Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Ungarn-GP: Ferrari-Star Sebastian Vettel triumphiert!

Von Vanessa Georgoulas
Sebastian Vettel holte sich in Ungarn seinen vierten Saisonsieg

Sebastian Vettel holte sich in Ungarn seinen vierten Saisonsieg

Obwohl Sebastian Vettel im Ungarn-GP nicht sorgenfrei blieb, konnte der Ferrari-Star vor den Toren von Budapest seinen vierten Saisonsieg feiern. Er kam vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen ins Ziel.

Die GP-Stars durften sich bei heissen 30 Grad Aussen- und 55 Grad Streckentemperatur zum elften Mal in diesem Jahr in der Startaufstellung aufreihen. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer richtete sich vor allem auf die ersten beiden Reihen, in denen die beiden Titelkandidaten Sebastian Vettel und Lewis Hamilton standen. «Die Hinterreifen werden nicht bis zum ersten Stopp halten», erklärte Letzterer schon vor dem Start über Funk.

Wie die meisten seiner Berufskollegen fuhr der Mercedes-Star auf den superweichen Reifen los. Einzig Daniil Kvyat und Paul di Resta – der für den erkrankten Felipe Massa einspringen musste – wählten die weichen Walzen für den ersten Stint. Mit Pole-Setter Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas kamen die ersten drei unbeschadet durch die ersten Kurven.

Bittere Pille für Daniel Ricciardo

Weiter hinten krachte es zwischen dem Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Weil der Niederländer dem Australier in den Seitenkasten krachte und dabei wohl einen Kühler im Auto von Ricciardo beschädigte, war das Rennen für diesen gelaufen. Verstappen sicherte sich derweil die vierte Position während sich Lewis Hamilton als Fünfter einreihte.

Da der Dienstwagen von Ricciardo viel Flüssigkeit verlor, kam das Safety-Car zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt führte Pole-Mann Vettel das Feld vor Räikkönen, Bottas, Verstappen, Hamilton, Carlos Sainz, Fernando Alonso, Sergio Pérez, Stoffel Vandoorne und Esteban Ocon an. Hinter den ersten Zehn waren Jolyon Palmer, Nico Hülkenberg, Kevin Magnussen, Daniil Kvyat, Lance Stroll, Romain Grosjean, Paul di Resta, Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein unterwegs.

Die beiden Sauber-Schlusslichter nutzten die Chance, während der Safety-Car-Phase an die Box zu gehen und sich weiche Reifen geben zu lassen. Die Regelhüter kündigten derweil an, sich die Kollision anzuschauen. Sie hatten alle Hände voll zu tun, denn auch zwischen Hülkenberg und Grosjean kam es zu einer unfreiwilligen Berührung, die die Aufmerksamkeit der Rennkommissare erforderte.

Platztausch bei Renault

In Runde 5 wurde das Rennen wieder freigegeben, und während die Stars der Szene wieder Gas gaben, kam das Urteil der Stewards zum Stallgefährten-Crash von Red Bull Racing. Verstappen bekam eine 10-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt. Kaum war diese ausgesprochen, lag schon die nächste Szene auf dem Tisch der Regelhüter: Beim Restart kam es zu einem Scharmützel zwischen Alonso und Sainz, bei dem sich Alonso beschwerte: «Man hat mir keinen Platz gelassen.»

Während Vettel und Räikkönen an der Spitze wegzogen, entschieden die Regelhüter, weder beim Zwischenfall mit Hülkenberg und Grosjean noch beim Restart-Scharmützel zwischen Alonso und Sainz eine Strafe auszusprechen. In Runde 19 wechselten die Renault-Piloten Palmer und Hülkenberg die Positionen, sodass der Deutsche neu als Elfter unterwegs war.

Ausfall von Romain Grosjean

In Runde 20 begann für Grosjean ein Drama, das mit dessen Ausfall endete. Denn ein schleichender Plattfuss des linken Vorderreifens zwang den Genfer an die Box. Dort wurden ihm die weichen Reifen aufgezogen, doch leider wurde der linke Hinterreifen nicht richtig montiert, weshalb er seinen Haas-Renner schliesslich in der neunten Kurve abstellen musste. Das sorgte für eine kurze Gelbphase.

Auch Leader Vettel blieb nicht sorgenfrei. Er bat sein Team über Funk, die Lenkung zu prüfen, weil diese nach links zog. Bei Mercedes spukte hingegen der Funk. Dem Team war nicht klar, ob Lewis Funksprüche nicht durchkommen. «Aber er kann uns definitiv hören», meldeten die Silberpfeile. Die Regelhüter kündigten derweil an, das Boxenstopp-Missgeschick von Haas nach dem Rennen unter die Lupe zu nehmen. Angesichts des nicht richtig montierten Rades ist klar: Die Amerikaner werden dafür eine Strafe kassieren.

In Runde 31 bog Bottas an die Box ab, um sich weiche Reifen geben zu lassen. Der Finne musste etwas lange warten, weil es vorne links klemmte und der Mechaniker noch einmal ansetzen musste. Auch Hamilton holte sich frische weiche Reifen ab. Der Stopp lief ohne Probleme ab und der Brite reihte sich hinter seinem Teamkollegen auf Position 5 ein.

In Runde 33 tat es ihm Vettel gleich, der kurz zuvor über Funk berichtet hatte, dass seine Vorderreifen in keinem guten Zustand sind. Nach dem Heppenheimer holte sich schliesslich auch Räikkönen frische Softs ab. Fast wäre er vor Vettel wieder auf die Piste gekommen, doch der Deutsche schaffte es knapp, vorne zu bleiben.

Kimi Räikkönen sauer

«Ich hatte den Speed, um noch ein bisschen draussen zu bleiben», krächzte Räikkönen hörbar verärgert in den Funk. Ärgern durfte sich auch Sergio Pérez, der als Achter an die Box abbog, wegen Problemen mit dem linken Hinterrad fiel der Rennfahrer aus Guadalajara auf den zwölften Platz zurück.

Zur Halbzeit führte Verstappen, der noch nicht an die Box gefahren war, das Feld vor Vettel, Räikkönen, Bottas, Hamilton, Vandoorne, Hülkenberg, Palmer, Sainz und Alonso an. Die beiden Spanier, die die Top-10 komplettierten, lieferten sich einen beachtlichen Zweikampf, bei dem letztlich Alonso die Oberhand behielt.

Auch bei Hamilton und Bottas wurde der Abstand immer kleiner, weil der dreifache Champion auf seinen Teamkollegen aufholte. Die beiden Silberpfeil-Piloten holten auf die roten Renner vor sich auf, sodass Räikkönen besorgt nachfragte, ob Vettel mit Vollgas unterwegs sei. Sein Renningenieur erklärte ihm, dass der Heppenheimer mit Handling-Problemen zu kämpfen hat.

«Ihr habt mich ohne Grund unter grossen Druck von Mercedes gebracht», klagte Räikkönen, während Verstappen in Runde 43 seinen ersten Stopp absolvierten, bei dem er auch die 10-Sekunden-Strafe absass. Auch Verstappen holte sich frische Reifen, musste aber ewig warten, weil es vorne rechts klemmte. Auch kam der Belgier nicht auf der richtigen Position zu stehen, was den Stopp noch zusätzlich verlängerte.

Platztausch bei Mercedes

Hamilton, der immer noch auf Position 4 hinter seinem Teamkollegen feststeckte, konnte seinen Funk mittlerweile wieder nutzen und erklärte: «Ich habe viel Tempo, aber ihr müsst mich dieses auch einsetzen lassen.» Auf gut Deutsch heisst das: Lasst mich an Bottas vorbei. Das Team erhörte seinen Wunsch und liess den dreifachen Weltmeister in Kurve 1 am Finnen vorbeiziehen.

Hülkenberg steuerte noch einmal die Box an und musste lange stehen, weil es rechts vorne klemmte. Das warf den deutschen auf den 13. Platz zurück. Vettel kämpfte derweil immer noch mit seinem Dienstwagen und wurde angewiesen, die Randsteine zu meiden.

Während Hamilton sich darüber beschwerte, dass er nur schwer aufschliessen kann, beschwerte sich Räikkönen über seine Position. «Du hast fünf Runden Zeit, greif an», lautete die Antwort von der Boxenmauer. Bottas, der etwas zurückfiel, wurde hingegen angewiesen, den Anschluss nicht zu verlieren, um einen allfälligen Rücktausch der Plätze zu erleichtern.

Für zusätzliche Spannung an der Spitze sorgten die zu überrundenden Piloten Magnussen, Hülkenberg und Kvyat, die selbst in einen Positionskampf verwickelt waren. Kimi beschwerte sich derweil darüber, dass er seine Reifen ruiniere, nachdem er das Tempo erhöht und den Rückstand auf Vettel auf sechs Zehntel verkürzt hatte.

Vettel rettete sich, indem er den Heckflügel flach stellte. Das durfte er dank Hülkenberg. Weil Räikkönen nicht nahe genug dran war und deshalb ohne DRS auskommen musste, wurde die Lücke wieder grösser.

Zehn Runden vor dem Fallen der Zielflagge sorgte Magnussen für Ärger in der Renault-Box, weil er Hülkenberg in der zweiten Kurve von der Piste drückte. Der Deutsche bat sein Team kurz zuvor, die Reifen auf einen Plattfuss zu untersuchen. Nach der Rumpelfahrt neben der Piste musste er sich Kvyat geschlagen geben. Die Regelhüter kündigen an, sich diese Szene genauer anzuschauen. Pech hatte Massa-Ersatzmann Di Resta, der seinen Renner in Runde 62 an der Box abstellen musste. Auch Hülkenberg musste seinen Renner kurz vor Schluss an der Box abstellen.

Am Ende durfte sich Vettel über seinen vierten Saisonsieg und den Ausbau seiner WM-Führung freuen. Räikkönen machte das rote Glück mit dem zweiten Platz komplett. Dahinter komplettierten Bottas (der in letzter Sekunde von Hamilton wieder vorgelassen wurde), Hamilton, Verstappen, Alonso (der die schnellste Rennrunde drehte), Sainz, Pérez, Ocon und Vandoorne die Top-10. Keine Punkte gab es für Kvyat, Palmer, Magnussen, Stroll, Wehrlein und Ericsson, welche die Rangliste komplettierten.

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