Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mamma mia! Lewis Hamilton holt WM-Titel in Mexiko!

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen holte in Mexiko den GP-Sieg, Lewis Hamilton den WM-Titel

Max Verstappen holte in Mexiko den GP-Sieg, Lewis Hamilton den WM-Titel

Zwei Formel-1-Rennen vor dem Saisonende ist der diesjährige Titelkampf entschieden: Mercedes-Star Lewis Hamilton darf in Mexiko seinen vierten WM-Titel feiern! Max Verstappen holte seinen dritten GP-Sieg.

Nachdem die Protagonisten des diesjährigen Formel-1-WM-Titelkampfes beim Start aneinander geraten und durch frühe Boxenstopps, die dadurch nötig wurden, ans Ende des Feldes zurückgefallen waren, führte Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen das Rennen an. Auch der Niederländer, der vom zweiten Startplatz aus der ersten Reihe neben Sebastian Vettel ins Rennen gestartet war, hatte eine unliebsame Berührung mit dem Ferrari-Star.

Der 20-Jährige hatte jedoch im Gegensatz zu Lewis Hamilton und Vettel Glück und konnte unbeirrt weiterfahren. Hinter ihm hatten sich nach den ersten 20 Runden Valtteri Bottas, Esteban Ocon, Kimi Räikkönen, Lance Stroll, Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg, Sergio Pérez, Marcus Ericsson und Fernando Alonso auf den restlichen Top-10-Positionen eingereiht.

Vettel, der mindestens Zweiter werden musste, um seine Titelchance zu wahren, hatte sich da schon auf den 13. Platz vorgearbeitet – und er war mit seiner Aufholjagd noch lange nicht fertig. In Runde 22 war er schon auf Position 12 unterwegs, während Hamilton immer noch den letzten Platz belegte und von Spitzenreiter Verstappen überrundet wurde.

Technisches K.o. von Nico Hülkenberg

In Runde 24 zog er an Vandoorne vorbei und jagte damit schon Alonso auf dem letzten Punkterang. Einen Umlauf später musste sich Hamilton die Schmach gefallen lassen, von seinem Stallgefährten Bottas überrundet zu werden. Noch schlimmer erging es Nico Hülkenberg, der seinen Renner wegen eines ERS-Problems in der 26. Runde abstellen musste.

Weil der Renault-Pilot geistesgegenwärtig in der Nähe eines Notausgangs parkte, musste das Safety-Car nicht auf die Strecke geschickt werden. Das spielte natürlich Vettel in die Hände. Für Hülkenberg, der zum dritten Mal in Folge einen Nuller hinnehmen musste, war das natürlich kein Trost. Der Deutsche war der Zweite, der den Mexiko-GP vorzeitig beenden musste.

In Umlauf 27 schaffte es Hamilton endlich an Sainz vorbei und gab damit den letzten Platz an den Spanier ab. In Runde 29 fragte Leader Verstappen besorgt nach, ob seine Vorderreifen in Ordnung seien, weil er das Phänomen der Blasenbildung (das sogenannte blistering) ausmachen konnte. «Die Temperaturen sind etwas gefallen, wir behalten das im Auge», lautete die Antwort von der Boxenmauer.

Brendon Hartley mit brennendem Heck

Bei Toro Rosso machte die Boxencrew in der 32. Runde lange Gesichter, denn Brendon Hartley, der als Zwölfter unterwegs gewesen war, musste seinen Renner mit brennendem Heck abstellen. Weil auch er schlau parkte, entschied sich die Rennleitung, es bei einer virtuellen Safety-Car-Phase zu belassen.

Die GP-Stars nutzten die Chance, um ihre Reifenwechsel zu absolvieren, auch Hamilton und Vettel bogen an die Box ab. Verstappen konnte seinen Lead halten, dahinter waren Bottas, Räikkönen, Ocon, Stroll, Pérez, Magnussen, Vettel, Alonso, Massa, Vandoorne, Ericsson, Gasly, Wehrlein, Grosjean, Hamilton und Sainz unterwegs.

Während Vettel auf die ultraweiche Mischung wechselte, wählte Hamilton für den letzten Stint die superweichen Reifen – und zog in Runde 36 gleich an Grosjean vorbei. Zwei Umläufe später holte sich Vettel den siebten Platz von Magnussen. Auch Hamilton arbeitete sich weiter nach vorne und überholte Wehrlein auf Position 14.

Aufholjagd von Hamilton und Vettel geht weiter

Leader Verstappen sorgte derweil an der Red Bull Racing-Box für Sorgenfalten, weil er mehr Gas als nötig gab. «Okay, ich werde es locker angehen», lautete die Antwort des 20-Jährigen, der daraufhin aber genauso schnell um die mexikanische Strecke pfeilte. «Okay, das war jetzt die gleiche Rundenzet», ermahnte ihn sein Renningenieur und Verstappen entschuldigte sich kichernd.

Vollgas geben durfte hingegen Lewis Hamilton, der sich in Runde 43 den 13. Platz von Rookie Gasly schnappte und kurz darauf Ericsson unter Druck setzte. In Runde 46 kam er in der ersten Kurve am Sauber-Piloten vorbei. Freuen durfte sich auch Geburtstagskind Stroll, der nach der virtuellen Safety-Car-Phase bis auf den fünften Platz nach vorne gespült worden war.

Auch Vettel holte in grossen Schritten auf den vor ihm fahrenden Lokalhelden Pérez auf. In Runde 51 schaffte er es schliesslich am Mexikaner vorbei. Der Force-India-Pilot bog daraufhin an die Box ab, denn die Lücke zu Magnussen, der nun sein neuer Hintermann war, war gross genug, um einen Wechsel zu wagen.

Aus für Marcus Ericsson

Hamilton schaffte es in Runde 54 in der ersten Kurve an Vandoorne vorbei auf die elfte Position. Vettel nahm inzwischen Williams-Nachwuchshoffnung Stroll ins Visier. Es dauerte nicht lange, bis der Heppenheimer auch mit dem Kanadier kurzen Prozess machte. Damit war er auf Position 5 hinter Ocon unterwegs! Zur Erinnerung:

Der Deutsche muss mindestens Zweiter werden, um seine Chance auf den fünften WM-Titel zu wahren. Entsprechend schnell war er unterwegs: Mit 1:19,516 min stellte der Ferrari-Star einen neuen Streckenrekord auf und war schnell am Heck des Franzosen unterwegs.

Hamilton hatte inzwischen Massa auf dem zehnten Platz eingeholt und erkundigte sich über Boxenfunk, welches Ergebnis er denn brauche, um seinen Titel zu sichern. Dem dreifachen Champion wurde gesagt, dass Vettel den zweiten Platz holen müsse. Und auf die Frage, ob dies möglich sei, erklärte man ihm: «Negativ, Valtteri ist derzeit Zweiter.»

Kaum hatte er die Antwort, zog er auch schon auf der Aussenbahn an Massa vorbei, und war damit wieder in der Top-10 unterwegs. Für Ericsson war das Rennen hingegen in der 57. Runde gelaufen, denn der Schwede kam mit brennendem Heck an der Box an. Er ist der vierte GP-Star, der das Rennen vorzeitig aufgeben musste.

Dritter GP-Sieg von Max Verstappen

Einen Umlauf später zog Vettel auf der Hauptgeraden an Ocon vorbei. Danach erkundigte er sich über seinen Rückstand auf seinen Teamkollegen Räikkönen, und als ihm gesagt wurde, dass es mehr als 23 Sekunden sind, erklärte er: «Mamma mia! Das ist wohl etwas zu viel!»

Zehn Runden vor Schluss führte Verstappen das Feld vor Bottas, Räikkönen, Vettel, Ocon, Stroll, Pérez, Magnussen, Alonso, Hamilton, Massa, Vandoorne, Gasly, Wehrlein und Grosjean an. Sainz, der an die Box abgebogen war, musste seinen Renner an der Box abstellen. Das war somit der vierte Pilot mit Renault-Power, der die Zielflagge nicht sah.

Immerhin: Mit Verstappen führte auch ein Pilot mit einem Motor aus Viry-Châtillon das Rennen an. Der Sieg war dem schnellen 20-Jährigen nicht mehr zu nehmen, er kreuzte die Ziellinie vor Bottas und Räikkönen.

Zuvor bekamen die GP-Fans am Autódromo Hermanos Rodríguez noch einen heissen Fight samt Berührung zwischen Hamilton und Alonso zu sehen. Der Mercedes-Pilot schaffte es schliesslich im 69. Umlauf vorbei und der stolze Spanier fragte über Funk nach: «War das fair?» Die Antwort: «Das war ein hartes, aber faires Manöver.»

Hinter den Podeststürmern kamen Vettel, Ocon, Stroll, Pérez, Magnussen, Hamilton, Alonso, Massa, Vandoorne, Gasly, Wehrlein und Grosjean folgten auf den weiteren Plätzen. Damit durfte sich Hamilton zum vierten Mal über die Titel-Krone freuen. Der Mercedes-Star ist der erste britische Vierfach-Champion.

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