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Toto Wolff: Rosberg–Hamilton wie Vulkan vor Ausbruch

Von Mathias Brunner
Toto Wolff ist auf alles gefasst

Toto Wolff ist auf alles gefasst

​Mercedes-Rennchef Toto Wolff weiss, wieviel zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton auf dem Spiel steht. Er vergleicht die Lage in Abu Dhabi mit einem bevorstehenden Vulkanausbruch.

Wir haben vor kurzem über das Verhältnis zwischen den Mercedes-Stallgefährten und WM-Titelrivalen Nico Rosberg und Lewis Hamilton geschrieben: «Zwischen den beiden glost ein Schwelbrand, der jederzeit wieder zu einem Grossfeuer werden kann.» Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht das offenbar ähnlich, wählt aber einen noch dramatischeren Vergleich: «Die Situation zwischen den beiden ist wie ein Vulkan unmittelbar vor dem Ausbruch.»

Im 21. Rennen der Saison geht es für beide um die grösste Auszeichnung im Motorsport – für Hamilton wäre es der vierte WM-Titel, für Nico Rosberg der erste.

Toto Wolff sagt in einer Medienrunde in Abu Dhabi: «Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass nun alles auf dem Spiel steht. In so einer Situation werden alle restlichen, noch vorhandenen Sympathien über Bord gekippt, die beiden werden sämtliche Tricks ausspielen, um sich in eine bessere Ausgangslage zu bringen.»

Davon haben wir am Yas Marina Circuit schon ein paar prachtvolle Beispiele präsentiert bekommen, etwa dann, wenn Lewis Hamilton stichelt: «Ich glaube, tief in meinem Herzen, und vielleicht sollte ich das eher für mich behalten, fühle ich – wenn er das Etikett Weltmeister erhält, dann muss das nicht heissen, dass ich ihn auch so sehe. Es ist wie in der Saison 2007, auch da trage ich im Herzen, dass ich eigentlich den Titel geholt habe. Klar steht das nicht in den Geschichtsbüchern, und die meisten Leute erinnern sich nur an den Namen des Weltmeisters. Aber für mich reicht, was ich in mir spüre.»

Toto Wolff weiter: «Wir respektieren, dass wir es hier mit einem erbitterten Rivalität zu tun haben, der Wettbewerb ist überaus intensiv, und seit 2013 versuchen wir unser Bestes, dies mit allen Höhen und Tiefen unter Kontrolle zu halten.»

Klar denken nicht nur Millionen von Formel-1-Fans auch an das Szenario: Räumt Nico Rosberg seinen Rivalen von der Bahn und Hamilton müsste aufgeben, dann ist der Titelkampf entschieden. Erinnerungen an Ayrton Senna gegen Alain Prost kommen auf oder an Michael Schumacher gegen Damon Hill.

Toto Wolff relativiert: «Ja, es stimmt, es gibt sehr berüchtigte und überaus kontoverse Präzedenzfälle. Lewis’ Held Ayrton Senna war schon Opfer und auch Täter. Aber ich glaube, in der Praxis ist es ganz schwierig, sich den Gegner so zurechtzulegen. Ich bin auch der Überzeugung – so tickt Nico einfach nicht. Ganz abgesehen davon, dass so etwas nicht gut aussehen würde. Wir haben schon genügend Unbekannte, ich denke da vor allem an die Standfestigkeit.»

«Zunächst beantworten wir mal die Frage, wer im Qualifying die Nase vorn hat. Dann wird es darum gehen, wer besser ins Rennen gehen kann und wie sich der Grand Prix entwickelt. Ich glaube, keiner unserer Fahrer erwägt ersthaft schmutzige Tricks, denn so ein Schuss könnte leicht nach hinten losgehen.»

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