Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Carlos Sainz (Toro Rosso): Von seinem Vater ermahnt

Von Mathias Brunner
​Carlos Sainz der Ältere, Rallye-Weltmeister 1990 und 1992, ermahnt Carlos Sainz den Jüngeren, Pilot von Toro Rosso: «Es wäre sein grösster Fehler, sich in der kommenden Saison ablenken zu lassen.»

Im Frühling 2016 kursierten Gerüchte, wonach Ferrari und Renault Interesse am jungen Carlos Sainz zeigten. Das Thema Ferrari erledigte sich im Sommer – Kimi Räikkönen erhielt einen neuen Einjahresvertrag.

Das Thema Renault hingegen kehrte immer und immer wieder zurück, selbst dann, als Red Bull längst bestätigt hatte, dass der 22jährige Sainz auch 2017 in einem Toro Rosso sitzen werde. Im Herbst versuchten spanische Medien einen Wechsel von Sainz zu Renault so zu begründen, dass Toro Rosso dadurch günstiger an die französischen V6-Motoren komme. «Barer Unsinn», kommentierte Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost.

Sainz zuckte zu all dem nur mit den Achseln: «Das Interesse von Renault empfinde ich als Ehre. Ich glaube, jeder Rennfahrer findet es toll, wenn sich ein Werksrennstall für ihn interessiert. Aber Red Bull führt dich durch eine Karriere. Sie haben mehr als fünf Jahre lang viel Geld in meinen Aufstieg durch die ganzen Nachwuchsklassen investiert, ich rede hier von Millionen von Euro, also ist es nachvollziehbar, dass sie wenig Lust haben, mich gehen zu lassen. Ich will mit Red Bull Racing eines Tages um den WM-Titel kämpfen, also sehe ich hier die besten Chancen.»

Sainz verneint, dass ihn die ständigen Gerüchte um Ferrari oder Renault ablenken: «Wenn mich das destabilisieren würde, dann würde ich bestimmt nicht so freimütig darüber reden. Für mich ändert sich an meinem Job durch solche Geschichten gar nichts.»

Vor kurzer Zeit erklärte Renault-Edelberater Alain Prost, er habe den jungen Sainz Ferrari ans Herz gelegt. Da kann sich der Franzose den Mund fusselig reden, denn Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko hat wiederholt betont: «Wir bilden grundsätzlich keine Piloten für andere Teams aus.»

Auch Papa Carlos Sainz hat die ständigen Gerüchte um seinen Sohn satt. Der Rallye-Weltmeister von 1990 und 1992 sagt der spanischen As auf die provokante Frage, ob drei Jahre in einem Team wie Toro Rosso nicht langsam genug seien: «Carlos ist privilegiert – weil er erstens in der Formel 1 fährt und weil er zweitens unter der Schirmherrschaft von Red Bull steht. Er muss sich ganz auf Toro Rosso konzentrieren und alles Andere vergessen. Er soll eine schöne Saison in diesem Team zeigen, um die Zukunft kümmern wir uns später. Wenn er ein gutes Jahr zeigt, ergeben sich Möglichkeiten. Es ist klar, dass er sich als Fahrer weiterentwicklen möchte. Aber mein Rat an ihn ist: Fokussieren auf Toro Rosso, im Umfeld von Red Bull bleiben!»

Zur den anhaltenden Gerüchten, wonach Renault Sainz auf der Wunschliste stehen habe, etwa für die Saison 2018 an der Seite von Nico Hülkenberg und anstelle des blassen Jolyon Palmer, sagt Sainz, der Ältere: «Ich halte es für den schlimmsten Fehler, den Carlos machen könnte, sich jetzt von irgend etwas ablenken zu lassen.»

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