Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Honda blamiert: Vandoorne in Sotschi 15 Ränge zurück!

Von Mathias Brunner
Stoffel Vandoorne: 15 Plätze zurück!

Stoffel Vandoorne: 15 Plätze zurück!

​Stoffel Vandoorne muss als erster Fahrer 2017 eine Strafversetzung wegen des Einbaus von zusätzlichen Motorteilen hinnehmen – dabei haben wir erst das vierte Rennwochenende. Was für eine Blamage für Honda!

Wird die Formel-1-WM von der Standfestigkeit der Spitzenfahrzeuge entschieden? SPEEDWEEK.com hat mehrfach darüber berichtet, dass bei Renault, Honda und Ferrari bereits der Baum brennt, was die erlaubten Motorenteile für die Saison 2017 angeht – an Strafen wird da keiner vorbeikommen. Nun ist die erste Strafversetzung Tatsache: Honda hat im Wagen von Stoffel Vandoorne ein Problem mit dem elektrischen Generator für kinetische Energie festgestellt (mit der so genannten MGU-K), daher wird der Motor gewechselt.

Im Auto des Belgiers arbeitet daher der fünfte Lader und die fünfte MGU-H, das wird für die Aufstellung zum Sotschi-GP bedeuten – 15 Ränge zurück und damit aller Voraussicht nach letzter Startplatz für den GP2-Meister von 2015.

Der Motorwechsel bedeutet auch, dass Stoffel mit Verspätung ins zweite Training von Sotschi eingreifen wird.

Die FIA hat überdies bestätigt: An den Motoren von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen wurde für Sotschi jeweils der dritte von vier über die ganze Saison erlaubten Turboladern eingebaut. Aber Ferrari dementiert, dass beim Rennstall aus Maranello Alarmstufe Rot herrsche: Ein Sprecher bestätigt, dass alle der bisherigen Lader noch einsatzfähig seien, es handle sich lediglich um eine normale Rotation der Teile. Ob die Lage wirklich so harmlos ist? Wir werden es in wenigen Monaten erfahren.

Gemessen am Stand nach dem Bahrain-GP haben die Teams folgende Neuteile eingebaut: Einen neuen V6-Verbrennungsmotor erhielten – Daniel Ricciardo und Max Verstappen (Red Bull Racing), Romain Grosjean und Kevin Magnussen (Haas), Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein (Sauber) sowie Jolyon Palmer (Renault).

Neue Lader wurden eingebaut in den Autos von Ricciardo und Verstappen, bei Vettel und Räikkönen, Grosjean und Magnussen, Ericsson und Wehrlein, Palmer, dazu in den McLaren-Honda von Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne.

Mit einem neuen Generator, der am Turbolader elektrische Energie sammelt (MGU-H), fahren in Sotschi: Ricciardo und Verstappen, Alonso und Vandoorne, Ericsson und Wehrlein, Palmer und Magnussen, dazu auch Carlos Sainz (Toro Rosso).

Neue Batterien erhielten Esteban Ocon (Force India), Felipe Massa (Williams), Vandoorne und Magnussen. Bei Ocon und Massa handelt es sich um die ersten Teile, die in dieser Saison gewechselt werden musten. Mercedes steht in Sachen Standfestigkeit von allen Motorherstellern am besten da.

Neue Steuereinheiten schliesslich für die Haas-Fahrer Grosjean und Magnussen.

Zur Erinnerung: Eine moderne Antriebs-Einheit der Formel 1 ist reglementarisch in sechs Elemente aufgeteilt:

– V6-Verbrennungsmotor??????
– Turbolader?
– MGU-H («motor generator unit – heat»; also der Generator für jene Energie, die beim Turbolader gesammelt wird)
– MGU-K («motor generator unit – kinetic»; also der Generator für die kinetische Energie, die beim Bremsen gesammelt wird)??
– Batterie-Paket
– Kontroll-Elektronik

Generell sind pro Fahrer und Saison also vier Antriebseinheiten erlaubt. Sollte im Laufe des Jahres ein fünftes Element gebraucht werden (wie nun bei Stoffel Vandoorne), so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere fünfte Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe (das erklärt die 15 Ränge zurück des Belgiers).

Braucht ein Fahrer im späteren Verlauf der Saison beispielsweise einen sechsten Lader, dann gibt es erneut eine Zehn-Ränge-zurück-Strafe. Für jedes weitere sechste Element wieder die fünf Ränge.?
Muss bei einem Fahrer die komplette Antriebseinheit gewechselt werden, also mit sämtlichen Elementen, dann muss er aus der Boxengasse ins nächste Rennen gehen.

Die aktuelle Liste der FIA, Stand nach dem ersten Training zum Russland-GP in Sotschi:

Verbrennungsmotor – Turbolader – MGU-H – MGU-K – Batterie – Elektronik?

Lewis Hamilton (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Valtteri Bottas (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 2
Daniel Ricciardo (Renault): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 2
Max Verstappen (Renault): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 2
Sebastian Vettel (Ferrari): 1 – 3 – 2 – 1 – 2 – 2
Kimi Räikkönen (Ferrari): 2 – 3 – 2 – 1 – 2 – 2
Sergio Pérez (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Esteban Ocon (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 2 – 1
Felipe Massa (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 2 – 1
Lance Stroll (Mercedes): 1 – 1 – 1 – 1 – 1 – 1
Fernando Alonso (Honda): 2 – 3 – 3 – 2 – 1 – 1
Stoffel Vandoorne (Honda): 2 – 5 – 5 – 2 – 2 – 2
Daniil Kvyat (Renault): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 1
Carlos Sainz (Renault): 2 – 2 – 3 – 3 – 2 – 2
Romain Grosjean (Ferrari): 2 – 3 – 2 – 2 – 1 – 2
Kevin Magnussen (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 2 – 2 – 2
Nico Hülkenberg (Renault): 2 – 2 – 2 – 2 – 1 – 2
Jolyon Palmer (Renault): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 1
Marcus Ericsson (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 1
Pascal Wehrlein (Ferrari): 2 – 2 – 2 – 1 – 1 – 2

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