Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Spanien-GP: Lewis Hamilton holt zweiten Saisonsieg!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton kam an Sebastian Vettel vorbei und feierte in Spanien seinen 55. GP-Sieg

Lewis Hamilton kam an Sebastian Vettel vorbei und feierte in Spanien seinen 55. GP-Sieg

Mercedes-Star Lewis Hamilton sicherte sich im Spanien-GP mit einer klugen Strategie und etwas Glück den zweiten Sieg in diesem Jahr. Sein Teamkollege Valtteri Bottas erlebte hingegen ein enttäuschendes Rennen.

Die Formel-1-Experten und Fans konzentrierten sich beim Start zum Spanien-GP auf die erste Reihe, von der Pole-Setter Lewis Hamilton und WM-Leader Sebastian Vettel losfahren durften. Für Action sorgten aber deren Hintermänner, denn für Max Verstappen und Kimi Räikkönen war das Rennen nach der ersten Kurve gelaufen.

Was war passiert? Valtteri Bottas, der von der dritten Position hatte losfahren dürfen, geriet mit Räikkönen aneinander, der wiederum in Verstappens Renner gedrückt wurde. Weil der Finne und der Niederländer dabei ihre Aufhängungen beschädigten, war an eine Weiterfahrt nicht zu denken. Bottas hatte Glück und blieb offenbar ohne Schaden, wie er kurz später am Boxenfunk berichtete.

«Ich wurde am rechten Hinterrad getroffen und mein Auto machte einen Satz. In dieser Situation kannst du das Auto dann nicht kontrollieren, deshalb konnte ich die Kollision mit Max nicht vermeiden», berichtete der Iceman hinterher gewohnt trocken.

Auch für Lokalmatador Fernando Alonso verlief der Start chaotisch: Der Asturier, der vom siebten Startplatz hatte losfahren dürfen, verlor vier Positionen. Der Grund: Er musste zwischen den Kurven 2 und 3 durchs Kies brettern, nachdem er von Felipe Massa von der Piste geschubst worden war. Der Williams-Pilot bezahlte dafür mit einem Reifenschaden.

Die Regelhüter schauten sich beide Szenen an, und entschieden, keine Strafen gegen Verstappen, Räikkönen, Massa oder Alonso auszusprechen. Kurz darauf nahmen sie auch Bottas' Start genauer unter die Lupe, denn der Finne stand am Anfang der Kettenreaktion, die zum Ausfall des Vorjahressiegers und des Ferrari-Stars geführt hatten. Doch auch der Mercedes-Pilot kam straffrei davon.

Sebastian Vettel führt das Feld an

Für Unterhaltung sorgte in der Folge Carlos Sainz, der hinter Kevin Magnussen festhing und mit allen Mitteln versuchte, am Dänen vorbeizukommen. Die beiden bogen in der 13. Runde an die Box ab und Sainz versuchte nach dem Reifenwechsel, noch Ausgangs der Boxengasse am Haas-Renner vorbeizuziehen.

Das wollte Magnussen natürlich nicht zulassen, und machte sich deshalb breit, worauf der Toro Rosso-Pilot aus Madrid durchs Gras musste. Beide beschwerten sich daraufhin lautstark über Funk, und auch diese Szene beschäftigte die Rennkommissare. Allerdings verzichteten die Regelhüter auch in diesem Fall letztlich auf eine Strafe.

Nach den ersten 20 Runden führte Hamilton das Rennen vor Bottas, Vettel, Daniel Ricciardo, Pascal Wehrlein, Sergio Pérez, Esteban Ocon, Nico Hülkenberg, Magnussen, Sainz, Romain Grosjean, Daniil Kvyat, Alonso, Lance Stroll, Marcus Ericsson, Stoffel Vandoorne, Jolyon Palmer und Felipe Massa an.

Die Silberpfeile hatten die Spitze übernommen, weil Leader Vettel in der 15. Runde die Box angesteuert hatte. Dort liess er sich die weichen Reifen geben. Hamilton tat es ihm in Runde 21 gleich, wählte aber die mittelharte Mischung, während Bottas auf der Piste blieb und das Feld nun anführte. Der Finne sammelte aber nur vier Führungsrunden, denn in Umlauf 25 drückte sich Vettel mit einem starken Manöver auf der Start-Ziel-Geraden am Silberpfeil vorbei.

In Runde 27 bog schliesslich auch Bottas an die Box ab, um die weiss markierten, mittelharten Reifen aufziehen zu lassen. Der 27-Jährige kam auf der dritten Position wieder auf die Piste. Nachdem alle Fahrer bis auf Wehrlein die Box aufgesucht hatten, führte Vettel das Feld vor Hamilton, Bottas, Ricciardo, Pérez, Ocon, Wehrlein, Hülkenberg, Magnussen und Sainz an. Grosjean, Kvyat, Ericsson, Alonso, Stroll, Vandoorne, Massa und Palmer komplettierten die Zeitenliste.

Ausfall von Valtteri Bottas

Zur Rennmitte hatte Vettel bereits einen Vorsprung von 7,7 sec herausgefahren, doch kurz darauf schrumpfte der Abstand zum Rest des Feldes, weil das virtuelle Safety Car zum Einsatz kam. Der Grund: Stoffel Vandoorne und Massa waren in der ersten Kurve aneinandergeraten, was zum Ausfall des Belgiers führte. «Ich hatte einen Crash mit Massa», berichtete der 25-Jährige kleinlaut über Boxenfunk. Einige Fahrer nutzten die Chance, um sich frische Reifen zu holen.

Hamilton war der Erste der Spitzengruppe, der die Box zum zweiten Mal ansteuerte. Der Brite, der davor auf Position 2 unterwegs gewesen war, liess sich frische weiche Reifen geben und konnte seine Position halten. Vettel tat es ihm gleich und schaffte es gerade noch noch vor dem dreifachen Champion wieder auf die Piste. Er musste sich allerdings die mittelharten Reifen geben lassen. Hamilton konnte an Vettel heranrücken, weil er währed der VSC-Phase die Box angesteuert und somit den Zeitverlust des Reifenwechsels auf ein Minimum gesenkt hatte.

Hamilton griff den Ferrari-Star gleich an, kam aber zunächst nicht vorbei. Vettel machte sich breit und Hamilton beschwerte sich nach einer Berührung mit dem roten Konkurrenten am Boxenfunk: «Das war gefährlich!» Die Rennkommissare sahen das anders und verzichteten erneut auf eine Strafe.

Hamilton kam trotzdem an Vettel vorbei. In der 44. Runde nutzte der Fahrer mit der Nummer 44 den flachgestellten Heckflügel, um den Ferrari zu überholen. «Gib nicht auf, er wird mit seinen Reifen Probleme bekommen», lauteten die aufmunternden Worte des Ferrari-Renningenieurs an Vettel. Und prompt berichtete der Mercedes-Fahrer, das seine Hinterreifen überhitzten.

Weitaus grössere Probleme hatte Valtteri Bottas, der seinen Silberpfeil am Streckenrand abstellen musste, weil er plötzlich keine Power mehr hatte. Ärgern durfte sich auch Pascal Wehrlein, der eine 5-Sekunden-Zeitstrafe kassierte, weil er die Boxengasseneinfahrt falsch angesteuert hatte.

Für Aufregung sorgte beim Überrunden einmal mehr Felipe Massa, der dem heranstürmenden Vettel im Weg stand. «Warum muss es immer Massa sein?», ärgerte sich der Heppenheimer am Funk, und Massa erklärte seinerseits: «Er muss wohl Angst vor mir haben.» Auch Magnussen erlebte zum Schluss eine Enttäuschung, er schlitzte sich an Kvyats Frontflügel den linken Hinterreifen auf und fiel deshalb kurz vor dem Fallen der Zielflagge aus der Top-10.

Nach einer Stunde und 25 Minuten durfte Lewis Hamilton seinen zweiten Saisonsieg – seinen 55. GP-Sieg insgesamt – vor Vettel, Ricciardo, Pérez, Ocon, Hülkenberg, Wehrlein, Sainz, Kvyat und Grosjean freuen. Hinter den Top-10-Piloten reihten sich , Ericsson, Alonso, Massa, Magnussen, Stroll und Palmer ein.

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