stunden-Rennen der WEC. Zwar war der Ferrari 458 von AF Corse von «Gimmi» Bruni und Toni Vilander im Schnitt über die 50 schnellsten Rennrunden 0,108 Sekunden pro Runde schneller, doch so dicht wie in Bahrain lag Porsche noch nie in dieser Saison an der Spitze. Ein guter Start, bedenkt man, dass der überarbeitete RSR nur eine kurze Testphase hinter sich hat, Bahrain der erste Renneinsatz von zwei brandneue Chassis war und Lieb und Bergmeister im mittleren Osten erstmals im Auto sassen. Allerdings: Beide Werks-Aston Martin in der GTE-Pro waren am Samstag in Bahrain erstaunlich schwach.

Letztendlich 43 Sekunden fehlten Bergmeister und Pilet nach sechs Stunden zum Sieg, davon gingen alleine 35 Sekunden beim Boxenstopp flöten. «Wir haben zwar einigen Rückstand auf den Ferrari, aber wenn man sieht, wie viel Zeit wir in sechs Stunden auf der Strecke verloren haben und wie viel Zeit in der Box, kann sich unser Ergebnis schon sehen lassen. Der Tankvorgang kostet noch zu viel Zeit. Der Ferrari tankt allerdings auch fünf Liter weniger, aber dennoch müssen im Winter daran arbeiten den Tankvorgang zu optimieren», so Werksfahrer Pilet. «Im Gegensatz zu dem Ferrari verlieren auf der letzten Runde eines Stints auch überdurchschnittlich viel Zeit, auch daran müssen wir arbeiten. Wir haben jetzt mehr Topspeed mit dem neuen Auto, allerdings auch weniger Abtrieb. Auf den Geraden ist es mit dem höheren Topspeed um einiges einfacher. Grundsätzlich war das Auto allerdings sehr gut, uns fehlt nur weiter etwas Konstanz über einen Stint

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