Valentino Rossi sucht das Glück

Villeneuve: «Hätte Wehrlein statt Bottas genommen»

Von Vanessa Georgoulas
Der frühere Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve lästert nicht nur über seinen Landsmann Lance Stroll. Er lässt auch kein gutes Haar an Valtteri Bottas. Dessen Leistung bezeichnet er als fast schon peinlich.

Obwohl Valtteri Bottas im vergangenen Jahr im Silberpfeil Gas geben durfte, kam der frühere Williams-Pilot nicht über den dritten WM-Rang hinaus. Während sein Mercedes-Stallgefährte Lewis Hamilton seinen vierten WM-Titel holte und sich damit zum erfolgreichsten Formel-1-Briten der Geschichte krönte, kämpfte sich der Finne in der zweiten Saisonhälfte durch eine Formkrise.

Mit seinem Sieg beim Saisonfinale in Abu Dhabi – dem dritten seiner fünfjährigen GP-Karriere – sorgte Bottas zwar für einen versöhnlichen Abschluss seines ersten Silberpfeil-Jahres. Dennoch bezeichnete er den Saisonverlauf in seiner persönlichen Rückschau als enttäuschend. Und Bottas ist nicht der Einzige, der das so sieht.

Bestätigt wird der selbstkritische 28-Jährige aus Nastola von Jacques Villeneuve. Der Weltmeister von 1997 hält im Gespräch mit den Kollegen von Auto Bild Motorsport fest: «Am Ende gewann Mercedes den Titel, weil sie immer noch den besten Motor hatten. Insbesondere im Qualifying, wo sie Extra-PS abrufen konnten, die am Ende den Unterschied zwischen erster und zweiter Startreihe machen.»

Und der Kanadier fügt gewohnt kritisch an: «Allerdings war nur Lewis Hamilton fähig, die Stärken des Autos zu nutzen. In der ersten Saisonhälfte schwächelte er, aber Sebastian Vettel hat ihn aufgeweckt. Valtteri Bottas’ Leistung war fast schon peinlich. Er ist ein solider Nummer-zwei-Pilot, mehr nicht. Ich hätte Pascal Wehrlein verpflichtet.»

Mercedes-Junior Wehrlein ist immer noch auf Cockpit-Suche. Der Deutsche kämpfte im vergangenen Jahr im unterlegenen Sauber am hinteren Ende des Feldes, dennoch gelang es ihm, zwei Mal in die Punkte zu fahren: In Spanien holte er als Achter vier Zähler, das Strassenrennen in Baku beendete er als Zehnter, womit er einen weiteren Punkt sammelte.

Sein Sauber-Teamkollege Marcus Ericsson blieb hingegen ohne WM-Zähler. Trotzdem bleibt der Schwede an Bord, während Wehrlein sein Cockpit für Ferrari-Junior Charles Leclerc räumen musste. «Die schwedischen Investoren bestimmen, wo es langgeht. Sie setzen auf ihren Piloten Ericsson, der aber nur Durchschnitt ist», erklärt Villeneuve, der auch betont, dass es kein Zufall sei, dass Wehrlein die Highlights für das Sauber-Team setzte.

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