Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Verblüffende Umfrage: Wovor GP-Stars Angst haben

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean als Fassadenkletterer

Romain Grosjean als Fassadenkletterer

​Sie zögern keinen Moment, bei Tempo 300 Rad an Rad zu fahren. Aber Formel-1-Piloten haben dennoch Ängste wie jeder Mensch. In einer Umfrage sagen die Grand-Prix-Asse, wovor sie sich wirklich fürchten.

Vor Jahren sagte mir GP-Veteran Olivier Panis: «Selbst in all den Jahren als Formel-1-Fahrer habe ich meine Flugangst nie ganz ablegen können. Mir ist jedes Mal mulmig, wenn ich einen Flieger besteige.»

Alexander Wurz verriet mir einst, er meide Achterbahnen – die enormen Fliehkräfte im Rennauto machen ihm nichts, aber das ständige Auf und Ab eines Rollercoaster sei gar nicht sein Ding.

Der Franzose und der Österreicher das beste Beispiel dafür, dass Racer Menschen wie Sie und ich sind. Sie zögern keinen Moment, bei Tempo 300 Rad an Rad zu fahren, aber in einer kleinen Umfrage der offiziellen Formel-1-Webpage sagen sie, wovor sie sich wirklich fürchten.

Daniil Kvyat: «Quallen.»

Nico Rosberg: «Höhen.»

Jolyon Palmer (Renault): «Turbulenzen im Flugzeug.»

Jenson Button: «Als einer, der regelmässig im Meer schwimmt – vor Haien. Ich habe eine lebhafte Phantasie.»

Carlos Sainz: «Ich fürchte mich, wenn ich von hohen Gebäuden in die Tiefe schaue.»

Pascal Wehrlein: «Ich habe Angst, zu früh aufzuwachen.»

Sebastian Vettel: «Ich fürchte mich vor unehrlichen Menschen.» (Ein paar Jahre vorher hatte er gesagt, Mäuse seien ihm unheimlich.)

Felipe Massa: «Ich fühle mich bei manchen Tieren etwas unwohl.»

Max Verstappen: «Haie und Spinnen müssen nicht sein.»

Lewis Hamilton, Kevin Magnussen, Fernando Alonso und Esteban Gutiérrez alle: «Spinnen!»

Sergio Pérez: «Ich habe Angst vor Schlangen.»

Daniel Ricciardo: «Ich fürchte mich vor Schlagen und vor Haien.»

Vor einer ganz anderen Angst hat Weltmeister Lewis Hamilton vor kurzem gesprochen – von der Angst, ein grässliches Geräusch zu hören. «Ja, das wird bis zur Zielflagge von Abu Dhabi so weitergehen, dass ich in jeder Runde in mein Auto hineinhorche. In Austin war die Erleichterung enorm, als ich über die Ziellinie fuhr. Das passiert eben, wenn du mehr Defekte hast als die anderen. Ich weiss, wie hart das ganze Team arbeitet, um mir ein standfestes Fahrzeug hinzustellen. Aber vor Defekten bist du nie gefeit. Ich weiss noch, wie ich in Sepang einen frischen Motor erhalten habe, und Technikchef Paddy Lowe meinte zu mir – du kannst das ganze Rennen lang voll angasen. Und dann hat es den Motor zerrissen. Auch das ist eben Teil dieses Sports.»

2013 bewältigte der damalige Lotus-Fahrer Romain Grosjean seine Angst auf bemerkenswerte Weise – er kraxelte am Burj Khalifa herum, dem höchsten Gebäude der Welt, mit 828 Metern. Und dies, obschon der Genfer an Höhenangst leidet!

Romain erzählte später: «Ich war rund 45 Minuten am Klettern, da oben gibt es ganz kleine Stufen, von unten kann die keiner erkennen. Die ganze Vorbereitung dauerte fast eineinhalb Stunden. Ich habe über mich selber gestaunt: Normalerweise wird mir schon schwindelig, wenn ich nur von drei Stockwerken nach unten schaue, danach wird mir üblicherweise schlecht. Nun war ich mehr als 160 Stockwerke über Boden! Dennoch habe ich sofort zugesagt, als die Anfrage der Baufirma Emaar kam. Ich meine, wer hat schon die Möglichkeit, eine solche Aussicht zu geniessen?»

Aber wieso machte Grosjean die Klettertour – wie Tom Cruise im Film «Mission Impossible, Ghost Protocol» – nichts aus? Romain: «Ich weiss es selber nicht. Vielleicht war ich zu konzentriert, um an Angst zu denken. Am Schluss fühlte ich mich einfach ausgelaugt und durstig, aber was für eine Erfahrung!»

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