Formel 1: Die Angst von Lewis Hamilton

Ecclestone wusste: «Räikkönen Zweiter war doch klar»

Von Andreas Reiners
Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone

Hat Ferrari in Monaco eine Teamorder genutzt, um Sebastian Vettel den Sieg zu ermöglichen? Genau das glaubt der frühere F1-Chefpromoter Bernie Ecclestone.

Bernie Ecclestone ist von den neuen Formel-1-Besitzern kaltgestellt worden. Trotzdem lässt es sich der ehemalige Chefpromoter nicht nehmen, weiterhin die Königsklasse zu besuchen, auch wenn seine Abstecher inzwischen anders verlaufen.

In Monaco zum Beispiel reiste er am Samstag schon wieder ab, um sich das Rennen mit einigen Gästen in Gstaad am TV anzuschauen. Demnach sah er auch, wie Kimi Räikkönen den Start gegen seinen Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel gewann, später aber nach dem Boxenstopp nur Zweiter wurde.

In der Folge wurde viel darüber diskutiert, ob es eine Art Stallregie war, um den in der Gesamtwertung führenden Vettel so den Sieg zu ermöglichen. Während zahlreiche Beobachter das nicht glauben, sieht Ecclestone das anders: «Als Räikkönen den Start gegen Vettel gewann, habe ich den Gästen sofort gesagt: In dieser Reihenfolge kommen die zwei Ferrari nicht ins Ziel. Das war doch klar!»

Offenbar hat er auch seine Meinung zum möglichen Weltmeister geändert. Vor der Saison hatte der Brite erklärt, Lewis Hamilton werde Champion. Der Mercedes-Pilot hat nun aber bereits 25 Punkte Rückstand auf Vettel. «Ferrari hat jetzt das bessere Auto, macht einen sehr starken Eindruck. Bei Mercedes muss man aufpassen», so Ecclestone.

Sein Eindruck von den neuen Kräfteverhältnissen: Die Rennen sind spannender, auch wenn das nichts mit der neuen Formel-1-Führung um Liberty Media zu tun habe. «Ich setzte mich vor zwei Jahren für ein neues Reglement ein. Mit Pirelli, breiteren Reifen und breiteren Autos. Das hat jetzt die Situation zum Glück verändert. Doch am Ende gewinnen doch immer die gleichen drei Teams», so Ecclestone.

Verändert hat sich auch sein eigenes Leben, zumindest teilweise. «Ich gehe weiter sehr früh in mein Büro und verlasse das oft sehr spät. Da behalte ich meinen Rhythmus.» Aber: Mit Ehefrau Fabiana reist er nun sehr oft, «wir sind nicht mehr von meiner frühere Rennagenda abhängig. Das hat sich geändert. Aber ich bin jetzt ein scharfer Beobachter geworden.»

Mit dem Thema Formel 1 hat er deshalb noch längst nicht abgeschlossen. Im Gegenteil. «Ich war und bin mit diesem Thema seit Jahrzehnten extrem eng, auch emotional, verbunden. Viele Geschichten, viele Freunde. Gute und weniger gute. Ich fuhr mit 16 Rennen und bin immer noch ein Racer.»


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