Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Carlos Sainz gegen Fernando Alonso: Kein böses Blut

Von Mathias Brunner
​Mehrfach haben sich die Wege gekreuzt zwischen dem Madrilenen Carlos Sainz (22) und dem spanischen Superstar Fernando Alonso (36). Sainz sagt, wieso die Duelle für ihn so wichtig sind.

Natürlich achteten die meisten Formel-1-Fans auch in Ungarn auf das spannende Titelduell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton, zwischen Ferrari und Mercedes. Aber im ganzen Feld sind aufregende Zweikämpfe zu finden, so balgten sich – nicht zum ersten Mal – auf dem Hungaroring auch Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz und McLaren-Honda-Star Fernando Alonso. Beim innerspanischen Duell behielt der zweifache Weltmeister die Oberhand: Alonso wurde Sechster, Sainz wurde Siebter.

Der 22jährige Sainz schlägt sich 2017 hervorragend: Jedes Mal, wenn der Sohn des gleichnamigen Rallye-Weltmeisters ins Ziel gekommen ist, dann hat er auch Punkte geholt. Achter in Australien, Siebter i China, Zehnter in Russland, wieder Siebter in Spanien, gar Sechster in Monte Carlo (sein bestes Formel-1-Ergebnis, zusammen mit Barcelona, Texas und Interlagos 2016), Achter in Baku, Siebter in Ungarn, das ergibt WM-Zwischenrang 9. Vor allem jedoch ist Sainz überzeugt, dass er in diesem Jahr sehr viel lernt, was ihm später von grossem Nutzen sein wird.

Carlos sagt: «Die Duelle mit Fernando geben mir unheimlich viel. Wir waren schon in Shanghai in ein längeres Duell verstrickt. Wenn du mit Fernando kämpfst, dann fühlt sich das an, als ginge es um den Sieg. Denn jedem ist klar, dass Alonso mit seinen Fähigkeiten eigentlich um Podestränge und Siege kämpfen sollte.»

«Ich empfinde es als ein Privileg, im Mittelfeld mit einem zweifachen Weltmeister und dem vielleicht komplettesten Piloten im Startfeld kämpfen zu können. Allein aus dem Ungarn-GP habe ich so viel gelernt, wenn du dir anschaust, wie sich Fernando im Zweikampf verhält.»

Die beiden Spanier schaffen es, immer wieder Rad an Rad zu kämpfen, ohne dass es böses Blut gibt. Schon 2016 gerieten sie aneinander, zunächst in Austin, dann eine Woche später in Mexiko. Dort verhielt sich Carlos kurz nach dem Start so, «dass mein Rennen kompromittiert war», wie Alonso festhielt. Um genau zu sein, drückte Sainz seinen Gegner in die Wiese, was die Rennleitung überhaupt nicht spassig fand – sie brummten Carlos eine Fünfsekundenstrafe ein.

Carlos weiter: «Vielleicht achten die Fans eher auf uns, weil wir beide aus Spanien kommen. Oder weil uns viele als Mentor und Schüler ansehen. Mehr Punkte gibt es nicht, wenn ich vor Fernando ins Ziel komme. Aber es fühlt sich besser an.»

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