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Kimi Räikkönen: «Kleine Dinge, grosser Unterschied»

Von Otto Zuber
Kimi Räikkönen über Valtteri Bottas: «Man gewinnt keine Rennen, wenn man nicht gut ist»

Kimi Räikkönen über Valtteri Bottas: «Man gewinnt keine Rennen, wenn man nicht gut ist»

Ferrari-Star Kimi Räikkönen zieht nach den ersten vier WM-Läufen eine Zwischenbilanz und erklärt, warum er im Sotschi-Qualifying eine starke Leistung zeigen konnte. Und er lobt auch seinen Landsmann Valtteri Bottas.
Kimi Räikkönen, wie bewertest du die ersten vier Rennen der Saison und was erwartest du in den nächsten WM-Läufen?

Natürlich will man immer mehr, aber das ist, was wir derzeit haben. Und offensichtlich ist das weit von einem Desaster entfernt. Selbstverständlich will ich ein Auto, mit dem ich vorne mitkämpfen und in dem ich mich gut fühlen kann. Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, das waren Kleinigkeiten, die uns aber davon abgehalten haben, das Tempo zu finden, das wir uns erhofft hatten. Es sieht aber wieder besser aus und ich hoffe, dass wir diesen Trend weiterführen und wieder an der Spitze mitspielen können.

Das ist immer das Ziel. Natürlich ist die Saison noch lange und es gibt viel zu tun, aber das ist genau der Krud, warum wir hier sind. Als Team haben wir einen guten Job gemacht, aber wir wollen noch besser werden. Das geht jedem hier so. Wir versuchen einfach, ein gutes Wochenende hier hinzubekommen und schauen dann, wo wir stehen.

In Russland konntest du im Qualifying endlich die richtige Leistung zeigen. Was unterschied dieses Abschlusstraining von den vorangegangenen drei Qualifyings?

Ich war einfach mit der Fahrzeug-Abstimmung glücklicher. Es geht nicht um grosse Sachen, wir haben nicht alles geändert und waren dann plötzlich vorne. Es sind kleine Dinge, doch am Ende machen sie einen grossen Unterschied auf einer Runde aus. In Australien waren wir nicht so glücklich und in China hatten wir schlechtes Wetter, das die Streckenzeit verkürzte. All das hat uns geschadet. Immerhin konnte ich doch noch einige WM-Zähler holen und wir sind auch nicht im Nirgendwo gelandet. Ich habe seit dem ersten Rennen auch viel über das Auto gelernt.

Hilft es dir, dass du von den Wintertests weisst, wie schnell du auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sein kannst?

Nicht wirklich, denn für gewöhnlich fühlt sich die Strecke im Winter anders als im Frühling an. Heute ist es aber nicht so heiss, vielleicht fühlt sich die Piste bei diesen Temperaturen ähnlich an. Vieles hängt vom Wetter ab. Offensichtlich kennen wir alle die Strecke hier sehr gut, aber die Autos haben sich seit dem ersten Test stark verändert.

Du hast den neuen Ferrari-Vergnügungspark und auch die neue Ferrari-Achterbahn ausprobiert. Wie hat sich diese angefühlt und lässt sich das mit dem Gefühl in einem F1-Renner vergleichen?

Das sind schon zwei verschiedene Dinge! Ein Formel-1-Auto kann man selbst steuern, es ist so schnell, wie du selbst bist. Bei der Achterbahn geht es hingegen darum reinzusetzen und das Ganze zu geniessen. Es ist schnell und macht natürlich immer Spass – vor allem beim ersten Mal. Du weisst nicht, wo du hinfährst. Ich bin überzeugt, dass die Besucher dort viel Freude haben werden. Ich war überrascht, wie schön der Platz ist. Ich hörte schon vor einiger Zeit, dass dieser Vergnügungspark gebaut wird, und der Besuch war ziemlich nett.

Dein Teamkollege Sebastian Vettel, Mercedes-Star Lewis Hamilton und Silberpfeil-Neuling Valtteri Bottas haben alle schon ein Rennen in diesem Jahr gewonnen. Fehlt nur noch dein Name...

Wir versuchen natürlich immer, das Rennen zu gewinne. Mein letzter Sieg liegt nun schon eine ganze Weile zurück, aber so läuft es manchmal eben. Solange es gut läuft an diesem Wochenende, werden wir auch alles geben, aber da spielen viele Faktoren eine Rolle.

Ist Bottas nach seinem ersten GP-Sieg nun definitiv in die Gruppe der finnischen Formel-1-Stars aufgestiegen?

Er ist ja schon einige Zeit in der Formel 1 und man gewinnt natürlich keine Rennen, wenn man nicht gut ist. Er hat ein starkes Team im Rücken, und das ist gut für ihn. Ich bin mir sicher, dass er eine lange GP-Karriere haben wird. Keiner weiss, was am Ende dabei rauskommen wird, aber er wird sehr stark sein – so wie die meisten von uns.

Wie wohl fühlst du dich im Auto und was fehlt dir noch, damit es sich perfekt anfühlt?

Wir vermissen die besseren Ergebnisse, das ist alles, was uns fehlt! Beim vergangenen Rennen war ich sehr glücklich, auch wenn sich natürlich immer etwas verbessern lässt – auch wenn man den Sieg holt, gibt es immer etwas, was noch besser hätte laufen oder gemacht werden können. Nur selten kann man sagen, dass man gar nichts anders machen würde.

Wie viel sagt der Spanien-GP über das Entwicklungsrennen von Ferrari und Mercedes aus?

Ich habe keine Ahnung, was die anderen gemacht haben. Bis jetzt habe ich kein einziges Auto gesehen. Wir werden es morgen im Training sehen. Seit Jahren wird zum Europa-Auftakt sehr viel darüber geredet, aber das Rennen ist erst am Sonntag. Wir schauen auf unseren eigenen Plan und das ist auch das Einzige, was wir tun können. Wir müssen einfach das Beste aus dem Paket holen und ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Gesamtpaket haben, um das ganze Jahr mitkämpfen zu können.

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