Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

FP1 Brasilien: Lewis Hamilton top, Dreher von Vettel

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Nach dem Titelgewinn in Mexiko befindet sich Lewis Hamilton in Bestform. Den ersten Beweis dafür lieferte der Mercedes-Star mit der ersten Bestzeit des Rennwochenendes in São Paulo.

Nicht alle GP-Stars nahmen am ersten freien Training zum zweitletzten WM-Lauf des Jahres in São Paulo teil. Sauber-Abschiedskandidat Pascal Wehrlein musste sein Cockpit Ferrari-Junior Charles Leclerc überlassen, Sergio Pérez räumte seinen Renner für Mercedes-Junior George Russell. Die ersten Piloten, die sich auf der Strecke zeigten, waren aber die Routiniers Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel.

Die beiden GP-Stars bleiben aber nicht lange alleine, die 4,309 km lange Piste füllte sich schnell mit den Rennern der Konkurrenz, sodass nach sieben Minuten jeder FP1-Teilnehmer mindestens eine Installationsrunde gedreht hatte. Für die erste Rundenzeit sorgte Ricciardos Red Bull Racing-Teamkollege Max Verstappen. Der 20-jährige Niederländer umrundete die Strecke von Interlagos in 1:12,253 min und verbesserte sich kurz darauf erst auf 1:11,491 min und kurz darauf auf 1:10,820 min.

Lange durfte er sich dennoch nicht über die Bestzeit freuen, denn eine Minute später legte Valtteri Bottas mit 1:10,102 min eine neue Bestzeit vor – obwohl der Mercedes-Star auf den weichen Reifen unterwegs war, während Verstappen die weicheren und somit schnelleren superweichen Gummis hatte aufziehen lassen. Mit seiner Runde distanzierte der Finne den Red Bull Racing-Piloten nicht nur um mehr als achteinhalb Zehntel, er unterbot auch gleich die Pole-Zeit des letzten Jahres, die 1:10,736 min betrug.

Geburtstagskind Brendon Hartley im Pech

Für Aufregung sorgte nach 17 Minuten Brendon Hartley. Der Toro Rosso-Pilot, der heute seinen 28. Geburtstag feiert, musste seinen Dienstwagen nach nur zwei Runden mit rauchendem Heck in der 15. Kurve am Streckenrand abstellen. Offenbar hatte sich die Renault-Antriebseinheit in seinem Heck erneut verabschiedet. Bereits im Mexiko-GP hatte er einen bitteren Ausfall wegen des Motors hinnehmen müssen.

Dieser hat auch für das Rennwochenende in Brasilien Folgen, denn Hartley wird wegen des Einsatzes neuer Motorteile eine Strafversetzung in der Startaufstellung hinnehmen müssen. Das gleiche Schicksal droht seinem Teamkollegen Pierre Gasly und Red Bull Racing-Pilot Ricciardo.

Die Streckenposten leisteten ganze Arbeit und räumten das Formel-1-Auto in nur zwei Minuten von der Strecke, während das Feld durch dass virtuelle Safety-Car eingebremst wurde. Danach durften die GP-Stars wieder Gas geben und Vettel setzte sich mit 1:10,321 min gleich mal auf die zweite Position der Zeitenliste. Auf die Bestzeit von Bottas fehlten dem vierfachen Champion 0.219 sec.

Dreher von Sebastian Vettel

Der Deutsche wurde schnell von Hamilton vom zweiten Platz verdrängt: Der Weltmeister blieb bloss 72 Tausendstel langsamer als sein Stallgefährte. Beim Konter-Versuch legte Vettel in der neunten Kurve einen halben Dreher hin. Der Ferrari-Star konnte zwar weiterfahren, seine Reifen hatten beim Ratsherr jedoch gelitten. «Ich denke, ich habe in der achten Kurve einfach zu hart gepusht», übte er sich noch am Funk in Selbstkritik.

Nach 30 Minuten hatten sich 15 Piloten eine Rundenzeit notieren lassen, wobei Hamilton die Zeitenliste mit 1:09,672 min vor Bottas, Felipe Massa, Vettel, Kimi Räikkönen, Stoffel Vandoorne, Verstappen, Ricciardo, Esteban Ocon und Lance Stroll anführte. Kevin Magnussen, Romain Grosjean, Carlos Sainz, Nico Hülkenberg und Gasly reihten sich hinter den schnellsten Zehn ein.

Für Unterhaltung sorgte Hamilton nicht nur mit schnellen Rundenzeiten, sondern auch mit einem kleinen Ausritt neben die Strecke. Der Brite, der wie sein Teamkollege auf den weichen Reifen unterwegs war, leistete sich einen Ausritt, verbesserte die Bestzeit aber dennoch auf 1:09,606 min. Damit hatte Hamilton aber noch nicht genug, er drückte die Bestmarke kurz darauf auf 1:09,445 min.

Lewis Hamilton ärgert sich über Nico Hülkenberg

Damit war der Mercedes-Pilot auch zur Halbzeit der Schnellste im Feld. Bottas, Massa, Vettel, Ricciardo, Verstappen, Vandoorne, Räikkönen, Ocon und Stroll komplettierten die Top-10. Hülkenberg, Magnussen, Sainz, Grosjean, Russell, Leclerc und Gasly belegten die weiteren Plätze, während Fernando Alonso noch keinen gezeiteten Umlauf aber zehn Installationsrunden gedreht hatte. Auch Hartley hatte es bis zu seinem Ausfall nicht geschafft, die Start-Ziel-Linie zu kreuzen.

Danach wählten die meisten Piloten die superweichen Reifen, um ihre Runden zu drehen. Für Aufregung sorgte eine Szene zwischen Hamilton und Hülkenberg in der zwölften Kurve. Der Deutsche rauschte am Silberpfeil vorbei und drängte den Weltmeister dabei von der Piste auf die Wiese. «Das war sehr gefährlich von Hülkenberg», schimpfte der Mercedes-Star über Boxenfunk.

Kurz vor dieser Szene hatte Hamilton mit 1:09,202 min die Spitzenposition von seinem Teamkollegen zurückerobert, denn Bottas hatte es dank der superweichen Reifenmischung kurzzeitig geschafft, sich mit 1:09,329 min an die Spitze zu setzen. Freuen durfte sich zu diesem Zeitpunkt auch Alonso, der seine erste gezeitete Runde drehte und damit den neunten Zwischenrang belegte.

20 Minuten vor dem Ende der ersten Session hatten schliesslich alle auf die superweichen Reifen gewechselt. Nur einen kurzen Auftritt legte Vandoorne zu diesem Zeitpunkt hin. Der Belgier durfte endlich mit dem neuen Frontflügel ausrücken , den sein Stallgefährte Alonso bereits zuvor bekommen hatte. Weil er wieder an die Box abbog, war er der einzige der schnellsten Zehn, der eine Viertelstunde vor dem FP1-Ende nicht auf der Piste unterwegs war.

In den letzten Minuten durfte sich Vettel ärgern. Der Ferrari-Pilot wurde in der zweiten Kurve von Sainz aufgehalten und signalisierte diesem per Handzeichen, was er davon hielt. Er war nicht der Einzige, der sich über den Verkehr aufregte, die meisten GP-Stars nutzten die letzten Trainingsminuten – auch weil die Wetterexperten für den Nachmittag Gewitter angekündigt haben.

Am Ende durfte sich Weltmeister Hamilton über die erste Bestzeit des Wochenendes in Brasilien freuen. Hinter dem Mercedes-Piloten reihte sich dessen Teamkollege Valtteri Bottas ein. Räikkönen, Verstappen, Ricciardo, Vettel, Massa, Vandoorne, Ocon und Alonso komplettierten die Top-10. Stroll, Russell, Grosjean, Magnussen, Sainz, Hülkenberg, Leclerc, Ericsson, Gasly und Hartley belegten die weiteren Ränge.

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 21:20, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 11