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Cyril Abiteboul (Renault): Red Bull muss entscheiden

Von Mathias Brunner
​Der Pariser Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, bestätigt es nicht, aber er dementiert es auch nicht – dass seine Firma Red Bull Racing mitgeteilt habe, nach 2018 keine Motoren mehr zu liefern.

Ende 2018 läuft das Abkommen zwischen Red Bull Racing und Renault aus. Im Fahrerlager von Singapur wird herumgereicht: Die Franzosen hätten dem langjährigen, erfolgreichen Partner (vier WM-Titel mit Sebastian Vettel 2010–2013) mitgeteilt – über 2018 hinaus wird es keine Motoren mehr geben.

Simple Frage an Cyril Abiteboul von Renault Sport: Stimmt das? Der Pariser windet sich: «Vor 2019 kommt zunächst mal 2018, und da erhalten alle den gleichen Motor, also McLaren, Red Bull Racing und unser Werksteam. Mit McLaren haben wir uns bis Ende 2020 gebunden. Was Red Bull Racing angeht, so ist alles, was da herumgeistert, reine Spekulation.»

Die Journalisten haken nach: Es ist eine ziemlich einfache Frage, nicht wahr? Hat Renault Red Bull Racing nun gesagt, dass es ab 2018 keine Motoren geben wird oder nicht? Abiteboul fährt weiter Schlangenlinien: «Red Bull Racing ist sich der Situation bewusst. Aber wir wollen uns lieber auf 2018 konzentrieren. Alle Hersteller haben die Verpflichtung innerhalb des Abkommens mit der FIA, Rennställe mit Motoren auszurüsten, es liegt eher an Red Bull zu entscheiden, was sie mittel- und langfristig wollen.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner zur gleichen Frage: «Wir wissen nur, dass wir für 2018 ein Abkommen mit Renault haben. Alles, was darüber hinausgeht, ist Spekulation. Das ist weder eine Bestätigung dieser Gerüchte noch ein Dementi. Die Situation für 2018 ist klar. Was danach passiert, darüber diskutieren wir hinter verschlossenen Türen. Und sicher nicht gegenüber den Medien. Wir wollen für 2018 den bestmöglichen Rennwagen auf die Räder stellen, angetrieben von einem TAG-Heuer-Motor, den wir von Renault erhalten. Und alles Weitere ist nur Hörensagen, aber ich bin sicher von heute bis 2019 werden noch viele weitere Gerüchte hinzukommen.»

Abiteboul ist froh, dass ihm die Arbeit abgenommen worden ist: «Ich habe nichts hinzuzufügen.» Dann überlegt es sich der Franzose nochmals, und er schiebt hinterher: «Wir sind ein Motorlieferant. Es gibt eine Menge Dinge, die abgewogen und diskutiert werden müssen. Wir haben keine Verpflichtung, über unsere vertraglichen Verpflichtungen in aller Öffentlichkeit zu sprechen. Wir haben auch Verpflichtungen gegenüber der Formel 1, Motoren zur Verfügung zu stellen. Aber nicht unter allen Bedingungen. Es muss auch Sinn für uns machen, und genau darüber werden wir uns unterhalten.»

Abiteboul fühlt sich beim Thema Carlos Sainz wohler als beim Thema 2019: «Wir freuen uns sehr, dass wir Carlos von Red Bull für ein Jahr ausgeliehen bekommen. Wir halten ihn für ein grosses Talent, und er wird seinen Teil dazu beitragen, dass wir als Rennstall weiter wachsen.»

Wird Carlos Sainz noch in diesem Jahr in einem Renault sitzen?

Abiteboul: «Ich rede lieber über Gewissheiten, und fest steht – Sainz wird in Melbourne 2018 in einem Renault sitzen. Natürlich bezieht sich die Frage auf die Situation von Jolyon Palmer. Solche Fragen sind nicht neu, wir müssen seit weissgott wievielen Rennen mit solchen Spekulationen leben. Das ist Palmer und auch dem Team gegenüber unfair und hat nicht zu seinen Leistungen beigetragen. Ich sage nur: Wir haben einen anhaltenden Vertrag mit Palmer.»

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