Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Martin Brundle zur neuen Formel 1: Haiflossen unnötig

Von Mathias Brunner
​Der 158fache GP-Teilnehmer Martin Brundle (57) hat sich den Testbetrieb entlang des Circuit de Barcelona-Catalunya angeschaut. So schätzt der Sportwagen-Weltmeister 1988 die Situation ein.

Im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya gibt es derzeit zwei dominierende Themen: Die eisigen Bemerkungen von Fernando Alonso über Honda. Und der eindrucksvolle Speed von Sebastian Vettel im Ferrari.

Der Engländer Martin Brundle ist nach Barcelona geflogen, um sich den Testbetrieb auf der katalanischen Rennstrecke anzusehen. Zur Situation von McLaren-Honda sagt der Sky-Formel-1-Experte eingangs: «Kraftvolle und bedeutungsschwangere Worte von Alonso – McLaren ist in Schwierigkeiten, und Einiges muss sich ändern. Das ist schlecht für alle Fans, welche die Formel 1 lieben, und für McLaren-Anhänger ganz besonders.»

Brundle, mit Jaguar 1988 Sportwagen-Weltmeister geworden und 1990 Sieger in Le Mans, hat sich dann auf die Socken gemacht, um die Rennwagen auf der Bahn einzuschätzen.

«Der stärkste Eindruck ist, dass die Wagen einfach in allen Ecken schneller sind», beginnt der Engländer. «Es ist nicht so, dass du entlang der Strecke stehst und denkst – wow! Aber ich sehe, mit wie viel mehr Sicherheit die Fahrer einlenken, wie der zusätzliche Abtrieb bei Bremsen hilft und wie die Piloten von der besseren Traktion aus den Kurven heraus profitieren.»

«Das Ergebnis ist beispielsweise, dass wir etwa in Kurve 10 erheblich weniger Fahrfehler sehen als sonst. In der Regel kommt dort einer von vier Wagen leicht von der Ideallinie ab oder der Fahrer blockiert ein Rad. Das hat sich geändert. Ich kann sehen, wieso die Fahrer mehr Spass haben, diese Modellgeneration zu bewegen. Die Autos sind weniger schwerfällig in den langsameren Ecken. Die Reifen bauen überdies viel weniger ab als zuvor. Auch 25-Runden-Einsätze selbst auf weichen Walzen sind kein Problem. In dieser Phase der Saisonvorbereitung feilen die Piloten an den Ideallinien und an der Fahrbarkeit ihrer Boliden. Ob das alles aber aufregender ist oder nicht, das ist wieder eine ganz andere Frage.»

«Ich habe mich mit einigen Leuten im Fahrerlager unterhalten, und mir scheint, Mercedes hat noch immer die Nase vorn. Aber Ferrari und Red Bull Racing sind nicht weit entfernt. Das sieht vielversprechend aus.»

«Williams hat einen ganz starken Eindruck hinterlassen, und das Mittelfeld ist überaus kompakt. Ich habe zuvor gedacht, dass Mercedes mit der Konkurrenz ein wenig Verstecken spielt, aber das scheint mir nicht der Fall zu sein.»

«Wenn also die Top-Teams dicht beisammen liegen, und wenn wir davon ausgehen, dass das Mittelfeld zusammengerückt ist, dann hoffe ich auf organische, also echte Überholmanöver also. Ich erhalte ziemlich widersprüchliche Rückmeldungen darüber, wie schwierig es ist, sich in den Windschatten des Vordermannes zu arbeiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies auch ein wenig fahrzeugspezifisch ist, abhängig von der Frontflügeleinstellung und der Art der Seitenkästen des Verfolgers und natürlich von der Haiflosse.»

«Entlang der Bahn sehen die Flossen nicht ganz so hässlich aus wie auf den Bildern. Ein Fan bin ich dennoch keiner. Uns sind fundamental umwerfende Autos versprochen worden – niedrig, breit, sexy. Das sind sie grundsätzlich auch. Sie haben einfach einige Teile, die wir nicht brauchen und die zur Qualität der Show nichts beitragen.»

7. Testtag Barcelona, Donnerstag, 9. März

1. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,024 (156 Runden)
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:19,352 (52)
3. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:20,161 (137)
4. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:20,416 (94)
5. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:20,504 (119)
6. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:20,824 (128)
7. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:21,348 (48)
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:21,819 (95)
9. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:22,347 (44)
10. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:22,418 (53)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:23,330 (88)
12. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:24,443 (80)
13. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:24,863 (85)

6. Testtag Barcelona, Mittwoch, 8. März

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:19,310 (70 Runden)
2. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,420 (63)
3. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari SF70H, 1:20,406 (53)
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:20,432 (102)
5. Lance Stroll (CDN), Williams FW40-Mercedes, 1:20,579 (59)
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:20,702 (79)
7. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:21,213 (61)
8. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:21,297 (100)
9. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:21,872 (92)
10. Romain Grosjean (F), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,887 (96)
11. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:23,000 (59)
12. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:23,041 (46)
13. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:23,384 (46)
14. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:24,774 (29)

5. Testtag Barcelona, Dienstag, 7. März

1. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:19,726 (168 Runden)
2. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:19,900 (89)
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70H, 1:19,906 (168)
4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:20,456 (49)
5. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:20,924 (86)
6. Esteban Ocon (F), Force India VJM10-Mercedes, 1:21,347 (142)
7. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:21,589 (58)
8. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-17-Ferrari, 1:21,676 (81)
9. Daniil Kvyat (RUS), Toro Rosso STR12-Renault, 1:21,743 (83)
10. Stoffel Vandoorne (B), McLaren MCL32-Honda, 1:22,537 (47)
11. Pascal Wehrlein (D), Sauber C36-Ferrari, 1:23,336 (47)
12. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:23,630 (53)
13. Jolyon Palmer (GB), Renault RS17, 1:24,790 (15)

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