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McLaren-Honda: Jenson Button ohne Test nach Monaco!

Von Mathias Brunner
Jenson Button und Eric Boullier

Jenson Button und Eric Boullier

​McLaren-Teamchef Eric Boullier spricht über die Entscheidung, Jenson Button aus der Rente zu holen. Der Engländer bestreitet für Fernando Alonso den Monaco-GP, wenn der Spanier in Indy antritt.

Eric Boullier (43) hat aufregende Tage hinter sich: Zunächst die Ankündigung, dass Fernando Alonso den Monaco-GP sausen lässt und statt dessen Ende Mai das Indy 500 fahren wird. Dann die Frage: Wer steigt statt des Spaniers in Monte Carlo ein? Die Antwort kennen wir seit heute Morgen: Jenson Button (37), Formel-1-Champion 2009.

Boullier sagt im Fahrerlager des Bahrain International Circuit: «Jenson war unsere erste Wahl. Es war für mich logisch, ihn zu kontaktieren.»

Das ist seltsam, denn hatte McLaren-Direktor Zak Brown nicht davon gesprochen, dass verschiedene Optionen auf dem Tisch lägen? Boullier lacht: «Ich denke, Zak wäre selber gerne eingestiegen! Nein, ernsthaft – es ging nur darum, auch zu besprechen, was passiert, sollte Fernando in Indy sein und Jenson aus irgend einem Grund nicht fahren können. Aber dass die Wahl auf Button fallen würde, war von Anfang an klar.»

Dann lässt Boullier eine kleine Bombe platzen: Jenson Button wird vor seinem Einsatz in Monaco nicht testen! Dabei hätten wir in der kommenden Woche zwei Testtage hier in Bahrain. Wieso also nicht? Eric: «Erstens hat Button mehr Erfahrung in der Formel 1 als die meisten anderen Piloten. Zweitens ist Monaco in Sachen Fliehkräfte nicht so extrem wie andere Strecken, weil nicht so hohe Tempi gefahren werden. Und drittens ist es im Simulator einfacher, die ganzen Abläufe durchzugehen als im Testbetrieb. Wir fanden auch, dass das Pistenlayout von Bahrain oder selbst Barcelona, sagen wir im Freitagtraining, für einen Einsatz in Monte Carlo nichts bringt. Jenson ist total fit, und er sitzt bald tagelang im Simulator.»

Boullier ist überzeugt: «Nach zehn Runden am Donnerstag in Monaco wird Jenson auf Tempo sein. Er hat so viel Routine, da mache ich mir keine Sorgen.»

Auf die erste Reaktion des Engländers angesprochen, meint Eric: «Er hat gesagt – klasse, ich freue mich total. Wir hatten in der Woche zuvor ein paar Nachrichten hin und her geschickt, weil sich die Möglichkeit für Fernando in Indy konkretisierte. Jenson war also immer auf dem Laufenden. Er ist ohnehin unser Reservist gemäss Vertrag, er freut sich auf Monaco, alles ist perfekt.»

Wer stand sonst auf Boulliers Liste? Wer war Plan B? Der Franzose weicht aus: «Es gibt 3250 Rennfahrer auf der Welt, aber nur 35 haben eine Superlizenz. Für mich war klar: Wir können nicht irgend einen Piloten in den McLaren-Honda setzen. Button war erste und einzige Wahl.»

Button wird mit den Renntechnikern von Fernando Alonso arbeiten, es werden in Monaco keine Ingenieure vom einen Team zum anderen geschoben.

Als einziger Vertreter des Formel-1-Teams wird der langjährige McLaren-Techniker Neil Oatley Fernando Alonso in die USA begleiten. Eric: «Neil wird meine Augen und Ohren sein. Ich werde zum Training rüberfliegen, aber für den Monaco-GP wieder zurück in Europa sein.»

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