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Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel, Ferrari: Viel Ärger

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen in Texas

Kimi Räikkönen in Texas

​Und wieder hat Ferrari gute Ergebnisse verloren: Am Wagen von Kimi Räikkönen war in Austin ein Rad nicht richtig festgemacht, der Finne musste aufgeben. Sebastian Vettel wurde unter Wert geschlagen.

Jetzt geht es ratzfatz: Gleich eine Woche nach dem Grossen Preis der USA in Austin (Texas) steht schon der nächste WM-Lauf auf dem Programm, der Grand Prix von Mexiko. Es ist die zweite Ausgabe der dritten Ära des mexikanischen WM-Laufs – von 1963 bis 1970 sowie von 1986 bis 1992 fanden auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez bereits WM-Läufe statt, bevor das Rennen dann 2015 zurückgebracht wurde.

Im vergangenen Jahr erwies sich der Asphalt als neu und glatt, in diesem Jahr, so gehen die Techniker von Pirelli aus, sollten die Fahrer mehr Haftung finden.

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen hat sportlich keine guten Erinnerungen an die mexikanische Rennstrecke: Kollision mit Landsmann Valtteri Bottas. Kimi sagt: «Schon im vergangenen Jahr wurde die eingangs recht rutschige Bahn immer besser. Mexiko war grundsätzlich eine phantastische Veranstaltung, du bemerkst die Fans vor allem im Stadionteil. Die ganze Formel 1 fand das fabelhaft.»

Weniger fabelhaft ist die Ausbeute von Ferrari in Austin: Kimi musste aufgeben, weil das rechte Hinterrad nicht richtig festgezurrt war, am Heckflügel von Sebastian Vettel hatte sich ein Gummiklumpen verfangen, aber auch ohne den war Red Bull Racing stärker.

Der Heppenheimer hat immer betont, dass er nicht an Glück oder Pech glaubt. Er ist eher ein Vertreter des Mottos – jeder ist seines Glückes Schmied, aber in der Ferrari-Schmiede von Maranello läuft es derzeit nicht so gut.

Probleme mit dem Festmachen mit einem Rad, war da nicht was?

Genau – das ist auch am Wagen von Kimi in Melbourne 2015 passiert (Ausfall) sowie am Ferrari von Vettel in Österreich 2016. Als Reaktion auf den Vorfall auf dem Red Bull Ring modifizierte Ferrari die Radsicherung, aber nun ist wieder etwas schief gegangen.

Das Problem ist: Setzt der Mechaniker seinen Schlagschrauber nur geringfügig verkantet auf, dann sitzt das Gewinde nicht ideal. Im schlimmsten Fall löst sich die Mutter wieder, und der Fahrer verliert ein Rad. Ferrari kam in Texas mit einem Klapps aufs Handgelenk der FIA-Rennkommissare davon – nur 5000 Euro Strafe fürs Team. Aber dies nur, weil Räikkönen wegen des Ausfalls schon gestraft genug war und der Rennstall dem Finnen unverzüglich den Befehl zum Anhalten funkte.

In Italien wird moniert: Die Standfestigkeit der Ferrari ist mangelhaft – Turboschaden bei Kimi in Australien, Motorschaden noch vor dem Start zum Bahrain-GP bei Vettel, kaputter Stabi im Abschlusstraining von Singapur beim Wagen von Sebastian, immer wieder Ärger mit dem Getriebe, was zu einigen Strafversetzungen in der Startaufstellung geführt hat.

Ergebnis: Wichtige Punkte weg, Red Bull Racing in der WM um 53 Punkte enteilt. Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sagt zwar trotzig: «Wir sind mathematisch noch voll im Rennen.» Aber so richtig glauben die Wenigsten im Fahrerlager, dass Ferrari in der Markenwertung noch an RBR vorbeigehen kann.

Sebastian Vettel ist nicht nur seit Singapur 2015 oder 24 Rennen ohne Sieg, er ist auch in den vergangenen zehn Rennen nur einmal auf dem Siegerpodest gestanden (in Monza, als Dritter). Das hat es seit seiner ersten vollen GP-Saison 2008 bei Toro Rosso nicht mehr gegeben.

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