Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Christian Horner: «Da wäre Lewis Hamilton töricht»

Von Rob La Salle
Daniel Ricciardo und Christian Horner

Daniel Ricciardo und Christian Horner

​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner (44) hörte, wie Weltmeister Lewis Hamilton von einem WM-Dreikampf 2018 mit Vettel und Verstappen sprach. Horner glaubt – Hamilton vergisst da jemanden.

Formel-1-Champion Lewis Hamilton hat kein Geheimnis daraus gemacht, wie sehr ihm das Titelduell mit Ferrari-Star Sebastian Vettel gefallen hat. Im Hinblick auf die kommende Saison meinte der Mercedes-Star: «Für die Fans wäre es doch am tollsten, wenn aus einem Zwei- ein Dreikampf würde, wenn also Red Bull Racing da auch mitmischen kann.» Hamilton spricht da in der Regel eher von Max Verstappen als von Daniel Ricciardo, und in einem Gespräch mit Motor Sport meinte Lewis vor kurzem: «Ich schätze, die vier stärksten Fahrer derzeit sind ich, Fernando, Sebastian und Max. Ich hoffe, wir mischen alle vorne mit, wenn es 2018 wieder losgeht.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist der Überzeugung: Da vergisst Lewis Hamilton einen. Bei Sky Sports News meint der 44jährige RBR-Steuermann: «Da wäre Lewis Hamilton aber töricht, Daniel Ricciardo zu unterschätzen. Daniel ist ein phänomenaler Pilot, für mich der beste Angreifer der Branche. Er ist in diesem Jahr einige grossartige Rennen gefahren. Ich bin absolut davon überzeugt: Wenn wir ihm das passende Auto dafür hinstellen, redet Daniel ein Wörtchen um den WM-Titel mit.»

Horner geht noch einen Schritt weiter, wenn er Ricciardo und Verstappen mit dem Ferrari-Duo Vettel und Räikkönen sowie mit Hamilton und Bottas bei Mercedes vergleicht: «Wir haben die stärkste Fahrerpaarung der Formel 1. Max und Daniel treiben sich ständig zu neuen Höchstleistungen an, das ist für das ganze Team elektrisierend.»

Einer der Gründe, warum Max Verstappen seinen Vertrag vorzeitig bis Ende 2020 verlängert hat: «Ich war sehr beeindruckt davon, wie sich das Team nach einem schwierigen Saisonstart wieder an die Spitze gearbeitet hat. Nun hoffe ich, dass wir 2018 vom ersten Rennen an konkurrenzfähig sein werden.»

Horner rechnet die Probleme zu Beginn der Weltmeisterschaft in Punkte um: «Wenn wir uns das alles in Ruhe anschauen, dann haben wir wegen technischer Probleme um die 160 Punkte verloren.»

Ein Blick in die WM-Schlusstabelle zeigt: Für die WM hätte das nicht gereicht, aber für den zweiten Platz hinter Mercedes.

Horner weiter: «Die Unzuverlässigkeit des Motors ist uns schwer auf den Kopf gefallen. Zudem blieben wir zu Beginn der Saison beim Chassis hinter unseren Möglichkeiten zurück. Wir hatten das nicht von Anfang an im Griff. Wir haben dann aber diese Schwierigkeiten (mit der Abgleichung der Daten zwischen Flussberechnung, Windkanal und Rennstrecke, die Red.) schnell erkannt und konnten das korrigieren. Das sind Lektionen, die wir auch für 2018 gemacht. Wir dürfen der neuen Saison optimistisch entgegenblicken. Wir sind voller Hoffnung, dass sich die Motorsituation verbessern wird, wir erhalten da sehr viele Versprechungen.»

«Was uns aber wirklich Mut schenkt, das ist der letzte WM-Teil. Da hatten wir mindestens eines der stärksten Autos, in einigen Rennen sogar das beste. Wenn wir das alles in einen 2018er Red Bull Racing RB14 packen können, dann müssen sich Mercedes und Ferrari auf einen harten Kampf gefasst machen.»

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