Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Sebastian Vettel (Ferrari) wie Michael Schumacher ’04

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel nach Rang 2 in Barcelona

Sebastian Vettel nach Rang 2 in Barcelona

​Ferrari-Star Sebastian Vettel war nach der Niederlage beim Spanien-GP gegen Lewis Hamilton enttäuscht. Er freute sich aber auch über seine flotte Gina und ein atemraubendes Duell mit dem Engländer.

Die neue Formel 1 darf sich sehen lassen: Der kleine Thomas aus Frankreich ist ein gutes Beispiel für mehr Offenheit im GP-Sport. Früher wäre es Bernie Ecclestone und seinen Vasallen nie in den Sinn gekommen, einen in Tränen aufgelösten Jungen ins Fahrerlager zu holen und ihn seinem Idol Kimi Räikkönen vorzustellen. Wozu auch? Lässt sich mit dem Geld verdienen?

Was die neuen Formel-1-Grossaktionäre von Liberty Media besser verstehen: Genau solch positive Geschichten braucht der Sport. Der Imagegewinn ist mit Geld nicht zu bewerten. Auf den sozialen Netzwerken verbreitete sich das Abenteuer des Formel-1-Knirpses rasend schnell – und alle fanden es toll, wie Ferrari und Formula One Management reagiert hatten.

Die zweitgrösste, positive Geschichte von Barcelona: Das Königsduell zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel. Da fahren zwei Ausnahmekönner auf Augenhöhe, der gegenseitige Respekt ist fast mit Händen greifbar.

Lewis Hamilton hält aber auch fest: «Dieses Mal ist alles gut gegangen, wir hatten einen tollen Kampf, ich hatte am Ende die Nase vorn. Aber eines ist auch klar – hätte es gerumpelt, wäre ich neben der Bahn gelegen, und Seb wäre zum Sieg gefahren, dann würde ich jetzt sicher nicht vor euch sitzen und sagen: Toller Job, Sebastian.»

Vettel selber meint: «Wir sind nicht die besten Freunde. Dazu sind wir einfach zu verschieden. Aber uns verbindet ein starkes Band, und das ist die tiefe Liebe zum Sport.»

Noch führt der Heppenheimer in der WM, mit 104:98. Ein Sieg von Hamilton reicht, um die Führung an sich zu reissen. Aber der Brite meint: «So ticke ich nicht. Ich denke nicht an die Führung nach dem Monte-Carlo-GP. Ich denke vielmehr an die WM-Führung nach dem Finale von Abu Dhabi!»

Hamilton und Vettel haben nicht nur ihren guten Ruf in Spanien aufpoliert, sondern auch ihre Bilanzen.

Nach seiner 64. Pole-Position liegt Lewis Hamilton nur noch eine Quali-Bestzeit hinter seinem Idol Ayrton Senna. Wo passender als in Monte Carlo wäre es, mit dem unvergessenen Brasilianer gleichzuziehen?

Wenn wir sehen, wie scharf der Silberpfeil ist, dann wagen wir auch die Vorhersage: Lewis Hamilton wird noch 2017 den Pole-Rekord von Michael Schumacher (68 Bestzeiten) knacken.

Lewis Hamilton hat es überdies zum zwölften Mal in seiner Karriere geschafft, am gleichen GP-Wochenende die Pole, die beste Rennrunde und den Sieg zu erringen. Damit hat er die schottische Formel-1-Ikone Jim Clark hinter sich gelassen. Einsam an der Spitze: Michael Schumacher mit 22.

Sebastian Vettel ist zum 23. Mal in seiner Formel-1-Karriere Zweiter geworden (gleich oft wie Senna). Vor allem aber hat Seb seine WM-Saison nun mit fünf Podesträngen in Folge begonnen – Sieger in Melbourne, Zweiter in Shanghai, Sieger in Bahrain, dann jeweils Zweiter in Sotschi und Barcelona.

Kein Ferrari-Fahrer seit Michael Schumacher 2004 hat das erreicht. Vielleicht ein gutes Omen, denn Schumi fuhr auf dieser Basis zum WM-Titel in Rot. Allerdings war Schumi bei drückender Überlegenheit im Ferrari und ohne echten Stallrivalen noch erfolgreicher: fünf Siege in Folge.

Ebenfalls ein gutes Omen: Nur einmal in seiner Formel-1-Karriere begann Sebastian Vettel eine Saison ebenfalls mit fünf Podesträngen – 2011. Und damals errang er im Herbst seinen zweiten Titel.

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