Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Was ist die «Silberpfeil»-Bestzeit wert?

Von Guido Quirmbach
Schnellster am Nachmittag: Nico Rosberg im Mercedes

Schnellster am Nachmittag: Nico Rosberg im Mercedes

Rätselraten nach Bestzeit von Nico Rosberg. Neue Teams noch mit gewaltigen Problemen.

Wenn man eine Erkenntnis aus den beiden ersten Trainings in Bahrain mitnehmen kann, dann ist es die, dass man bei den Spritmengen weniger spekulieren muss, sondern einen vollen Tank eindeutig auf der Stoppuhr erkennt. Zwischen den Bestzeiten mit wenig Benzin bis zu den Umläufen mit dem vermeintlichen Startgewicht lagen über fünf Sekunden.

Fuhr Michael Schumacher zum Beispiel eine 1.55.9 min als beste Runde, erreichte er wenig später in einem Longrun keine Zeit mehr unter zwei Minuten.

Interessant zu beobachten dabei ein kurzes Duell zwischen Sebastian Vettel und Fernando Alonso, als der Red Bull-Pilot deutlich und sichtbar schwerer unterwegs war. Alonso fur an Vettel vorbei und benötigte nur wenige Kuven, den Heppenheimer aus dem Windschatten abzuschütteln. Zum Glück bleibt uns dies im Rennen erspart, da haben alle zu jeder Zeit in etwa das gleiche Gewicht.

Die «Silberpfeile», am Vormittag noch im Mittelfeld unterwegs, meldeten ihren Spitzenanspruch an. Nico Rosberg fuhr mehr als eine Sekunde schneller als Adrian Sutil am Vormittag und erreichte die Bestzeit. Eine Position, die er nach den freien Trainings vom Vorjahr nur zu gut kennt. Dabei war er um eine halbe Sekunde schneller als Michael Schumacher, der dritter wurde. Zwischen die beiden schob sich noch Lewis Hamilton im McLaren.

Einen starken Eindruck machten die beiden Ferrari, die viele Dauerläufe fuhren und sich dabei stetig steigerten. Massa war dabei etwas schneller als Alonso, lag aber auch über Sekunde hinter der Bestzeit.

Jaime Alguersuari war mit 31 Runden der fleissigste Pilot im zweiten freien Training, er hatte aber auch den einzigen echten Dreher zu verzeichnen. Sébasitien Buemi kam ebenso wenig zum Fahren wie Karun Chandhok, der damit sein Formel 1-Debüt auf morgen vertagen muss.

Bruno Senna schaffte 17 Runden ohne Defekt, ist aber von konkurrenzfähigen Zeiten noch meilenweit entfernt. Am Ende fehlten mehr als elf Sekunden auf Rosberg und vier auf den vorletzten, Jarno Trulli. Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt flog Senna ein teil, möglicherweise die Radmutter davon, er konnte den schlingernden Wagen aber noch abfangen.

Timo Glock schaffte am Nachmittag nur eine gezeitete Runde, die reichte aber immerhin, um schneller als Kollege di Grassi zu sein, der am Vormittag noch passen musste. Die neuen Teams belegten erwartungsgemäss die letzten Ränge aller gewerteten Autos. Die schnellste Runde der «Neuen» fuhr Heikki Kovalainen im Lotus.

Was die Bestzeiten wert sind, weiss derzeit niemand. Sky-Experte und SPEEDWEEK-Kolumnist Marc Surer: «Ich bin nicht schlauer als nach den Tests. Wie schnell die Teams sind, werden wir erst morgen nach dem Qualifying wissen.»

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