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Manor Racing: Kampf um letzte zwei Cockpits 2017

Von Mathias Brunner
Alexander Rossi vermisst die Formel 1

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​Williams-Pilot Valtteri Bottas wird Rosberg-Nachfolger bei Mercedes. Das heisst: Pascal Wehrlein sitzt nicht im Silberpfeil, sondern wird Sauber fahren. Damit sind noch zwei Cockpits frei – bei Manor.

Knapp elf Wochen vor dem WM-Auftakt 2017 in Melbourne (Australien) sind noch zwei Cockpits frei: bei Manor Racing. Dies, nachdem mit grösster Wahrscheinlichkeit Williams-Fahrer Valtteri Bottas zu Mercedes-Benz zieht, als Nachfolger von Nico Rosberg. Das bedeutet: Der junge Pascal Wehrlein wird nicht im Silberpfeil sitzen, sondern wie von Mercedes-Teamchef Toto Wolff geplant für zwei Jahre zu Sauber in die weitere Ausbildung geschickt.

Da gleichzeitig die Pertamina-Geldquelle des Indonesiers Rio Haryanto versiegt ist und sein Manor-Nachfolger Esteban Ocon einen Mehrjahresvertrag bei Force India erhalten hat, bleiben für die Saison 2017 noch zwei Cockpits frei, bei Manor Racing. Hier die vier heissesten Kandidaten und ihre Aussichts-Chancen.

Felipe Nasr
Der Brasilianer hat seinen Platz bei Sauber verloren, unter anderem auch deshalb, weil die Banco do Brasil keine Millionen mehr ausgeben kann. Die Rückkehr von Felipe Massa aus der Formel-1-Rente zu Williams ist für den anderen Felipe keine gute Nachricht. Denn um den Brasilien-GP zu stützen, braucht Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone nur den berühmteren der beiden Felipe. Aussichten: sinkend.

Esteban Gutiérrez
Der Mexikaner ist bei Haas so ausrangiert worden wie zwei Jahre zuvor bei Sauber – ohne auch nur einen WM-Punkt in der ganzen Saison. Für 2015 konnte Gutiérrez dank seiner Geldgeber bei Ferrari als dritter Mann andocken. Dieser Weg ist ihm nun versperrt, denn die Scuderia setzt auf den jungen Italiener Antonio Giovinazzi. Manor ist die letzte Chance, um in der Formel 1 zu bleiben. Aussichten: gut.

Alexander Rossi
Der US-Amerikaner hat die Kontakte zu Manor nie abbrechen lassen, auch wenn aus einem Stammplatz für 2016 nichts geworden ist. Der 24-Jährige hat seiner Karriere mit dem sensationellen Debütantensieg beim Indy 500 frischen Wind verliehen. Auf einmal haben viele Leute gemerkt, was Insidern längst klar war: Der Junge kann was. Rossi sagt, dass er die Formel 1 vermisse. Aber alles steht und fällt mit Sponsoren. Der Einstieg des Medienunternehmens Liberty Media als Formel-1-Grossaktionär kann gewiss nicht schaden. Aussichten: intakt.

Justin King
Jordan ist der Sohn von Justin King, dem früheren CEO der Supermarktkette Sainsbury. Als Test- und Freitagsfahrer hat er sich nicht blamiert, aber ein kommender Lewis Hamilton ist er auch nicht. Dafür ist Papa King gewillt, seinem Sohn endlich das Formel-1-Ticket zu lösen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Aussichten: gut.

Aber das alles könnte komplett über den Haufen geworfen werden, wenn bei Manor Racing neue Teilhaber an Bord kommen.
Zur Erinnerung: Stephen Fitzpatrick holte das in Schutt und Asche liegende Marussia-Team im März 2015 aus der Zahlungsunfähigkeit und brachte das Team in Australien an den Start. 2016 hat sich Manor Racing sehr beachtlich geschlagen. Erst im zweitletzten Saisonrennen konnte Sauber die Engländer vom zehnten WM-Rang verdrängen.

Finanziert hat Fitzpatrick, der Chef der britischen Firma OVO Energy, die Rettung des Teams aus eigener Tasche. «Momentan ist es noch selbst finanziert, wir hatten aber bereits Anfragen einiger Leute und Konsortien. Ich kann nicht viel über Einzelheiten verraten, aber wir standen in den vergangenen Monaten verstärkt in Verhandlungen mit neuen Investoren. Ich ging von Anfang an mit der Einstellung in die Formel 1: Leistungsfähigkeit kommt mit mehr Budget, also habe ich versucht, mehr Geld für den Rennstall zu finden, um das Team aufzubauen. Wenn das einschliesst, einen neuen Investor zu bringen, selbst einer, der die Mehrheit am Team besitzen würde, dann ist das für mich in Ordnung. Wir sind uns mit einem dieser Investoren so gut wie einig, wir arbeiten an den Details. Mehr darf ich nicht sagen.»

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