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Grid-Girls verboten: Jean Alesi (Ex-Ferrari) schimpft

Von Rob La Salle
​Zwei Formel-1-Aufreger in den letzten Wochen und Monaten: Den GP-Rennern wird der Kopfschutz Halo aufgepflanzt, die Grid-Girls sind verboten. Ex-Ferrari-Star Jean Alesi (53) redet Klartext.

Der langjährige Formel-1-Pilot Jean Alesi ist heute unter anderem Markenbotschafter der französischen Firma Coyote, die sich auf Fahrassistenten spezialisiert hat. Im Rahmen eines Auftritts für den Navi-Hersteller spricht der Südfranzose über heisse Eisen, und davon hatten wir in den vergangenen Wochen und Monaten einige.

Die Formel 1 hat eine neue Führung erhalten, 2017 debütierte eine neue Generation von Rennwagen, den Autos wird der Kopfschutz Halo aufgepflanzt, und wenn das ästhetisch fragwürdig ist, dann geht in die gleiche Richtung, dass die Fans künftig auf Grid-Girls verzichten müssen. Stattdessen werden wir Grid-Kids in den Startaufstellungen erleben.

Alesi, der von Le Castellet 1989 bis Suzuka 2001 insgesamt 201 WM-Läufe bestritten hat und 1996 sowie 1997 jeweils WM-Vierter wurde, ist regelmässig Gast in den Formel-1-Fahrerlagern. Auch, weil er die Karriere seines Sohnes Giuliano verfolgt, der 2018 seine dritte GP3-Saison fährt.

Ex-Ferrari-Werksfahrer Alesi sagt bezüglich der neuen Machthaber in der Formel 1 um die US-amerikanische Firma Liberty Media beim italienischen Portal motorbox: «Als Liberty Media das Sagen erhalten hat, war die Formel 1 bereits ein exzellentes Produkt. Es ist nicht einfach, ein so gutes Produkt noch besser zu machen. Derzeit erkenne ich viele Bestrebungen, das Spektakel zu verbessern, ohne dabei die Sicherheit zu vernachlässigen.»

Damit sind wir schwungvoll beim Thema Halo (Heiligenschein) angekommen. Alesi, Kanada-GP-Sieger von 1995, über den Formel-1-Kopfschutz: «Ich werde oft gefragt, was ich vom Halo halte. Ich bin ganz klar für die Einführung. Die Sicherheit und die Unversehrtheit der Fahrer müssen absolute Priorität haben. Ich bedaure nur, dass die Ästhetik der Rennwagen so darunter leiden muss. Aber nochmals: Die Sicherheit des Fahrers hat Vorrang.»

Fans auf der ganzen Welt diskutieren leidenschaftlich darüber, ob das Verbot der Grid-Girls ein Kind politischer Korrektheit und idiotisch oder ob hier ein alter Zopf endlich abgeschnitten worden ist. Alesi meint: «Ich bin gegen die Abschaffung der Grid-Girls und gegen die Einführung der Grid-Kids. Die Girls aus der Startaufstellung zu werfen, das bedeutet, dass viele Mädchen einen Job verlieren, den sie gerne gemacht haben.»

«Was die Grid-Kids angeht, so sehe ich es zwar gerne, wenn aufstrebende Sportler hervorgehoben werden, aber doch nicht so! Ich bin auch gespannt, wie Liberty Media es mit allen nationalen Verbänden auf die Reihe bekommen will, was das Auswahlverfahren angeht. Und dann sehe ich zwischen den Familien Streit entstehen, weil natürlich alle ihre Kids möglichst weit vorne in der Startaufstellung und mit den grössten Stars erleben wollen.»

Jean Alesi spricht auch über die Formel E: «Ich finde es positiv, eine rein elektrische Rennserie zu haben. Durch diese Art von Fahrzeugen ist es möglich, mitten in den Städten zu fahren und den Sport den Fans ganz nahe zu bringen.»

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