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Provera (Pirelli): Formel 1 2017 als Test für Fahrer

Von Mathias Brunner
Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera

Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera

​Marco Tronchetti Provera (69), Chef des Mailänder Reifenunternehmens Pirelli, sagt über die Formel 1 der kommenden Saison: «Das wird für die Grand-Prix-Fahrer ein echter Test.»

Marco Tronchetti Provera hat es weit gebracht: Der Uniabsolvent mit Fachrichtung Wirtschaft an der Universität Luigi Bocconi in Mailand heiratete 1978 Cecilia Pirelli, die Tochter von Leopoldo Pirelli (Enkel des Firmengründers Giovanni Battista Pirelli) – 1992 hatte sich Provara bis an die Spitze des Reifenherstellers hochgearbeitet, sein Sanierungsprogramm (nach Schulden in Höhe von damals mehr als 1 Mia Mark) gilt bis heute als vorbildlich.

Der 69jährige Unternehmer sagt: «Gut zwanzig Jahre lang waren wir der Formel 1 der Kosten wegen ferngeblieben. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat uns immer wieder den Hof gemacht, aber ich erwiderte jeweils – wenn wir bezahlt werden, dann kommen wir auch. Um aber ehrlich zu sein, wurde uns erst Mitte 2010 klar, dass die Rolle des Alleinausrüsters in der Formel 1 tatsächlich bezahlt wird. Also haben wir uns um den Platz bemüht und den Zuschlag erhalten.»

Pirelli hat sich 2016 für weitere drei Jahre in der Formel 1 verpflichtet (bis Ende 2019), in der neuen Saison kommen die Mailänder einem alten Wunsch vieler Fans nach: Die Fahrer rücken wieder mit breiteren Reifen aus.

Gegenüber dem Radiosender GR Parlamento hält Provera fest: «Das ist auch für uns eine wichtige Herausforderung. Wir schätzen, dass die Rundenzeiten im Schnitt um vier Sekunden sinken werden. Der Schritt ist enorm. Ich schätze, das wird ein echter Test für die Fahrer, denn das Pilotieren wird erheblich anspruchsvoller.»

«Die Bilanz unseres Engagements in der Formel 1 ist sehr positiv. Wir haben gute Arbeit abgeliefert. Wir haben durch die Formel 1 die Möglichkeit erhalten zu zeigen, was wir als Unternehmen leisten können.»

Provera äussert sich auch zum Einstieg der Formel-1-Grossaktionäre von Liberty Media: «Mal sehen, was das bedeuten wird. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass wir in den ersten drei Jahren viele Änderungen erleben werden.»
Dies aufgrund jener Abkommen, welche der langjährige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone abgeschlossen hatte. Die meisten davon laufen bis zum Jahr 2020.

Heute stellt Pirelli in Turin sein Motorsportprogramm 2017 vor.

Die wichtigsten Termine 2017

Präsentation oder Roll-Out
14. Februar: Pirelli in Turin
20. Februar: Sauber im Internet
21. Februar: Renault in London
22. Februar: Force India in Silverstone
22. Februar: Sauber in Barcelona (Roll-Out)
23. Februar: Mercedes in Silverstone
24. Februar: Ferrari in Fiorano
24. Februar: McLaren-Honda in Woking
25. Februar: Haas in Barcelona (Roll-Out)
26. Februar: Toro Rosso in Barcelona
26. Februar: Red Bull Racing in Barcelona

Wintertests
27. Februar bis 2. März: Barcelona
7. bis 10. März: Barcelona

Tests innerhalb und nach der Saison
18./19. April: Bahrain
1./2. August: Budapest
28./29. November: Abu Dhabi

Formel-1-WM 2017
26. März: Australien (Melbourne)
9. April: China (Shanghai)
16. April: Bahrain (Sakhir)
30. April: Russland (Sotschi)
14. Mai: Spanien (Barcelona)
28. Mai: Monaco (Monte Carlo)
11. Juni: Kanada (Montreal)
25. Juni: Aserbaidschan (Baku)
9. Juli: Österreich (Spielberg)
16. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
30. Juli: Ungarn (Budapest)
27. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
3. September: Italien (Monza)
17. September: Singapur
1. Oktober: Malaysia (Sepang)
8. Oktober: Japan (Suzuka)
22. Oktober: USA (Austin)
29. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
12. November: Brasilien (São Paulo) *
26. November: Abu Dhabi (Insel Yas)

* Finanzierung nicht gesichert, daher provisorisch

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