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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Auf die Palme gebracht

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» zeigt dieses Mal einen Fahrer, der sich damals über das schöne Wetter wenig freuen konnte. Wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden? Machen auch Sie bei unserem kleinen Rätsel mit.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Mal haben wir als Tipp mit auf den Weg gegeben: «Hier wurde mehr als der Stolz beschädigt. Der betreffende Fahrer stürzte seine Fans zunächst in einen Freudentaumel, bevor er die GP-Besucher schwer enttäuschen musste.»

Der Hinweis bezog sich auf Formel-1-Debütant Mario Andretti, der seinen Lotus 49 – bei seinem ersten Besuch in Watkins Glen, wohlgemerkt – gleich mal auf die Pole-Position stellte. Die US-amerikanischen Fans waren hin und weg.

Jackie Stewart gelang dann ein besserer Start zum USA-GP 1968, Andretti machte als Zweiter im Rennen auf den Schotten Boden gut, als sich die Befestigung der Fahrzeugnase seines Lotus lockerte und der Fahrtwind die Verkleidung immer mehr zu Boden presste. In Runde 13 hatte die Lotus-Mannschaft keine andere Wahl mehr als Mario zur Box zu holen, wo die Angelegenheit mit reichlich Klebeband notdürftig erledigt wurde.

Andretti, auf Rang 13 zurückgefallen, begann eine Aufholjagd, doch dann liess ihn die Kupplung im Stich. Das Rennen gewann Jackie Stewart (Matra-Ford) vor Graham Hill (Lotus-Ford) und John Surtees (Honda).

Andretti, heute rüstige 77 Jahre jung, ist einer der vielseitigsten und beliebtesten Rennfahrer der Welt. In Istrien (heute Kroatien, damals Italien) geboren, wanderte seine Familie in die USA aus. Mario und sein Zwillingsbruder Aldo sahen in Monza noch Ascari & Co. fahren, sie nahmen die Rennbegeisterung in die neue Welt mit.

Es würde den Rahmen dieser Zeilen sprengen, die ganze, reiche Karriere von Andretti beleuchten zu wollen, daher nur dies: Formel-1-Champion 1978 mit Lotus, Indy-500-Sieger 1969, aber auch viel Pleiten, Pech und Pannen im legendären Oval, denn Andretti wurde zwar vierfacher IndyCar-Champion, aber er hätte leicht sechs weitere Male in Indy siegen können. Andretti war auf Asphalt so zuhause wie auf der Aschenbahn, im Oval wie auf Rund- und Stadtkursen, im NASCAR-Auto wie im GP-Renner, im Sportwagen oder im Indy-Roadster. Rundum: Andretti war mit allem schnell, was vier Räder hatte.

Seit Andretti 1978 in den Niederlanden hat kein US-Amerikaner mehr einen Formel-1-WM-Lauf gewonnen. Andretti ist der einziger Rennfahrer der Welt, der beim Indy 500, beim Daytona 500 und die Formel-1-WM gewinnen konnte.

Sein Sohn Michael Andretti und sein Enkel Marco wurden ebenfalls erfolgreiche Rennfahrer. Bis heute ist Mario ein hervorragender Botschafter seines Sports und ein aufmerksamer Beobachter der kompletten Rennszene, in Nordamerika wie weltweit.

Das Wort Legende wird gerne ein wenig überstrapaziert, aber Mario Andretti ist eine.

Zum neuen Rätsel: Grün ist zwar die Hoffnung, aber die nützte unserem Piloten in diesem betreffenden Rennen wenig. Er konnte sich an jenem Tag über das schöne Wetter nicht freuen. Wo wir uns befinden? Wie oft gibt der Bildhintergrund entscheidende Hinweise.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Viel Glück beim Rätseln.

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