Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton sorgt mit 50. GP-Sieg für WM-Spannung

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton legte den Grundstein für seinen Austin-Erfolg schon beim Start

Lewis Hamilton legte den Grundstein für seinen Austin-Erfolg schon beim Start

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton feierte in Austin seinen 50. GP-Sieg. Der Mercedes-Star verkürzte damit den WM-Vorsprung seines Teamkollegen Nico Rosberg, der die Ziellinie als Zweiter kreuzte.

Die Formel-1-Stars durften in diesem Jahr auf trockener Piste in den US-GP starten. Die ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die erste Startreihe, wo das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg auf einen guten Start hoffte. Hinter den beiden Titel-Kontrahenten lauerte das Red Bull Racing-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen auf seine Chance.

Kaum waren die Lichter der Startampel aus, setzte sich Hamilton – der den Start in dieser Woche zwei Stunden lang im Simulator geübt hat – an die Spitze. Rosberg musste sich noch hinter Ricciardo auf dem dritten Platz einreihen, weil der Australier auf der schnelleren superweichen Mischung losfuhr, während die Silberpfeil-Piloten genau wie Verstappen im zweiten Qualifying-Segment auf die weiche Mischung gesetzt hatten.

Frühes Aus für Nico Hülkenberg

Hinter dem WM-Leader folgten Kimi Räikkönen, Verstappen, Sebastian Vettel, Felipe Massa, Carlos Sainz, Sergio Pérez und Daniil Kvyat auf den restlichen Top-Ten-Positionen. Kein Glück hatten Valtteri Bottas und Nico Hülkenberg, die nach dem Start aneinander gerieten und schon nach der ersten Runde an die Box mussten.

Für den Deutschen war der 18. WM-Lauf damit gelaufen, er schied mit einer beschädigten Fahrzeugfront aus. Bottas, der sich beim Kontakt einen Reifenschaden zuzog, konnte nach einem Reifenwechsel weiterfahren. Die Regelhüter kündigten an, den Vorfall zu untersuchen, verzichteten aber auf eine Strafe.

Derweil hatte sich die Reihenfolge auf der Piste verändert. Hamilton führte zwar auch in der siebten Runde die Zeitenliste vor Ricciardo, Rosberg, Räikkönen, Verstappen, Vettel, Massa und Sainz an. Hinter dem Toro-Rosso-Piloten folgten aber Alonso und Button. Einen Umlauf später bogen sowohl Ricciardo als auch Räikkönen an die Box ab, um ihre gebrauchten superweichen Reifen gegen frische Weiche einzutauschen.

Strafe für Daniil Kvyat

Zuvor sorgte Kvyat für Aufregung, weil er Pérez in einen Dreher zwang. «Was für ein Idiot!», regte sich der Mexikaner daraufhin auf. Auch diese Szene sahen sich die Regelhüter genauer an – und brummten dem Russen, der an diesem Wochenende seine Vertragsverlängerung bei Toro Rosso bestätigen durfte, eine zehnsekündige Stop-and-Go-Strafe auf.

In Runde 11 bog schliesslich auch Rosberg an die Box ab, während sich Räikkönen, der nach seinem Stopp hinter Fernando Alonso auf Position 8 wieder auf die Strecke gekommen war, am Asturier vorbei auf Position 7 vorarbeitete. Nur eine Runde nach seinem Teamkollegen kam auch Hamilton rein – und sorgte damit dafür, dass der Undercut-Versuch von Red Bull Racing mit Ricciardo nicht aufging.

In Umlauf 14 bog schliesslich auch Vettel wieder an die Box ab. Der vierfache Champion liess seine runtergefahrenen superweichen Reifen gegen frische weiche Walzen austauschen und fiel durch den Stopp von der Führungsposition auf Platz 6 zurück. An der Spitze führte nun wieder Hamilton das Feld vor Ricciardo und Rosberg an.

Max Verstappen aggressiv

Verstappen durfte sich über die vierte Position freuen, nachdem er sich am Ferrari von Räikkönen vorbei arbeiten konnte. Auf der anderen Seite der Wohlfühlskala fand sich Gutiérrez wieder, der mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte. «Das sieht man, dass die Bremsen nicht richtig funktionieren», kommentierte der ehemalige GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle.

Und es kam noch schlimmer: Der Mexikaner musste das Heimrennen seines Rennstalls schweren Herzens aufgeben. Die Zuschauer vor den TV-Schirmen wurden in der Folge durch den Funkverkehr der GP-Stars mit ihren Renningenieuren unterhalten. Als etwa Verstappen angewiesen wurde, seinen Dienstwagen nicht zu sehr zu strapazieren, um es noch ins Ziel zu schaffen, blaffte der Teenager: «Ich bin nicht hier, um Vierter zu werden.»

Im 26. Umlauf bog Ricciardo an die Box ab, um sich die vorgeschriebenen mittelharten Reifen zu holen. Eine Runde später kam auch Verstappen rein – und erwischte sein Team dabei kalt. Der Teenager musste sich entsprechend lange gedulden, bis die neuen mittelharten Walzen an seinem Auto waren. Hinterher entschuldigte er sich über Boxenfunk bei seinem Team: «Da habe ich wohl was falsch verstanden, tut mir leid.»

Max Verstappen und Kimi Räikkönen im Elend

In Runde 30 war das Missgeschick vergessen, Verstappen war nämlich plötzlich im Schleichgang unterwegs. «Da stimmt mit dem Motor irgendetwas nicht», erklärte der 19-Jährige, der erst versuchte, noch aus eigener Kraft an die Box zu kommen, seinen RB12 schliesslich aber am Streckenrand abstellte.

Dies rief das virtuelle Safety-Car auf den Plan, und die Silberpfeil-Piloten Hamilton und Rosberg nutzten die Chance, um sich frische Reifen zu holen. Damit hatten alle Top-Ten-Piloten ihren zweiten Stopp absolviert. «Die haben faktisch einen Gratis-Boxenstopp bekommen», fluchte Ricciardo in den Boxenfunk.

In Runde 33 durften die Formel-1-Stars wieder Gas geben und Hamilton führte das Feld vor Rosberg, Ricciardo, Räikkönen, Vettel, Sainz, Massa, Alonso, Pérez und Button an. Hinter den ersten Zehn hatten sich Grosjean, Ericsson, Kvyat, Magnussen, Palmer, Nasr, Wehrlein, Bottas und Ocon eingereiht.

Der Red Bull Racing-Junior blieb nicht der Letzte, der eine bittere Pille schlucken musste: Auch für Kimi Räikkönen war das Rennen nach 39 Miuten gelaufen, denn der Iceman fuhr beim Boxenstopp schon los, als ein Schlagbohrer noch nicht von einer seiner Felgen gelöst worden war. Kimi liess sich zwar wieder in die Boxengasse zurückrollen, doch sein Rennen war vorbei.

Der Ärger dauerte für die Scuderia allerdings noch an, denn die Rennleitung kündigte an, das Team genauer unter die Lupe zu nehmen, weil es unter Verdacht steht, seinen Fahrer auf gefährliche Art und Weise losgeschickt zu haben.

50. GP-Sieg von Lewis Hamilton

Zehn Runden vor dem Rennende führte Hamilton das Feld vor Rosberg, Ricciardo, Vettel, Sainz, Massa, Alonso, Pérez, Button, Grosjean, Ericsson, Kvyat, Palmer, Magnussen, Bottas, Nasr, Wehrlein und Ocon an. Dabei blieb es aber nicht, denn Kvyat sicherte sich kurz darauf die elfte Position mit einem schönen Überholmanöver an Ericsson.

Auch das Renault-Duo sorgte für Unterhaltung, wobei Magnussen, der noch einmal die Box angesteuert hatte und daraufhin deutlich schneller als sein Teamkollege unterwegs war, ohne grosse Gegenwehr die 13. Position übernehmen konnte. Ein sehr viel engeres Scharmützel lieferten sich Alonso und Sainz, und auch Bottas und Nasr sorgten weiter hinten im Feld für Action.

Massa erlitt auf den letzten Metern noch einen Reifenschaden, weil er mit Alonso aneinander geriet, und musste an die Box abbiegen. Am Ende durfte sich Hamilton über seinen 50. GP-Sieg und seinen fünften US-Triumph freuen. Hinter dem Weltmeister reihten sich WM-Leader Rosberg und Ricciardo auf den restlichen Podestplätzen ein. Vettel, Alonso, Sainz, Massa, Pérez, Button und Grosjean komplettierten die Top-Ten. Magnussen, Kvyat, Palmer, Ericsson, Nasr, Bottas, Wehrlein und Ocon ein.

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