Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Toto Wolff zur Formel 1 2021: Was gut ist, was nicht

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas und Toto Wolff

Valtteri Bottas und Toto Wolff

​Zum zweiten Mal nach Bahrain hat Formel-1-Grossaktionär Liberty Media den Teamchefs Pläne vorgestellt, wie der GP-Sport der Zukunft aussehen soll. Mercedes-Teamchef Toto Wolff findet: «Wir machen Fortschritte.»

Die Gespräche im Dreieck Rennställe, Formula One Management (mit Grossaktionär Liberty Media) und Autoverband FIA gehen weiter. In Monaco hat Formel-1-CEO Chase Carey über den jüngsten Stand der Dinge informiert. Mercedes-Teamchef Toto Wolff findet: «Das sind konstruktive Gespräche, und mir machen Fortschritte.»

Die Rennställe wollten zum Beispiel wissen, wie der geplante Kostendeckel umgesetzt werden soll. Antwort: Über einen Zeitraum von vier Jahren soll bis 2023 das Ziel von 150 Millionen Dollar Budget im Jahr erreicht werden. Formel-1-Technikchef Ross Brawn ist klug genug zu wissen: Über Nacht geht die Einführung einer Obergrenze nicht, den grossen Teams muss Zeit gegeben werden, um zu schrumpfen. Ganz abgesehen davon, dass im freien Fluss bleibt, was in diese 150 Millionen eingeschlossen ist und was nicht.

Was den Motor ab 2021 angeht, ist ein gemeinsamer Nenner gefunden, auch wenn nicht alle am Verhandlungstisch damit zufrieden sind. Die Richtung bleibt: Keine Energierückgewinnung mehr am Turbolader (die so genannte MGU-H), mehr Drehzahl, daher besserer Sound. Klar werden wir nie mehr auf das Niveau der herrlich kreischenden Saugmotoren kommen. Aber alle am Tisch sind sich einige: Ein wenig mehr Getöse, das muss sein.

Andere Richtungen: Vereinfachte Aerodynamik, um das Überholen zu vereinfachen. Auch die mittelfristige Umstellung auf 18-Zoll-Räder wird kommen.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff in Monaco: «Auch wenn ich nicht behaupten kann, dass alle Dinge nach unserem Gusto laufen, ist das ein guter Ablauf. Wir verstehen die Strategie von Liberty Media. Die Sitzung von Monaco ist eine Verfeinerung der Vision von Bahrain. Der nächste Schritt besteht darin, konkrete Vorschläge zu verfassen, die letztlich in eine Form von Reglement gebracht werden. Das soll innerhalb der nächsten zwei Monate passieren.»

«Ich erkenne gesunden Menschenverstand. Aber es gibt auch Bereiche, in welchen wir uneins bleiben. Liberty Media versteht, dass die Einführung eines Kostendeckels nicht urplötzlich kommen kann, sondern ein schrittweiser Ablauf über mehrere Jahre sein muss. Liberty Media versteht, dass wir unsere Belegschaft schützen müssen.»

Zum Motor sagt Toto Wolff: «Wir haben einige unserer Standpunkte aufgegeben. Wir haben akzeptiert, dass die MGU-H verschwindet. Auch wenn wir als Firma Mercedes der Ansicht sind, dass wir hier technisch einen Schritt zurück machen. Zum Wohle des Sports haben wir zugestimmt. Auch dem Punkt, dass es keine Begrenzung des Benzindurchflusses mehr geben wird. Das ist zwar nicht nachhaltig, aber verständlich, wenn die Formel 1 spektakulärer sein soll. Da musste ich in der Sitzung das Wort ergreifen. Ich halte das für die falsche Botschaft. Wir können doch in der Formel 1 nicht die Augen verschliessen davor, was in der Welt passiert! Hybridtechnik und Spritsparen sind aktuelle Themen, die wir auch im Sport umsetzen müssen. Die Formel 1 muss immer auch eine technische Botschaft haben. Gleichzeitig können wir nicht ignorieren, was die Fans wollen. Beim Motor stehen wir kurz vor einiger Einigung.»

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