Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Toto Wolff: «Weiss nicht, ob Sebastian Vettel will»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff: «Was sollen Ferrari oder McLaren ohne Sebastian Vettel oder Fernando Alonso im Dezember denn machen?»

Toto Wolff: «Was sollen Ferrari oder McLaren ohne Sebastian Vettel oder Fernando Alonso im Dezember denn machen?»

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff hat nach dem Rücktritt von Formel-1-Champion Nico Rosberg alle Hände voll zu tun, um einen Nachfolger für den Deutschen zu finden. Der Wiener weiss, welche Optionen ihm bleiben.

Seit Formel-1-Champion Nico Rosberg im Rahmen der FIA-Preisverleihung in Wien seinen überraschenden Rücktritt vom GP-Sport bekanntgegeben hat, steht das Telefon von Toto Wolff nicht still. Ausser Kimi Räikkönen und Daniil Kvyat hätten sich sämtliche GP-Piloten bei ihm gemeldet, verriet der Motorsportdirektor der Silbernen bei einem Jubel-Auftritt im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen stolz. «Irgendwie wollen alle in den schnellen Mercedes», erklärte er lachend.

Natürlich hat der Kopf des erfolgreichsten GP-Rennstalls der letzten Jahre die Qual der Wahl – neben dem eigenen Nachwuchs hoffen auch arrivierte Namen auf einen Einsatz im schnellen Silberpfeil – obwohl das Kräfteverhältnis im nächsten Jahr nicht zwangsläufig zugunsten der Sternmarke ausfallen wird, da umfassende Regeländerungen anstehen.

Im Interview mit den Kollegen der italienischen Zeitung «Gazzetta dello Sport» zählt Wolff auf: «Wir haben drei Wege, die wir gehen können: Die erste Option ist eine Paarung mit einem Nummer-Eins-Fahrer und einer Nummer Zwei, so wie das Ferrari mit Michael Schumacher und Felipe Massa gemacht hat. Wir könnten uns also für einen Fahrer entscheiden, der uns wichtige WM-Punkte für die Konstrukteurspokal-Wertung sammelt. Die zweite Variante sieht die Beförderung eines unserer Nachwuchstalente Esteban Ocon oder Pascal Wehrlein vor. Andere Teams setzen auch auf die Jugend, etwa mit Max Verstappen oder Stoffel Vandoorne. Und der dritte Weg wäre die Verpflichtung eines Top-Fahrers.»

Letzteres sei aber nicht seine erste Wahl, betont der Wiener, und beantwortet die Frage nach einer möglichen Verpflichtung von Ferrari-Star Sebastian Vettel ausweichend: «Ich habe nicht vor, mich in interne Angelegenheiten von Ferrari einzumischen und ich weiss auch gar nicht, ob Sebastian Vettel ernsthaft an einem Wechsel interessiert ist und Lust hat, zu uns zu kommen.»

Nicht nur deshalb bleibt Wolff skeptisch. «Was sollen Ferrari oder McLaren ohne Vettel oder Fernando Alonso im Dezember denn machen? Oder das Williams-Team ohne Valtteri Bottas? Der dritte Weg, den ich beschrieben habe, steht bei mir deshalb auf dem letzten Platz.»

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