Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ross Brawns Fragen zur Zukunft der Formel 1

Von Vanessa Georgoulas
Ross Brawn: «Ich denke, man hat erkannt, dass Bernie Ecclestone eine Schlüsselfigur ist»

Ross Brawn: «Ich denke, man hat erkannt, dass Bernie Ecclestone eine Schlüsselfigur ist»

Ross Brawn betont, dass er noch keine ernsthaften Gespräche mit den neuen Anteilseignern der Formel 1 über seine mögliche Rückkehr in den GP-Zirkus geführt hat. Er weiss, welche Fragen nun gestellt werden müssen.

Lange war es still um den ehemaligen Wegbegleiter des grossen Michael Schumachers geworden, doch nun sorgt Ross Brawn wieder für Schlagzeilen. Der Brite, der sich Ende 2013 als Technikchef von Mercedes aus der Formel 1 zurückgezogen hat, um sich seinen anderen Leidenschaften, wie etwa das Rosenzüchten und das Fischen, zu widmen, hat nicht nur ein Buch verfassen lassen, das Einblicke in seinen früheren Formel-1-Alltag gewährt.

Brawn hat auch bestätigt, dass er den neuen Anteilseignern der Formel 1 aus dem Konzern Liberty Media als Berater zur Seite steht. Im ESPN-Interview beschreibt er: «Ich habe einige Ratschläge betreffend der Formel 1 gegeben, denn sie wollten die Meinung eines Branchenkenners, der einige Zeit im GP-Zirkus dabei war, aber nichts mehr mit einem der Teams zu tun hat. Es ging einfach nur darum, meine Ansichten über die Formel 1, die beteiligten Personen und die Teams zu hören.»

Der 61-Jährige betont, dass er noch keine ernsthaften Gespräche mit Liberty Media über eine mögliche Rückkehr ins Formel-1-Fahrerlager geführt hat: «Die Entscheidung darüber liegt bei Liberty Media, und es gab bisher keine ernsthaften Gespräche darüber. Ich half denen nur, die Formel 1 etwas besser zu verstehen. Nun müssen sie erst einmal die restlichen Anteile übernommen werden, dann werden wir sehen, was passiert.»

Liberty Media hat im vergangenen Monat 18,7 Prozent der Anteile an den Formel-1-Rechten von CVC übernommen. Und auch der Rest soll im nächsten Jahr den Besitzer wechseln. Bereits beim Singapur-GP flanierte Chase Carey als Vertreter des vom amerikanischen Medien-Mogul John Malone kontrollierte Konzerns durch das Fahrerlager und erklärte, dass er als neuer Chef der «Formula One Group» der neue «Mr. Formula One» werden würde.

Doch Brawn ist überzeugt: «Ich denke, man hat erkannt, dass Bernie Ecclestone wegen seiner Beziehungen, seiner Erfahrung und seiner Kenntnisse über die komplexen Zusammenhänge eine Schlüsselfigur in dem Ganzen ist. Ich denke, Liberty Media ist ein vernünftiges Unternehmen, das seine Entscheidungen mit Bedacht treffen wird.»

«Ich hoffe, dass die Entscheidungsträger die Idee übernehmen, einen Plan für die Zukunft zu entwerfen, der verschiedene Fragen beantworten soll», erklärt Brawn, der weiss, welche Fragen mit Blick auf die Zukunft der Formel 1 gestellt werden müssen: «Wie soll die Formel 1 in drei oder fünf Jahren aussehen? Sind die Kritikpunkte, die aktuell angesprochen werden, fair und können wir diese aus der Welt schaffen? Jeder will mehr Racing sehen – doch wo ist da die Grenze? Man kann auch zu viel des Guten haben – es wird wirklich langweilig, wenn die Formel 1 jede Woche fährt und das Ganze immer gleich abläuft.»

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