Formel 1: Strafe bleibt – Einwand abgewiesen

Maurizio Arrivabene: «Das härteste Rennen des Jahres»

Von Vanessa Georgoulas
Maurizio Arrivabene stand die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben

Maurizio Arrivabene stand die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben

Ferrari-Star Sebastian Vettel konnte im Malaysia-GP Schadensbegrenzung betreiben: Seine Aufholjagd vom letzten auf den vierten Startplatz war ein Trost für den leidgeprüften Teamchef Maurizio Arrivabene.

Ferrari musste in Malaysia gleich mehrere Enttäuschungen verdauen: Nachdem die Mannschaft aus Maranello am Trainingsfreitag einen starken Auftakt ins Wochenende hatte feiern dürfen, begannen am Samstag die Probleme: In der letzten freien Trainingsstunde kämpfte Sebastian Vettel mit Fehlzündungen, deshalb entschieden sich die Ingenieure, die Antriebseinheit vorsichtshalber auszutauschen.

Doch der Einbau des vierten und somit letzten straffrei erlaubten Aggregats in Vettels Heck zeigte nicht die erwünschte Wirkung: Im Qualifying dauerte die Zeitenjagd des vierfachen Champions genau fünf Kurven, dann meldete der ehrgeizige Ferrari-Star einen Power-Verlust. Obwohl die Scuderia alles daran setzte, um Vettel wieder auf die Piste zu schicken, blieb der rote Renner am Ende in der Box.

Immerhin konnte Vettels Stallgefährte Kimi Räikkönen zeigen, was im Ferrari SF70H steckt. Der Iceman umrundete den Sepang International Circuit nur 45 Tausendstel langsamer als Polesetter Lewis Hamilton im Silberpfeil. Sein Startplatz in der ersten Reihe liess die Italiener wieder auf den Rennsieg hoffen – vergeblich, wie sich am nächsten Tag herausstellte.

Kimi verliess die Box und am Anfang schien noch alles in Ordnung zu sein. «Zuerst war alles okay», berichtete der Finne. «Doch als ich in die Boxengasse abbog, um eine Startübung zu absolvieren, trat das Problem auf. Danach konnten wir nicht mehr viel machen», berichtete er hinterher. Auch diesmal liessen die Mechaniker und Ingenieure der Roten nichts unversucht, um den Renner rechtzeitig zum Start wieder flott zu kriegen. Am Ende sah man aber ein, dass man den 15. WM-Lauf nur mit einem Auto bestreiten konnte.

Vettel nahm das Feld vom letzten Platz aus in Angriff – ausgerüstet mit neuen Motorteilen, die er einsetzte, weil er ohnehin nicht weiter nach hinten strafversetzt werde konnte. Der 46-fache GP-Sieger stellte in den folgenden 56 Rennrunden seine Klasse unter Beweis und kreuzte die Ziellinie als Vierter.

Die Freude darüber wurde durch einen Crash mit Williams-Rookie Lance Stroll in der Auslaufrunde getrübt – denn beim Zusammenstoss ging beim Ferrari des Deutschen so einiges zu Bruch. Vettel fluchte in den Boxenfunk, wohlwissend, dass er nun eine Strafversetzung um fünf Startpositionen beim nächsten GP in Suzuka befürchten muss, sollte sein Getriebe beim Crash derartig stark beschädigt worden sein, dass es getauscht werden muss.

Teamchef Maurizio Arrivabene stand die schlechte Laune ins Gesicht geschrieben, als er grimmig festhielt, dass der Malaysia-GP das bisher härteste Rennen des Jahres für seine Truppe war. «Es besteht kein Zweifel daran, dass wir während des gesamten Wochenendes ein konkurrenzfähiges Auto hatten», erklärte er trotzig.

«Das konnte man schon an unserem Tempo im freien Training erkennen. Auch dass sich Kimi für die erste Startreihe qualifizieren konnte und Sebs Aufholjagd vom letzten auf den vierten Platz haben das bestätigt», fügte der Italiener an, und seufzte: «Trotzdem haben wir das härteste Rennen des Jahres erlebt.»

«Wir hatten einige Probleme, die wir nun genauer analysieren müssen. Diese hielten Sebastian von einer Qualifying-Teilnahme ab und sorgten auch dafür, dass Kimi gar nicht erst am Rennen teilnehmen konnte», räumte Arrivabene ein, betonte aber auch: «Das Team hat sich trotzdem ganz auf seine Arbeit konzentriert und in der Box ganze Arbeit geleistet und dann auch eine einwandfreie Strategie ertüftelt.»

«Das ist ein weiterer Grund, den Glauben an unsere Fähigkeiten und Chancen nicht zu verlieren. Wir haben auch das richtige Auto, die richtige Einstellung sowie die richtigen Leute, Fahrer und Mittel, um bis zum Ende weiterzukämpfen» machte sich der Kopf des ältesten GP-Rennstalls der Welt Mut.

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