Valentino Rossi sucht das Glück

Toto Wolff: «Lewis Hamilton unter Druck am stärksten»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Wenn man Weltmeister werden will, muss man die Fehler aufs Minimum reduzieren, und genau das macht Nico Rosberg auch»

Toto Wolff: «Wenn man Weltmeister werden will, muss man die Fehler aufs Minimum reduzieren, und genau das macht Nico Rosberg auch»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff durfte sich in Suzuka über den dritten Titelgewinn in der Team-Wertung freuen, nachdem Nico Rosberg und Lewis Hamilton den Japan-GP auf den Rängen 1 und 3 abgeschlossen hatten.

Toto Wolff war die Freude über den dritten Team-Titel in Folge anzusehen, als er nach dem Japan-GP vor die TV-Kamera von Sky Sports F1 trat. «Da sind so viele grossartige Leute im Team, die diesen Titel gewonnen haben, und ich habe die Ehre, sie alle vor der Kamera zu vertreten – nicht mehr und nicht weniger. Wir sind fast 1500 Leute in Brixworth und Brackley und jeder Einzelne hat in den letzten drei Jahren fast fehlerlos gearbeitet, war motiviert und ging mit viel Energie ans Werk. Es ist einfach grossartig, mit diesen Leuten zu arbeiten», schwärmt er.

Und Wolff fügt bescheiden an: «Jedes Mal, wenn ich den Gang zum Podest antrete, kommen mir die Gänge in Brixworth und Brackley in den Sinn. Da sind so viele grossartige Leute, die ich treffe. Wenn ich Nikis Kappe hätte, würde ich sie vor ihnen ziehen. Der Titel gebührt ihnen allen und ich bin nur der Kerl, der sie vor der Kamera vertritt.»

Auch für GP-Sieger Nico Rosberg und den drittplatzierten Lewis Hamilton hatte der Motorsport-Direktor der Sternmarke nur lobende Worte: «Beide Fahrer sind einfach grossartig. Sie sind nicht nur die Besten der Welt, sondern treiben sich auch gegenseitig zu neuen Bestleistungen an. Wenn einer mal einen schlechten Tag hat, dann holt ihn der Andere aus dem Tief heraus, indem er ihn fordert. Das hat in den letzten Jahren gut funktioniert und wir sind sehr glücklich mit ihnen, auch wenn es zwischendurch kleinere Reibereien gibt.»

«Interessanterweise haben wir von beiden Fahrern grossartige Rennen gesehen. Nico war in Singapur eine Klasse für sich, und Lewis in Malaysia auch, aber da ist sein Motor in die Luft gegangen. An diesem Wochenende war Nico wieder klar vorne. Das ist neu, früher hatten wir diese Phasen, einige Rennen lang war der eine Fahrer vorne, dann hat wieder der Andere gewonnen. Es scheint nun jedes Rennwochenende zu wechseln», erklärte der Wiener.

Deshalb geht Wolff auch davon aus, dass der Titelkampf bis zum letzten Rennen laufen wird: «33 Punkte Vorsprung sind eine grosse Lücke. Wenn alles gut läuft, wird das schwierig aufzuholen sein. Aber wir haben auch gesehen, dass ein Ausfall reicht und der Titelkampf ist wieder offen. Wir wollen unseren beiden Jungs gleiche Voraussetzungen für die letzten Rennen geben und den Titelkampf nicht beeinflussen. Wir wünschen uns also einen sauberen Endspurt.»

Über Suzuka-Sieger Rosberg sagte Wolff auch: «Wenn man sich an Singapur erinnert: Er blieb fehlerfrei, als der Druck gegen Ende des Rennens zunahm. Wenn man Weltmeister werden will, muss man die Fehler aufs Minimum reduzieren, und genau das macht er auch.» Und zu Hamilton erklärte er: «Ich glaube nicht, dass er sich von den Ereignissen neben der Strecke zu sehr ablenken lässt, denn er hatte ein gutes Wochenende in Malaysia. Dort haben wir ihn einfach im Stich gelassen.»

«Ich habe ihn die Tage vor dem Rennwochenende gesehen, und er hatte gute Laune. Dann waren da einige kleine Reibereien während des Wochenendes. Ich weiss nicht, ob diese ihn beeinflusst haben. Aber er hat noch alle Chancen, den Titel zu holen, und ich bin überzeugt, dass er sich in den nächsten beiden Wochen bis zum nächsten Rennen wieder sammeln wird», so Wolff weiter.

In der Pressekonferenz erkärte der Motorsportdirektor später: «Nicos Strategie scheint aufzugehen, jedes Rennen für sich zu nehmen. Aber Lewis funktioniert unter Druck am stärksten.»

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