Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Christian Horner: «Verstappen wie der junge Vettel»

Von Mathias Brunner
​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner bleibt ganz gelassen, selbst wenn Max Verstappen jetzt ein paar Mal gepatzt hat. Der Engländer findet: «Max Verstappen erinnert mich oft an den jungen Sebastian Vettel.»

Die Red Bull Racing-Strategen reagierten im China-GP nach Lehrbuch: Das Safety-Car ging auf die Piste raus, also holte der RBR-Kommandostand die beiden Fahrer Verstappen und Ricciardo unverzüglich rein. Max und Daniel wurden nacheinander abgefertigt und konnten mit weichen Reifen die Gegner in Grund und Boden fahren. «Eigentlich hätte Verstappen dieses Rennen gewinnen müssen», sagte Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko. Hat er aber nicht.

Stattdessen leistete sich der 20jährige Niederländer einen plumpen Angriff gegen WM-Leader Sebastian Vettel, worauf die beiden Autos in Synchronkreiselmodus verfielen. Verstappen wurde noch Fünfter, Vettel nur Achter. Max ging nach dem Rennen sofort zum deutschen Superstar, um Busse zu tun. Vettel dazu: «Max hat sich entschuldigt. Ihm war klar, dass er einen Fehler gemacht hatte. Was halt schade ist – ich hätte gegen ihn ohnehin keine Chance gehabt, weil er mit frischeren Reifen unterwegs war. Vielleicht wurde er in dieser Situation auch ein wenig vom Rückenwind überrascht.»

Was hat Vettel zum jungen Verstappen gesagt? «Ich sagte ihm: „Schau, diese Rennen sind ziemlich lang. Du hast hier deine Chancen auf einen Podestplatz weggeschmissen!“ Die ganze Übung war unnötig. So wie er reagierte, hat er das verstanden. Hier geht es auch nicht um Alter oder Reife. Gleichzeitig sollte keiner vergessen: Wir müssen hier Entscheidungen in Bruchteilen einer Sekunde treffen, da gibt es nun mal Fehler.»

Was meint Vettel eigentlich dazu, wenn Verstappen nach dem Rennen erklärt, er werde seinen Stil nicht ändern? Seb: «In solch einer Situation muss er das künftig, weil er sonst erneut mit jemandem zusammenkrachen wird. Ich weiss es zu schätzen, dass er nach dem Grand Prix zu mir gekommen ist. Ich sagte ihm auch: „Genau muss das geregelt werden, von Mann und Mann und gleich nach dem Rennen – nicht über die Medien.“»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat nicht vergessen, wie der junge Vettel damals so war. Seb krachte mit seinem Stallgefährten Mark Webber zusammen, als es 2010 um den Sieg in der Türkei ging. Im gleichen Jahr räumte Vettel in Spa-Francorchamps den McLaren-Fahrer Jenson Button von der Bahn. Horner: «Ja, Max hat nun einige Fehler gemacht. Aber ich kann mich gut daran erinnern, wie Vettel in einer ähnlichen Phase seiner Karriere bei uns auch seine Schnitzer hatte. Ich bin sicher, Max wird daraus so viel lernen wie Vettel damals.»

«Das Talent von Verstappen steht ausser Frage, ebenso sein Mut und Renninstinkt. Er war einfach zu ungeduldig. Ich habe mich später mit Sebastian unterhalten, und Vettel schätzt es, wie sich Verstappen gleich nach der Zielflagge entschuldigt hat.»

«Daniel Ricciardo ist inzwischen ein Racer aus einem Guss. Er fährt in der Form seines Lebens, er hat die ideale Balance aus Speed und Versiertheit erlangt. Er ist einer der besten Angreifer im Feld, und sein Einschätzungsvermögen ist makellos. Aber Daniel ist in einer anderen Phase seiner Karriere als Max. Verstappen ist noch sehr jung und muss weiter Erfahrung gewinnen.»

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