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Piero Ferrari: Das Ziel 2017 für Vettel und Räikkönen

Von Mathias Brunner
Piero Ferrari

Piero Ferrari

​Piero Ferrari (71), Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari, spricht über die Aussichten auf die kommende Formel-1-Saison. Im Gegensatz zu Ferrari-Präsident Sergio Marchionne wagt er eine klare Ansage.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hat vor kurzem darüber gesprochen, wie sich Ferrari und der Fiat/Chrysler-Konzern entwickeln sollen. Bis zu seinem Rücktritt Ende 2018 will der Fiat-Sanierer Automarken mit einer attraktiven Modellpalette zurücklassen und ein GP-Team, das wieder Rennen gewinnt. Mit vollmundigen Erfolgsankündigungen wie vor der Saison 2016 ist Marchionne freilich vorsichtig geworden. Damals gab er den WM-Titel als Ziel vor. Ferrari gewann in der Folge nicht mal einen Grand Prix.

Über den Rennstall von Ferrari sagte Marchionne bei einer Medienkonferenz beim Autosalon von Detroit: «Beim Auto scheint alles auf gutem Weg zu sein. Und auch der Motor läuft auf den Prüfständen hervorragend. Aber dieses Mal falle ich nicht auf die Nase. Gucken wir einfach mal, was passiert, wenn unser Auto auf die Bahn kommt.»

Der italienische Journalist Leo Turrini ist bei Ferrari hervorragend vernetzt. Was immer in Maranello passiert, der Italiener weiss es in der Regel ein wenig früher als andere Berichterstatter, und in seinem lesenswerten Blog Profondo Rosso hat er schon so manches enthüllt, was die Teppichetage von Ferrari lieber noch ein Weilchen für sich behalten hätte.

Vor kurzem hat sich Turrini mit Piero Ferrari unterhalten, dem 71jährigen Sohn der Automobil-Legende Enzo Ferrari. Turrini gibt weiter, dass Piero Ferrari das neue Reglement 2017 nicht gefalle, er hätte dagegen gestimmt und basta. So wie er damals schon den Hybridweg nicht richtig fand für die Formel 1.

Piero Ferrari macht sich Sorgen darüber, wie sich die markant schnelleren Autos auf die Strecken auswirken, vor allem die Kurventempi bereiten dem Italiener Kopfzerbrechen. In gewissen schnellen Bögen werden die GP-Renner 40 km/h schneller werden, das haben Berechnungen ergeben. Piero Ferrari ist auch nicht überzeugt, dass Autos mit mehr Abtrieb einen besseren Sport erzeugen.

Was Piero Ferrari lieber sähe: Kosten verringern, Benutzerfreundlichkeit für die Fans erhöhen. Ferrari fürchtet, dass die Formel 1 den Kontakt zu jüngeren Generation verloren hat, und er ist gespannt darauf, wie Formel-1-Grossaktionär Liberty Media das zu ändern gedenkt.

Die meisten Tifosi dürfte es aber vor allem interessieren, was Piero Ferrari über ihre Scuderia denkt. Piero Ferrari sagt klipp und klar: «Ich wünsche mir mindestens drei Siege.»

Die Vorgabe für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ist damit also klar.

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