Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Neues Rätsel Racing-Raritäten: Der Schein trügt

Von Mathias Brunner
​​«Racing-Raritäten» ist ein nostalgischer Blick zurück: Was für eine Kulisse! Und wir fahren offenbar noch Profilreifen. Und dann dieser Flügel! Wer ist es? Wo und wann entstand da Bild?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Zum Rätsel der Vorwoche: Robert «Bob» Evans ist in der Formel-1-WM lediglich eine Fussnote. Der am 11. Juni 1947 in Waddington (Lincolnshire) geborene Evans durchlief die klassische britische Rennschule – Formel Ford, Formel 3, nach einem Abstecher in die Formel 5000 debütierte er mit BRM in der Formel 1. Das Modell P201 hatte seine beste Zeit jedoch hinter sich, als bestes Ergebnis konnte Evans einen neunten Platz in Belgien erringen.

1976 holte ihn Lotus-Chef Colin Chapman in sein Team, basierend auf guten Testergebnissen, aber nach drei Wochenenden war Schluss, Evans tauchte nur noch einmal in der Formel 1 auf – beim Heimrennen in England, mit einem privaten Brabham von RAM.

Evans hatte das Pech, zur falschen Zeit zu Lotus gekommen zu sein. Die guten Tage mit Emerson Fittipaldi und Ronnie Peterson und dem Lotus 72 waren vorbei, die ebenso guten Tage mit Mario Andretti und Peterson mit den Lotus-Typen 78 und 79 waren noch in Ferne.

Evans bestritt weiter Formel-1-Rennen, doch nun im Rahmen der britischen Aurora-Serie – 1978 wurde er hinter Tony Trimmer Meisterschaftszweiter.

Der BRM P201 hatte schon 1974 debütiert, in Argentinien gelang Jean-Pierre Beltoise damit ein überaus schmeichelhafter zweiter Platz. Im Laufe der Saison zeigte sich, dass selbst die erfahrenen Beltoise und Henri Pescarolo den Wagen nicht entwickeln konnten.

Am Ende der Saison verabschiedeten sich nicht nur die beiden Routiniers, sondern auch Hauptsponsor Motul. Daher tauchte BRM 1975 ohne Geldgeber auf. Für 1976 wurde das 201er Chassis modifiziert, für 1977 baute BRM ein neues Auto, den P207, der das Ende von «British Racing Motors» bedeutete – das Chassis war eine Katastrophe, die Aerodynamik ein Witz, der Motor zu durstig und zu leistungsschwach.

Schon der Argentinien-GP 1977 fand ohne den Australier Larry Perkins statt. Grund: Es mangelte an einem fahrbaren Untersatz. 
Der Grund jedoch, wieso Perkins fahrzeuglos war, dürfte einer der skurrilsten der Rennhistorie sein. Schon bei der Präsentation des BRM P207 im Dezember 1976 war den Gästen aufgefallen, dass der neue Wagen, nun, sagen wir etwas wuchtig geraten war. Das sollte sich dann Wochen später am Flughafen London-Gatwick bestätigen – das Auto passte nicht in den Frachtflieger der «British Caledonian»!

Da der Wagen ziemlich spät fertig gestellt wurde (die Präsentations-Version war nicht fahrbereit), gab es keine Alternativ-Flüge mehr. Perkins war in Argentinien der wohl schnellste GP-Zuschauer. 

In Brasilien tauchte die dicke Berta dann tatsächlich im Fahrerlager auf, war im Qualifying jedoch zwölf Sekunden langsamer als die Pole-Position-Zeit von James Hunt (McLaren). In Runde 1 musste Perkins den Wagen parken – er überhitzte.

BRM rückte daraufhin zu Testfahrten nach Snetterton aus: Dort war ein gleichzeitig testender Formel Ford 2000 fast so schnell wie das angebliche Formel-1-Auto.

Teddy Pilette, Conny Andersson und Guy Edwards waren nach Perkins mit dem Wagen so aufgeschmissen wie der Australier – nach dem Monza-GP-Wochenende war der einst so traditionsreiche BRM-Rennstall am Ende.

Der Grosse Preis von Spanien 1975 stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Die Fahrer drohten mit Streik, weil zahlreiche Leitschienen überhaupt nicht oder unzureichend befestigt waren. Nur einer zeigte Rückgrat: Emerson Fittipaldi drehte im Training drei langsame Runden, kam an die Box zurück und erklärte, er werde hier nicht länger fahren. Der Brasilianer reiste ab.

So entging er einem Ausfallrennen, das Rolf Stommelen an die Spitze und dann in eine Katastrophe spülte. Nach einem Heckflügelbruch hob sein Hill-Rennwagen ab und flog über die Leitschienen. Fünf Menschen mussten ihr Leben lassen. Es war ein dunkler Tag für die Formel 1.

Damit zur neuen Aufgabe: Der Hintergrund verrät deutlich, wo wir uns befinden. Die Fahrer-Auto-Kombination ist eher ungewöhnlich. Denn normalerweise sass ein anderer Fahrer in diesem Rennwagen.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

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