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Max Verstappen: Kritik und Lob, Rüpel und Racer

Von Mathias Brunner
Max Verstappen und Christian Horner

Max Verstappen und Christian Horner

​Mercedes hat das Pistenverhalten von Max Verstappen in Mexiko hart kritisiert. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner findet hingegen: «Max erkennt eine Chance und ergreift sie. Das macht ihn zum Racer.»

Die Gemüter haben sich noch nicht beruhigt. Selten wurde nach einem Grand Prix so viel Gift verspritzt wie nach dem Rennen in Mexiko. Die österreichische Rennlegende Niki Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, schimpfte über Max Verstappen: «Seine Aktion hätte Rosberg den Titel kosten können, das finde ich nicht akzeptabel. Nico war klar vorne, Verstappen rempelt ihn neben die Bahn. Sein Talent ist unfassbar, aber dann macht er alles kaputt mit so dummen Aktionen. Verstappen denkt, er mache alles richtig. Aber das tut er nicht. Jedenfalls werden die anderen Fahrer immer wütender und wütender.»

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff kritisierte Verstappen: «So erfrischend eine angriffige Fahrweise ist, und so rücksichtslos die grossen Piloten eben fahren, so finde ich doch – drei Rennen vor Schluss einer WM sollte es keine Kollision mit einem WM-Leader geben. Aber wenn bei einem echten Racer das Visier runtergeht, dann wird es eben schwierig.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hält Kritik am 19jährigen Verstappen für deplatziert. Nach dem Rennen sagte der RBR-Steuermann in seiner Medienrunde: «Ich bin nicht der Ansicht, dass Max zu aggressiv gefahren ist. Der WM-Kampf von Nico liegt nicht in der Verantwortung von Verstappen. Max erkennt eine Chance und ergreift sie. Genau das macht ihn zum Racer.»

«Wir sind auch nicht der Ansicht, dass Max später beim Duell mit Vettel in der ersten Kurve einen unfairen Vorteil gewonnen hat. Wenn die beiden Seite an Seite gelegen hätten, dann würde ich das vielleicht anders sehen. Aber ich erkenne keinen Unterschied zum Verhalten von Lewis Hamilton kurz nach dem Start. Um genau zu sein, hat Lewis dabei mehr Raum gewonnen als Max.»

Das fand die Rennleitung aber nicht für bestrafenswert.

Horner weiter: «Wir haben nach der Szene mit Max und Vettel mit der Rennleitung Kontakt aufgenommen, die Antwort lautete – sie wollten sich das nochmals in Ruhe ansehen. Daher haben wir Verstappen auf seinem Platz vor Vettel belassen.»

Der Ausgang ist bekannt: Red Bull Racing erhielt von der Rennleitung keine Anweisung, Verstappen hinter Vettel zu zitieren. Dafür gab es kurz darauf von den Rennkommissaren Garry Connelly (Australien), Silvia Bellot (Spanien), Danny Sullivan (USA) und Jorge Rodríguez (Mexiko) für den Niederländer eine Fünfsekundenstrafe – das kostete ihn Rang 3.

Vettel konnte sich nicht lange über den dritten Platz freuen: Er erhielt von der Rennpolizei wegen seines Verhaltens gegen Daniel Ricciardo sogar eine Zehnsekundenstrafe. Reihenfolge daher nun: 3. Ricciardo, 4. Verstappen, 5. Vettel.

Die Diskussionen über das feurige Ende des Mexiko-GP werden noch eine ganze Weile anhalten.

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