Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kostendeckel 2019: Keine öffentliche Diskussion

Von Adam Cooper
​Formel-1-CEO Chase Carey will ab 2019 den GP-Teams einen Kostendeckel verpassen. Wie genau der aussieht, will der US-Amerikaner noch nicht enthüllen. An Lösungen wird gearbeitet.

Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Formel 1 einen Kostendeckel braucht. Und wie der konkret aussehen soll. Sky-GP-Experte Marc Surer findet: «Eine Bugdetobergrenze ist sicher eine kluge Lösung. Dass man die langsam, aber sicher nun endlich einführt, ist richtig. Im Jahr 2019 soll ein behutsamer Versuch unternommen werden, ob das überhaupt funktioniert. Ich glaube, da kann kein vernünftiger Mensch dagegen sein. Im Moment ist es so, dass die Top-Teams zu jedem GP-Wochenende neue Teile mitbringen. Das ist nicht gesund, die kleineren GP-Rennställe können da nicht mithalten.»

Dieser Ansicht ist auch Formel-1-CEO Chase Carey. Der US-Amerikaner hat vor kurzem bei einer Sitzung der so genannten Strategiegruppe in Genf den Rennställen gezeigt, wie ein solcher Kostendeckelmarschplan aussehen könnte.

Bemerkenswert: «Formula One Management» (FOM) und der Automobilverband FIA gehen dabei anders vor als bei ihren Vorschlägen in Sachen Formel-1-Motoren ab 2021. Da wurde die Öffentlichkeit sehr offensiv informiert. Prompt gab es teils überaus heftige Reaktionen, von Autoherstellern und Fans gleichermassen.

Dieses Mal ist die Taktik von FOM und FIA eine ganz andere, wie Chase Carey bestätigt: «Ich will hier in der Öffentlichkeit nicht zu weit gehen. Ich kann aber bestätigen, dass ein Kostendeckel die Richtung ist, welche wir einschlagen wollen. Über die ganzen Details gibt es natürlich geteilte Ansichten. Nun liegt es an uns, einen Kompromiss zu finden, der fair für alle ist und den Sport gesünder macht.»

Carey sagt ferner, dass die angestrebte Lösung die Formel 1 für neue Teams wieder reizvoller machen solle. «Wir werden ein Geschäftsmodell entwerfen, von welchem alle heutigen Rennställe profitieren. Wir wollen aber auch ein Modell, das zusätzliche Rennställe anlockt.»

Derzeit haben wir in der Formel 1 zehn Rennställe, also 20 Autos. FOM und FIA streben an, das Feld mittelfristig um zwei bis drei Teams aufzustocken.

Carey erklärt: «Wenn sich heute jemand für den Einstieg in die Formel 1 interessiert, dann guckt er sich an, was die Top-Teams investieren – und erschrickt. Dann schaut er sich an, wie das Geschehen auf der Strecke aussieht. Da haben wir sechs Autos, die eigentlich in einer eigenen Kategorie fahren, gefolgt vom ganzen Rest. Und dies nur aufgrund der unterschiedlich hohen Budgets sowie der Motorisierung.»

«Wenn wir es schaffen, dass die Top-Teams etwas mehr Konkurrenz erhalten, wenn wir zudem eine Kostenstruktur aufbauen, welche das Geschäft ein wenig überschaubarer macht, dann kommen wir zu Kostendeckeln wie im amerikanischen Sport. Solche Deckel schützen den Sport vor dem Ausufern der Kosten, der Wettbewerbsgedanke wird wichtiger. Es darf nicht darum gehen, wie viel ausgegeben wird, sondern es muss im Zentrum stehen, wie clever die Mittel eingesetzt werden.»

«Wir stehen mit möglichen neuen Bewerbern in Kontakt, die Formel 1 hat nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Wenn wir es schaffen, dass wir den Sport für die Teams und Fans gleichermassen attraktiver gestalten, dann haben wir doch alle etwas davon.»

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