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Liberty Media: Noch eine Hürde für F1-Grossaktionär

Von Mathias Brunner
Chase Carey von Liberty Media mit Bernie Ecclestone in Singapur 2016

Chase Carey von Liberty Media mit Bernie Ecclestone in Singapur 2016

​Die Aktionäre des US-amerikanischen Medienkonzerns Liberty Media haben zugestimmt, dass das Unternehmen Grossaktionär der Formel 1 wird. Nun muss noch eine letzte Hürde genommen werden.

Bei einer ausserordentlichen Abstimmung in Colorado ging es am Dienstag, 17. Februar um die Frage, ob die Aktionäre des US-amerikanischen Medienkonzerns Liberty Media dem Plan zustimmen, einen Anteil von 19,1 Prozent an der Formel 1 zu übernehmen und damit Grossaktionär des GP-Sports zu werden. Die Aktionäre nickten den Plan ab.

Liberty Media will die Formel 1 in den kommenden Jahren auf Vordermann bringen – sinnvolle Nutzung der neuen Medien, Ausbau der sozialen Netzwerke, Schritt in neue Märkte mit bis zu 25 Grands Prix pro Saison. Das US-amerikanische Unternehmen des Milliardärs John Malone hatte im Herbst in einem ersten Schritt von der Investmentfirma CVC Capital Partners Anteile an der Formel 1 übernommen.

Der Automobilverband FIA hat die kommerziellen Rechte im Jahre 2001 an die damalige FOM (Formula One Management) von Bernie Ecclestone abgegeben, für ein Abkommen mit einer Laufzeit von hundert Jahren. Verankert wurde damals: Wer immer diese Rechte übernehmen will, unterliegt einer Einspracheklausel der FIA. Damit wollte sich der Autoverband vor Finanzhasardeuren schützen. Die FIA behielt zudem einen Anteil an der Formel 1 von etwas mehr als einem Prozent.

John Malone sagt nun: «Wir stehen jetzt nur noch vor einer Hürde, nämlich der Zustimmung durch den FIA-Weltrat.»

Der tagt heute, 18. Januar, und es gibt kein Anzeichen dafür, dass der Rat sich gegen den Grossaktionär stellen wird. Malone will bis spätestens April alles geregelt haben.

FIA-Chef Jean Todt kommentierte die Pläne von Liberty Media so: «Wir begrüssen aber dieses langfristige Investment in die Formel 1 durch eine Firma, welche ein breit aufgestelltes Portfolio in Sachen Sport, Medien und Unterhaltungsindustrie vorweisen kann. Als Dachverband und Regulator des Sports anerkennen wir die Expertise von Liberty Media und freuen uns auf diese neue Partnerschaft, um die Formel 1 der nächsten Generation von Motorsport-Enthusiasten rund um die Welt zu bringen.»

Die Liberty Media Corporation ist ein US-amerikanisches Medienunternehmen, welches sich mehrheitlich im Besitz von John Malone befindet. Liberty Media besitzt Fernsehsender, Zeitungen und Filmstudios (Time-Warner, Discovery-Gruppe und viele mehr). Der Konzern ist ein absoluter Schwergewichtler mit Umsätzen von rund 12 Milliarden Dollar im Jahr.

Im Dezember hatte Liberty Media einen weiteren Schritt bei der Übernahme der Formel 1 vollzogen, indem einige neue Investoren an Bord geholt wurden. Dabei handelt es sich um Coatue Management, L.L.C., D. E. Shaw group, JANA Partners LLC, Ruane, Cunniff & Goldfarb Inc., Soroban Capital Partners LP, SPO Advisory Corp. und Viking Global Investors LP. Sie steuern zusammen rund 1,5 Milliarden Dollar bei. Liberty Media hatte im vergangenen September bestätigt, für das Engagement in der Formel 1 insgesamt 8 Milliarden Dollar aufzuwenden.

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