Valentino Rossi sucht das Glück

Valentino Rossi: Hochachtung vor John Surtees

Von Neil Morrison
John Surtees mit Valentino Rossi in Goodwood

John Surtees mit Valentino Rossi in Goodwood

​Am Freitag, 10. März ist die englische Rennlegende John Surtees verstorben. Der einzige Weltmeister auf zwei und vier Rädern sah nur einen legitimen Nachfolger – Valentino Rossi.

Valentino Rossi zollte beim MotoGP-Test in Katar dem im Alter von 83 Jahren verstorbenen John Surtees viel Anerkennung. «Big John» gewann als einziger Motorsportler WM-Titel auf zwei (350, 500 ccm auf MV Agusta) und vier Rädern (1964 auf Ferrari in der Formel 1).

Surtees machte auch Schlagzeilen, weil er als erster Fahrer bei der Tourist Trophy auf der Insel Man das «Senior Race» (500 ccm) dreimal hintereinander gewann.

John Surtees sagte 2004, von allen Kandidaten sei Valentino Rossi am ehesten in der Lage, in seine Fußstapfen zu treten. Aber der Italiener setzte seine Formel-1-Pläne nie in die Tat um.

«Wenn jemals jemand diese WM-Titelgewinne im Motorradsport und in der Formel 1 erfolgreich nachahmen kann, dann wäre es Rossi», meinte Surtees damals. «Denn er ist ein echter Rennfahrer. Das Wichtigste: Er muss seine Ziele in der MotoGP verwirklichen und muss dann zum richtigen Zeitpunkt umsteigen. Er muss zu einem Zeitpunkt umsteigen, wo er noch besser wird. Er darf nicht warten, bis er seinen Zenit überschritten hat – wie es bei so vielen anderen Piloten passiert ist.»

Surtees spielte da zum Beispiel auf Mike Hailwood, Giacomo Agostini und Johnny Cecotto an, wobei Hailwood und Cecotto immerhin die Formel-2-EM gewannen und auch in der Formel 1 gute Figur machten.

«Und Valentino muss seinen Speed im Rennauto zeigen, sonst lohnt es sich nicht», ergänzte Surtees damals. «Dann wird er die nötige Sicherheit finden und alles mit seiner Erfahrung verknüpfen, aber zuerst muss er schauen, dass er den Speed auf vier Rädern hat. Speed kannst du nicht finden. Entweder du hast ihn – oder du hast ihn nicht.»

Valentino Rossi nun in Katar: «Der Tod von John ist ein herber Verlust, sehr, sehr schade. Er hat in beiden Weltmeisterschaften gewonnen, er hat etwas ganz Besonderes vollbracht. Mein Beileid gilt seiner Familie.»

«Ich kann mich glücklich schätzen, ihn drei- oder viermal getroffen zu haben», sagte Rossi. «Und er war immer in einem gutem Zustand. Er war jetzt 83 Jahre alt – ein beachtliches Alter.»

Scott Redding: «Ich habe John ein paarmal in Goodwood getroffen. Es ist immer traurig, wenn so eine Persönlichkeit von uns geht. Er war ein großartiger Mensch, wir haben immer viel miteinander gelacht. John war eine wahre Legende.»

Jorge Lorenzo, der letztes Jahr einen Mercedes-Formel 1 getestet hat: «Ich bedauere, dass ich John Surtees nie persönlich getroffen habe. Das sind traurige Nachrichten.»

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