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Daniel Ricciardo greift zu: Ferrari unwiderstehlich

Von Mathias Brunner
​Immer wieder ist davon die Rede, dass Daniel Ricciardo eines Tages in einem Ferrari sitzen könnte. Das passiert nun tatsächlich: Denn der Australier hat sich einen 1965er Ferrari 275 GTS gekauft.

Im vergangenen Frühling in Bahrain war davon die Rede, dass Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo einen Vorvertrag bei Ferrari unterzeichnet habe. «Das ist nicht wahr, ich habe gar nichts unterschrieben», dementierte der Australier postwendend.

Sieben Monate später sind Ferrari und Ricciardo erneut ein Thema, aber aus einem anderen Grund: Der 28jährige Australier hat sich einen 1965er Ferrari 275 GTS gekauft, aus der Sammlung eines Londoner Auto-Liebhabers. Der Wagen (in der Farbe Graumetallic) wurde in den 60er Jahren in einer Stückzahl von nur 200 Stück gebaut, für diese Fahrzeuge werden normalerweise Preise um eine Million Euro bezahlt. Wieviel Ricciardo investiert hat, ist nicht bekannt.

Abgesehen davon ist Ricciardo dem Charme von Ferrari nicht erlegen. Der fünffache GP-Sieger ist bis Ende 2018 an Red Bull Racing gebunden. Dann wäre er frei. Doch Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko sagt: «Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat gesagt, er will an sich weitermachen. Er schaut sich um. Wir haben jetzt mal mit dem Vertrag für Max Verstappen eine fixe Grösse. Aber wir würden gerne auch Daniel für 2019 und 2020 haben.»

Der Australier selber meinte im Oktober: «Ich sage zu gar nichts nein. Aber es ist noch ein wenig früh, um über den Vertrag zu sprechen. Wir haben uns unterhalten, aber wir haben alle Zeit der Welt, um in Ruhe darüber zu reden, was nach 2018 passiert.»

Davor sagte Ricciardo zum Dauerthema Ferrari: «Immer wieder werde ich gefragt, was da mit Ferrari läuft. Ich habe den Eindruck, das Interesse kommt eher von den Fans oder durch Medienvertreter als von Ferrari selber. Vielleicht würden mich einige Leute gerne in einem Ferrari sehen, aber ob die Menschen, auf die es bei Ferrari ankommt, das auch wollen, weiss ich nicht.»

«Wenn ich mit einem anderen Rennstall verhandeln würde, dann wäre eines der ersten Themen die Position im Team. Ich bestehe auf identischem Material, die zweite Geige spiele ich nicht. Ich bin in einer Position, dass ich ein Wörtchen um die Spitze mitreden kann. Wenn ein anderes Team dann käme und sagt, "also wir würden dich gerne unter Vertrag nehmen, aber du musst sich hinter deinem Stallgefährten anstellen", dann unterzeichne ich nicht.»

«Ich bin in diesem Sport, um Erfolg zu haben. Ich will weitere Rennen gewinnen und ein Wörtchen um den Titel mitreden. Das steht im Mittelpunkt. Aber du musst natürlich auch das grössere Bild verstehen. Als Lewis Hamilton vor ein paar Jahren McLaren in Richtung Mercedes verloren hat, da gab es nicht wenige, die meinten – der spinnt, das ist eine grandiose Fehlentscheidung. Und dann hat er zwei Titel gewonnen. Als Fahrer musst du über die kommende Saison hinaus blicken können.»

Gehört Daniel Ricciardo zu jenen Piloten, welche immer davon geträumt haben, in Rot zu fahren? «Das ist doch ein Klischee», findet der Strahlemann. «Ich bin sicher, dass es viele Fahrer gibt, für die Ferrari das Grösste wäre. Aber bei so manchem spielt es vielleicht auch eine Rolle, dass die Eltern Ferrari aufgrund der reichen Historie so verehrt haben.»

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