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Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting: Kein Rücktritt

Von Rob La Salle
​Im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya wird bei den Tests herumerzählt: Rennchef Charlie Whiting sei abgesetzt. Kleiner Schönheitsfehler an der Story: Sie stimmt nicht.

Charlie Whiting ist einer der begehrtesten Männer der Formel 1. Der Engländer hat in der Formel 1 jahrlang als Starter, Sicherheitsdelegierter, Technik-Experte und Regelhüter in Personal-Union gearbeitet, darüber hinaus ist er ein wandelndes Rennsport-Lexikon mit einem umwerfenden Sinn für Humor.

Gleichzeitig ist Whiting aber auch 64 Jahre alt. Kaum anzunehmen, dass er es so lange in der Formel 1 aushalten wird wie Bernie Ecclestone. Der Serienpromoter wurde im Januar von den neuen Grossaktionären Libery Media zur Seite geschoben. Da war Ecclestone knackige 86.

Im Fahrerlager der spanischen Rennstrecke Circuit de Barcelona-Catalunya wird gemunkelt, erneut werde jemand verschoben, Whiting solle bereits weg sein. Aber das stimmt nicht.

Was hingegen stimmt: Der Pole Marcin Budkowski ist zum Leiter der Technikabteilung ernannt worden. Er ersetzt nicht Charlie Whiting, er entlastet ihn.

Budkowski arbeitet seit Oktober 2014 in Paris. Zunächst als Projektleiter für Aerodynamik, dann als Koordinator für Technik und Sport. Davor war er mehr als eineinhalb Jahre Aerodynamik-Chef von McLaren, zuvor bei Ferrari. Der Pole mit französischem Pass wird sich künftig um technische Anfragen der Rennställe kümmern.

Für Sicherheit ist im neuen Organigramm der FIA der Franzose Laurent Mekies zuständig, als stellvertretender Renndirektor wird er für die Nachfolge von Whiting aufgebaut. Rein hierarchisch steht Whiting noch immer über Budkowski, Mekies und dem Deutschen Jo Bauer, dem Technischen Delegierten.

Whitings langjähriger Weggefährte Herbie Blash ist im vergangenen Jahr mit 68 Jahren abgetreten, Whiting ist nun 64 Jahre alt, im August wird er 65.

Was aus Charlie Whiting wird, wenn er in Pension geht, ist unklar. Im vergangenen Sommer war davon die Rede, dass er zu einem Formel-1-Team wechsle, was er selber als «grotesk» bezeichnt hat. «Es entbehrt jeder Grundlage, dass ich mich einem Team angeboten habe», beteuerte er damals. Ebenso falsch war, dass sein Arbeitsvertrag auslaufe und nicht erneuert werde.

Zum Glück ist das Gerücht also nur ein Gerücht, und Charlie Whiting bleibt uns noch eine Weile erhalten.

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