Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Paukenschlag perfekt: Ära Bernie Ecclestone beendet!

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Die Spatzen pfiffen es seit ein paar Tagen von den Dächern, nun hat er es höchstselbst bestätigt: Die Ära Bernie Ecclestone in der Formel 1 ist beendet.

Die Gerüchte kursierten schon seit ein paar Tagen und wurden zuletzt immer lauter. Nun sind sie bestätigt: Die Ära Bernie Ecclestone in der Formel 1 ist beendet, der Brite erhielt am Montag die Kündigung als Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse. Zwar gibt es vom neuen Besitzer Liberty Media noch keine offizielle Verlautbarung, doch der ehemalige Chefpromoter selbst bestätigte seinen Abgang.

«Ich wurde heute abgesetzt. Bin einfach weg. Das ist offiziell. Ich führe die Firma nicht mehr. Meine Position wurde von Chase Carey übernommen», sagte der Brite den Kollegen von auto motor und sport.

Ecclestone bestätigte zugleich auch, dass er der Formel 1 erhalten bleiben soll. Als Ehrenpräsident. Was auch immer das bedeuten mag. «Meine neue Position ist jetzt so ein amerikanischer Ausdruck. Eine Art Ehrenpräsident. Ich führe diesen Titel ohne zu wissen, was er bedeutet», so der 86-Jährige.

Eigentlich hieß es anfangs, Ecclestone solle noch in einer Art Übergangszeit drei Jahre lang an der Spitze bleiben. Am Ende ging es dann doch sehr schnell, Liberty Media will offenbar keine Zeit verlieren, um die Formel 1 nach vorne zu bringen. Dann werden auch einst so mächtige Leute wie Ecclestone mal eben rasiert.

Ecclestone philosophierte dann auch darüber, wie seine Arbeitstage als Ehrenpräsident nun wohl aussehen werden. «Meine Tage im Büro werden jetzt etwas ruhiger. Vielleicht komme ich auch mal zu einem Grand Prix. Ich habe immer noch viele Freunde in der Formel 1. Und ich habe noch genug Geld, um mir den Besuch bei einem Rennen leisten zu können», meinte Ecclestone. Ob er seine Rolle im FIA-Weltrat behält, ist noch offen. Er selbst glaubt es nicht so recht. «Ich zweifle daran. Da muss ich erst mit Jean Todt darüber sprechen.»

Wie es in der Formel 1 nun personell weitergeht? Wie Ecclestone selbst erwähnte, übernimmt wohl Chase Carey den Posten des Geschäftsführers. Der neue Formel-1-Vorstandsvorsitzende will zudem noch weitere neue Gesichter an der Spitze der WM präsentieren.

Denn neben Ecclestone sollen auch drei Vorstandsmitglieder jenes Unternehmen gehen, das die Rechte an der Formel 1 besitzt. Martin Sorrell (Chef der WWP-Gruppe), Jean-Marc Huet (Ex-CFO von Unilever) und Chong Seng Kwa (Ex-Asien-Chef von Exxon Mobil) sollen nicht mehr dabei sein, sobald die Übernahme der Formel-1-Rechteinhaberin durch den Medien-Konzern Liberty Media abgeschlossen ist.

Gerüchten zufolge soll mit Sean Bratches der frühere Leiter des Sportsenders ESPN die kommerzielle Seite leiten und als Marketing-Profi mehr Sponsoren anlocken. Ums Sportliche soll sich hingegen ein in Formel-1-Kreisen sehr bekannter Ingenieur kümmern: Der frühere Ferrari- und Mercedes-Technikchef Ross Brawn, der sich nach der Saison 2013 aus der Formel 1 verabschiedet hat, eine Rückkehr in einer strategischen Rolle aber nicht ausschließt.

Die Umstrukturierung der Führungsspitze ist nur der erste Schritt in einem Entwicklungsplan, mit dem die Liberty-Media-Verantwortlichen die Formel 1 noch attraktiver und spektakulärer machen wollen. Die neuen Besitzer aus Amerika machen kein Geheimnis daraus, dass sie sich noch mehr Action und einen noch längeren WM-Kalender als bisher wünschen.

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