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Motor-Reglement 2018: Hamilton schimpft, FIA ist stur

Von Rob La Salle
Lewis Hamilton mit Jean Todt

Lewis Hamilton mit Jean Todt

​2017 mussten die Piloten mit vier Motoren für die Saison auskommen. Die Hälfte des Feldes schaffte das nicht. 2018 wird alles schlimmer, wie Lewis Hamilton befürchtet. Die FIA bleibt stur.

Das Formel-1-Reglement 2017 war gnadenlos: Wer mehr als vier Antriebseinheiten pro Saison und Fahrer verwenden muss, der wird bestraft. In der Praxis hat das dazu geführt, dass am Samstagabend Fans und Fachleute über einer möglichen Startaufstellung brüteten – denn die ganzen Strafversetzungen erzeugen immer wieder Verwirrung.

Die Hälfte des Startfeldes wurde im Lauf der Saison mit Strafen belegt, und wer glaubt, das würde im kommenden Jahr besser, der muss umdenken. Denn als angebliche Sparmassnahme wird es 2018 nur noch drei Motoren pro Fahrer und Saison geben!

Im Fahrerlager herrscht die Meinung vor: Wenn die Motorhersteller es 2017 schon nicht schaffen, mit vier Einheiten über die Saison zu kommen, wie sollen sie das im kommenden Jahr dann mit drei schaffen? Zumal wir ein Rennwochenende mehr haben. Im Schnitt muss ein Motor also sieben GP-Wochenenden verkraften!

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich in Brasilien zur Motorsituation geäussert: «Am Sonntag in Brasilien habe ich den Motor erstmals voll belasten können. Das war schön, denn normalerweise musst du mit dem Triebwerk sehr behutsam umgehen. Ich drehe sonst immer Leistung herunter, um das Aggregat zu schonen. Meine Jungs meinen dann jeweils, ich könne ruhig ein wenig mehr Power geben, aber ich sage stets – nein, mir ist das lieber so. Und dann versuche ich das halt mit meinem Fahrstil zu kompensieren. Es ist eine tief verwurzelte Angst, dass mir das Gleiche passiert wie damals in Malaysia 2016, als mein Motor hoch ging.»

«Die Vorstellung, dass wir pro Saison mit nur noch drei Motoren auskommen müssen, ist echt ätzend. Wir fahren sollten viel mehr angreifen können. Die Formel 1 sollte doch ein Sprint sein.»

Im kommenden Jahr werden die Autos noch schwerer, und der vierfache Weltmeister spottet: «Bald sind wir in Sachen Gewicht auf NASCAR-Niveau. Die Bremsdistanzen werden immer länger, die Bremsen werden noch mehr am Limit sein. Ich weiss, das klingt jetzt alles negativ. Aber als Racer willst du ein quicklebendiges, schnelles Auto. Du willst jede Runde damit attackieren können. Und so ist das heute nun mal nicht.»

«Stattdessen ist es eher eine Art Management, dass wir betreiben, um die Technik zu schonen, und ich glaube nicht, dass dies für die Fans besonders aufregend ist. Wie sollen wir für die Zukunft vorgehen? Ich persönlich glaube – das Motorkontingent noch weiter einzuschränken, das ist nicht der richtige Weg.»

FIA-Präsident Jean Todt sieht keine Möglichkeit, vom eingeschlagenen Weg abzurücken. «Ich bin auch nicht angetan, wenn ich höre, dass ein Team 150 Strafplätze erhält. Aber Formel-1-Rennsport ist nun mal sehr anspruchsvoll, da muss jedes Detail sitzen. Eine eingeschränkte Anzahl von Motoren ist nichts Neues, jeder kennt das Reglement, das wurde vor Jahren so für 2018 vorgesehen», so der Franzose in seiner Medienrunde in Abu Dhabi.

Todt weist darauf hin: Um solche Regeln nach Beschluss zu ändern, dazu bedarf es der Zustimmung aller. «Und die haben wir nicht in Sachen Motorkontingent, also bleibt alles wie beschlossen. Wir mussten etwas unternehmen, sonst wären die Formel-1-Motoren viel zu teuer geworden.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat mehrfach innerhalb der Strategiegruppensitzungen darum gekämpft, von der Drei-Motoren-Regel abzukommen. Der Engländer sagt: «Ferrari hat sich gesträubt, damit war das vom Tisch.»

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